Beethoven's World - Beethoven, Wranitzky, Reicha, Vorisek: Concertos

Albumbeschreibung

Reinhard Goebel wird seine Erforschung von Beethovens Welt bis zu dessen 200. Todestag 2027 fortsetzen: eine ausgezeichnete Methode, um die Musik der damaligen Zeit zu verstehen, und um Publikationen in den Schatten zu stellen, die ausschließlich – und bis zum Überdruss, der auch dem geneigtesten Musikliebhaber unweigerlich droht – Beethoven gewidmet sind. In der Tat finden wir auf diesem neuen Album von Beethoven nur den erstaunlichen Entwurf zu einem Violinkonzert in C-Dur, WoO 5 aus dem Jahr 1790. Erstaunlich deshalb, weil die 259 von Joseph Hellmesberger vollendeten Takte bereits ausgeschmückte Motive enthalten, die der Komponist später in seinem Violinkonzert op. 61 von 1806 verwenden sollte.

Wie immer hat Goebel für dieses Programm mit konzertanten Werken Zeitgenossen Beethovens ausgewählt. Anton Wranitzkys Konzert für zwei Bratschen zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Besetzung aber auch durch seinen am frühen Beethoven ausrichteten Stil aus. Anton Reicha, vom selben Jahrgang wie der große Ludwig, war auch ein Freund Haydns. Er lebte lange in Paris, wo er am Conservatoire Berlioz, Liszt, Gounod und César Franck unterrichtete. Sein umfassender Katalog wartet noch auf Entdeckung. Das hier vorgestellte Solo für Horn und Orchester stammt aus seinen Pariser Jahren.

Das Grand Rondeau Concertant für Klavier, Violine und Violoncello von Jan Václav Voříšek beginnt wie das Zitat aus einer Arie von Leonore-Fidelio, bevor die drei Solisten in einer wunderbaren Lyrik zu Wort kommen. Der junge, Beethoven nahestehende Komponist aus Böhmen, der im Alter von 34 Jahren an Tuberkulose starb, läutet mit diesem charmanten Werk die Schubert‘sche Romantik ein. © François Hudry/Qobuz