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Udo Lindenberg|Cello (feat. Clueso)  (MTV Unplugged)

Cello (feat. Clueso) (MTV Unplugged)

Udo Lindenberg

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Kein Künstler wird so sehr als Hamburger wahrgenommen wie der gebürtige Westfale Udo Lindenberg. Für MTV Unplugged, noch immer Gradmesser für den Stellenwert in- und ausländischer Musiker, bringt der rastlose Nomade sein Schneckenhaus gleich mit zur Show: ein getreuer Nachbau des inneren Hotel Atlantik. Egal ob R.E.M., Bob Dylan oder national Gröni und die Fantas: Buchstäblich alle wurden bereits vor Jahren gefragt.

Die überfällige Ehre, ein solches Konzert abliefern zu dürfen, hat nun endlich Deutschlands dienstältesten Daniel Düsentrieb des Rock ereilt. Und während manch anderer in diesem Format sichtbar mühsam versuchte, Lied und Vortrag mit der Brechstange eine gewisse Tiefe zu geben, bleibt der Mann mit dem Hut ganz und gar entspannt. Zumindest äußerlich. Ein illustrer Streifzug durch vierzig panische Jahre braucht vor allem Charisma und Songs, die zur ganz großen Geste taugen. Von beidem, "ganz easy und lässig", hat Udo mehr als genug im Gepäck.

Eines kann man ihm nimmer nehmen, und diesen Trumpf spielt er voll aus: Er war der erste seiner Art. Andere haben den Negev fruchtbar gemacht, dieser Mann die Rockwüste Deutschland. "Good Life City" ist eines dieser lustigen ersten Lebenszeichen, dargeboten mit Frida Gold. Ein Schwerpunkt des Abends liegt in den 70er Jahren. Die schnellen Rocknummern funktionieren im abgespeckten Gewand deutlich besser als auf den mittlerweile recht angestaubten Originalproduktionen. Sogar Stefan Raab nimmt sich für seine Verhältnisse erstaunlich zurück und fällt bei "Johnny Controlletti/Honky Tonk Show" nicht negativ auf.

Das gilt indes für fast alle Gäste. Jan Delay oder Jennifer Rostock sind nette Partytouristen. Einen echten künstlerischen Akzent, der auch nur in die Nähe von Lindenbergs Aura fällt, gelingt ihnen gleichwohl nicht im Ansatz. Was nicht negativ gemeint ist. Es tut der Platte sogar gut. Votan Wahnwitz behält in jeder Sekunde das Szepter.

Nichts lenkt ab von der Pracht des hanseatischen Sonnenkönigs. Ausnahme: "Ein Herz Kann Man Nicht Reparieren", wo Schwester Inga aus ihrer 2Raumwohnung befreit in die Hotellobby schreitet. Die Qualitätsdichte der Zusammenstellung ist schlichtweg beeindruckend. So gut wie jeder Song wäre in einem regulären Gig eine würdig glänzende Zugabe.

Mit solch einem Luxusproblem ist es dem ehemaligen Niagara/Passport-Drummer ein Leichtes, den dramaturgisch perfekten Spannungsbogen zu erzeugen. Zwischen Rock'n'Roll, Evergreens und sachten Momenten legt er den Party-vs-Rührung-Regler jederzeit nach Belieben um.

An der rostig rumpelnden Klangfarbe von Udos Stimme hat sich nichts geändert. Die mitunter recht nuschelige Schnoddrigkeit seiner gesprochenen Worte bringt er smart, bisweilen sogar lasziv, mit einer leichtfüßigen bluesig-jazzigen Phrasierung. Die Perfektion seines typischen "Dödöppndöddöö".

Trotz allem: Die Höhepunkte des Konzertes sind nicht die Überhits wie "Andrea Doria" oder "Horizont". Die ganze Klasse des Geschichtenerzählers zeigt sich seit jeher ganz besonders in seinen Mucke gewordenen Short Storys. "Er Wollte Nach London" (1972) oder das oft gecoverte "Leider Nur Ein Vakuum" (1974) spielen sich auf unserem Planeten täglich noch Jahrzehnte später genau so ab. Ab in den Tower of Chanson damit, wo Brel und Co. schon warten. Konsequent: "Unterm Säufermond", die kongenial übersetzte Version des berühmten Filmsongs "Windmills Of Your Mind" ("Thomas Crown Affair"), passt da stimmig ins Gesamtbild.

Fast beiläufig beweist "Commander Superfinger" noch, dass er als Texter längst nicht zum alten Eisen gehört. Ein großartiger Appell gegen Resignation und Fatalismus in diesen apokalyptischen Zeiten: "Das Schlimme ist, ich kann dich fast verstehen / Aber ich will diesen Weg nicht mit dir gehen." Die liebevoll ausgestreckte Hand ist dabei keine leere Geste. Schon immer hatte der bekennende Hermann Hesse-Fan ein steppenwölfisches Auge auf das Land und seine jeweils junge Generation.

Die heimlichen Stars und Brückenpfeiler des Abends sind deshalb nicht die solide agierenden Promis. Vor allem die eigenen Musiker - Band, Freunde und Darsteller des Udo-Musicals - locken mit Leidenschaft und Können. Die Akzente des hervorragenden schwedischen Jazzpianisten Martin Tingvall (Tingvall Trio) erwecken ein Lied wie "Das Leben" erst richtig zum selbigen. Bahnbrechend: Natalia Dorra auf "Was Hat Die Zeit Mit Uns Gemacht?". Das ist genau die richtige Dosis erobernder Leidenschaft plus echtem Volumen, das einem Gene Galaxo im Duett den perfekten Kontrast bietet. Kein typisches Musical-Overacting, sondern soulig voll auf die 12.

Was also konnte die Zeit dem Schöpfer von "Bodo Ballermann" anhaben? Nichts. Oder besser: Nichts schlimmes. Dieser auch ohne viel Strom energetische Auftritt eines Ausnahmemusikers wirkt viel mehr wie ein Aufbruchssignal. Man darf gespannt sein, was noch kommt. Denn nur eines rauscht ewig: Die Linde.

© Laut

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Cello (feat. Clueso) (MTV Unplugged)

Udo Lindenberg

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1
Cello (feat. Clueso) (MTV Unplugged Radio Atmo-Version)
00:03:38

Clueso, Vocals, FeaturedArtist - Henrik Menzel, Producer - Udo Lindenberg, Composer, Lyricist, MainArtist - Andreas Herbig, Producer, Mixer - Peter Jem Seifert, Producer, Mixer

© 2011 Warner Music Group Germany Holding GmbH / A Warner Music Group Company ℗ 2011 Warner Music Group Germany Holding GmbH / A Warner Music Group Company

2
Cello (feat. Clueso) (MTV Unplugged Live Edit)
00:03:54

Clueso, FeaturedArtist - Henrik Menzel, Producer - Udo Lindenberg, Composer, Lyricist, MainArtist - Andreas Herbig, Producer, Mixer - Peter 'Jem' Seifert, Producer, Mixer

© 2011 Warner Music Group Germany Holding GmbH / A Warner Music Group Company ℗ 2011 Warner Music Group Germany Holding GmbH / A Warner Music Group Company

Albumbeschreibung

Kein Künstler wird so sehr als Hamburger wahrgenommen wie der gebürtige Westfale Udo Lindenberg. Für MTV Unplugged, noch immer Gradmesser für den Stellenwert in- und ausländischer Musiker, bringt der rastlose Nomade sein Schneckenhaus gleich mit zur Show: ein getreuer Nachbau des inneren Hotel Atlantik. Egal ob R.E.M., Bob Dylan oder national Gröni und die Fantas: Buchstäblich alle wurden bereits vor Jahren gefragt.

Die überfällige Ehre, ein solches Konzert abliefern zu dürfen, hat nun endlich Deutschlands dienstältesten Daniel Düsentrieb des Rock ereilt. Und während manch anderer in diesem Format sichtbar mühsam versuchte, Lied und Vortrag mit der Brechstange eine gewisse Tiefe zu geben, bleibt der Mann mit dem Hut ganz und gar entspannt. Zumindest äußerlich. Ein illustrer Streifzug durch vierzig panische Jahre braucht vor allem Charisma und Songs, die zur ganz großen Geste taugen. Von beidem, "ganz easy und lässig", hat Udo mehr als genug im Gepäck.

Eines kann man ihm nimmer nehmen, und diesen Trumpf spielt er voll aus: Er war der erste seiner Art. Andere haben den Negev fruchtbar gemacht, dieser Mann die Rockwüste Deutschland. "Good Life City" ist eines dieser lustigen ersten Lebenszeichen, dargeboten mit Frida Gold. Ein Schwerpunkt des Abends liegt in den 70er Jahren. Die schnellen Rocknummern funktionieren im abgespeckten Gewand deutlich besser als auf den mittlerweile recht angestaubten Originalproduktionen. Sogar Stefan Raab nimmt sich für seine Verhältnisse erstaunlich zurück und fällt bei "Johnny Controlletti/Honky Tonk Show" nicht negativ auf.

Das gilt indes für fast alle Gäste. Jan Delay oder Jennifer Rostock sind nette Partytouristen. Einen echten künstlerischen Akzent, der auch nur in die Nähe von Lindenbergs Aura fällt, gelingt ihnen gleichwohl nicht im Ansatz. Was nicht negativ gemeint ist. Es tut der Platte sogar gut. Votan Wahnwitz behält in jeder Sekunde das Szepter.

Nichts lenkt ab von der Pracht des hanseatischen Sonnenkönigs. Ausnahme: "Ein Herz Kann Man Nicht Reparieren", wo Schwester Inga aus ihrer 2Raumwohnung befreit in die Hotellobby schreitet. Die Qualitätsdichte der Zusammenstellung ist schlichtweg beeindruckend. So gut wie jeder Song wäre in einem regulären Gig eine würdig glänzende Zugabe.

Mit solch einem Luxusproblem ist es dem ehemaligen Niagara/Passport-Drummer ein Leichtes, den dramaturgisch perfekten Spannungsbogen zu erzeugen. Zwischen Rock'n'Roll, Evergreens und sachten Momenten legt er den Party-vs-Rührung-Regler jederzeit nach Belieben um.

An der rostig rumpelnden Klangfarbe von Udos Stimme hat sich nichts geändert. Die mitunter recht nuschelige Schnoddrigkeit seiner gesprochenen Worte bringt er smart, bisweilen sogar lasziv, mit einer leichtfüßigen bluesig-jazzigen Phrasierung. Die Perfektion seines typischen "Dödöppndöddöö".

Trotz allem: Die Höhepunkte des Konzertes sind nicht die Überhits wie "Andrea Doria" oder "Horizont". Die ganze Klasse des Geschichtenerzählers zeigt sich seit jeher ganz besonders in seinen Mucke gewordenen Short Storys. "Er Wollte Nach London" (1972) oder das oft gecoverte "Leider Nur Ein Vakuum" (1974) spielen sich auf unserem Planeten täglich noch Jahrzehnte später genau so ab. Ab in den Tower of Chanson damit, wo Brel und Co. schon warten. Konsequent: "Unterm Säufermond", die kongenial übersetzte Version des berühmten Filmsongs "Windmills Of Your Mind" ("Thomas Crown Affair"), passt da stimmig ins Gesamtbild.

Fast beiläufig beweist "Commander Superfinger" noch, dass er als Texter längst nicht zum alten Eisen gehört. Ein großartiger Appell gegen Resignation und Fatalismus in diesen apokalyptischen Zeiten: "Das Schlimme ist, ich kann dich fast verstehen / Aber ich will diesen Weg nicht mit dir gehen." Die liebevoll ausgestreckte Hand ist dabei keine leere Geste. Schon immer hatte der bekennende Hermann Hesse-Fan ein steppenwölfisches Auge auf das Land und seine jeweils junge Generation.

Die heimlichen Stars und Brückenpfeiler des Abends sind deshalb nicht die solide agierenden Promis. Vor allem die eigenen Musiker - Band, Freunde und Darsteller des Udo-Musicals - locken mit Leidenschaft und Können. Die Akzente des hervorragenden schwedischen Jazzpianisten Martin Tingvall (Tingvall Trio) erwecken ein Lied wie "Das Leben" erst richtig zum selbigen. Bahnbrechend: Natalia Dorra auf "Was Hat Die Zeit Mit Uns Gemacht?". Das ist genau die richtige Dosis erobernder Leidenschaft plus echtem Volumen, das einem Gene Galaxo im Duett den perfekten Kontrast bietet. Kein typisches Musical-Overacting, sondern soulig voll auf die 12.

Was also konnte die Zeit dem Schöpfer von "Bodo Ballermann" anhaben? Nichts. Oder besser: Nichts schlimmes. Dieser auch ohne viel Strom energetische Auftritt eines Ausnahmemusikers wirkt viel mehr wie ein Aufbruchssignal. Man darf gespannt sein, was noch kommt. Denn nur eines rauscht ewig: Die Linde.

© Laut

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