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Die erste Gesamteinspielung der neun Beethoven-Sinfonien mit Simon Rattle (damals noch ohne Sir) und den Wiener Philharmonikern von 2003 stieß auf ein geteiltes Echo, oft auf unverhohlene Ablehnung. So könne man Beethoven nicht mehr spielen, hieß es – was natürlich kein Argument ist, zumal Rattle mit seinen Aufnahmen ja gerade demonstriert hatte, dass man Beethoven durchaus noch so spielen konnte. Aber es war kein Beethoven nach den Direktiven der historisch authentischen Aufführungspraxis auf Originalinstrumenten. Oder wie deren Verfechter gerne zu sagen pflegen: kein Beethoven auf der Höhe der Zeit.
Bekanntlich ändern sich die Zeiten. Gerade im Falle der Beethoven-Sinfonien haben Dirigenten wie Mariss Jansons oder Riccardo Chailly neulich mit traditionellen Orchestern neue Wege erschlossen. Im Vergleich dazu wirkt Rattles Wiener Zyklus aus heutiger Sicht eher traditionell, jung und romantisch, was sicher auch am Wohlfühl-Klang der Wiener Philharmoniker und am süffigen Nachhall des Klangbilds lag. Das neue Berliner philharmonische Remake wirkt da insgesamt kompakter, im Fortissimo auch schlagkräftiger und im musikalischen Gestus erregter, also aufregender. Dennoch, an die klanglichen Standards der Einspielungen von Jansons und Chailly reicht dieser Berliner Beethoven nicht ganz heran. Die Holzbläser sind klangfarblich unterbelichtet, die Streicher klingen eher forsch und etwas pauschal. Eine Berliner philharmonische Klangidentität (was immer man sich darunter vorstellen mag) ist nicht wirklich auszumachen. Oder anders gesagt: Der Orchesterklang kommt nicht in all seinen (früheren?) farblichen Facetten wirklich zum Leben.
In der Wahl der Tempi gibt es, abgesehen von der neunten Sinfonie, zwischen der Wiener und der Berliner Aufnahme keine gravierenden Unterschiede. Die Spielzeiten mancher Sätze gleichen sich fast auf die Sekunde genau, und da wie dort liegen sie unter Beethovens eigenen (sehr raschen) Metronomangaben. Nach wie vor hat Rattle die Gewohnheit, langsame Sätze etwas auszukosten. In der Neunten erreichte er in der Wiener Einspielung mit 17 Minuten beinahe einen Rekord (selbst Klemperer brauchte nur 15), in der Berliner Neuaufnahme ist er bei 16 Minuten angelangt (Chailly liegt bei knapp 13). Mich haben Rattles eher besonnene Beethoven-Tempi immer fasziniert, aber diese Faszination war bei der Wiener Aufnahme stärker als bei der Berliner Einspielung. Diese wirkt routinierter, weniger entdeckungsfreudig.
Zweifellos gibt es auch hier Höhepunkte – die „Pastorale“ zum Beispiel, eine in ihrer luftigen Gelöstheit und Differenziertheit wunderschöne Wiedergabe, orchestral auf superbem Niveau. Auch die „Marcia funebre“ aus der „Eroica“ hinterlässt, wiederum bei sehr gemessenem, ja heroischem Tempo, einen tiefen Eindruck: überlegen gestaltet und souverän musiziert. Bei der Vierten begeistert die Griffigkeit der Artikulation, und in den Ecksätzen der Achten spürt man nicht nur das Temperament des Dirigenten, sondern auch ein inneres Feuer.
Auch die Neunte beginnt vielversprechend – die fallenden Quinten zu Beginn betonen lakonisch, was dem anschließenden riesigen Crescendo umso mehr Überwältigungskraft verleiht. Kleine Temporückungen bei Übergängen, ein Charakteristikum von Rattles Beethoven-Dirigat, passen allerdings besser zur „Pastorale“ als hier, wo sie – bei der Herbheit und Strenge dieses Satzes – wie ein momentaner Spannungsabfall wirken. Höhepunkt ist zweifellos der dritte Satz: Zu Beginn (ab Takt 3) hört man endlich einmal die in der Betonung taktverschobenen Bratschen wie sonst nur bei Giulini – und Rattle war in jungen Jahren dessen Assistent. Überhaupt erinnert das breite, lyrische Ausmusizieren der Melodien in langsamen Sätzen oft an Giulini – weiß Gott kein schlechtes Vorbild. Im Freudenfinale, vom Berliner Rundfunkchor klangsatt, freudestrahlend und differenziert gesungen, fallen die Solisten ab. Wann endlich gibt es wieder einmal vier kompetente Sänger für diesen Freudenhymnus?
© Pfister, Werner / www.fonoforum.de
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Ludwig van Beethoven, Composer - Berliner Philharmoniker, Orchestra, MainArtist - Sir Simon Rattle, Conductor, MainArtist - Rundfunkchor Berlin, Choir, MainArtist - Christian Elsner, Soloist, MainArtist - Annette Dasch, Soloist, MainArtist - Barenreiter, MusicPublisher - Dimitry Ivashchenko, Soloist, MainArtist - Eva Vogel, Soloist, MainArtist
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Albumbeschreibung
Die erste Gesamteinspielung der neun Beethoven-Sinfonien mit Simon Rattle (damals noch ohne Sir) und den Wiener Philharmonikern von 2003 stieß auf ein geteiltes Echo, oft auf unverhohlene Ablehnung. So könne man Beethoven nicht mehr spielen, hieß es – was natürlich kein Argument ist, zumal Rattle mit seinen Aufnahmen ja gerade demonstriert hatte, dass man Beethoven durchaus noch so spielen konnte. Aber es war kein Beethoven nach den Direktiven der historisch authentischen Aufführungspraxis auf Originalinstrumenten. Oder wie deren Verfechter gerne zu sagen pflegen: kein Beethoven auf der Höhe der Zeit.
Bekanntlich ändern sich die Zeiten. Gerade im Falle der Beethoven-Sinfonien haben Dirigenten wie Mariss Jansons oder Riccardo Chailly neulich mit traditionellen Orchestern neue Wege erschlossen. Im Vergleich dazu wirkt Rattles Wiener Zyklus aus heutiger Sicht eher traditionell, jung und romantisch, was sicher auch am Wohlfühl-Klang der Wiener Philharmoniker und am süffigen Nachhall des Klangbilds lag. Das neue Berliner philharmonische Remake wirkt da insgesamt kompakter, im Fortissimo auch schlagkräftiger und im musikalischen Gestus erregter, also aufregender. Dennoch, an die klanglichen Standards der Einspielungen von Jansons und Chailly reicht dieser Berliner Beethoven nicht ganz heran. Die Holzbläser sind klangfarblich unterbelichtet, die Streicher klingen eher forsch und etwas pauschal. Eine Berliner philharmonische Klangidentität (was immer man sich darunter vorstellen mag) ist nicht wirklich auszumachen. Oder anders gesagt: Der Orchesterklang kommt nicht in all seinen (früheren?) farblichen Facetten wirklich zum Leben.
In der Wahl der Tempi gibt es, abgesehen von der neunten Sinfonie, zwischen der Wiener und der Berliner Aufnahme keine gravierenden Unterschiede. Die Spielzeiten mancher Sätze gleichen sich fast auf die Sekunde genau, und da wie dort liegen sie unter Beethovens eigenen (sehr raschen) Metronomangaben. Nach wie vor hat Rattle die Gewohnheit, langsame Sätze etwas auszukosten. In der Neunten erreichte er in der Wiener Einspielung mit 17 Minuten beinahe einen Rekord (selbst Klemperer brauchte nur 15), in der Berliner Neuaufnahme ist er bei 16 Minuten angelangt (Chailly liegt bei knapp 13). Mich haben Rattles eher besonnene Beethoven-Tempi immer fasziniert, aber diese Faszination war bei der Wiener Aufnahme stärker als bei der Berliner Einspielung. Diese wirkt routinierter, weniger entdeckungsfreudig.
Zweifellos gibt es auch hier Höhepunkte – die „Pastorale“ zum Beispiel, eine in ihrer luftigen Gelöstheit und Differenziertheit wunderschöne Wiedergabe, orchestral auf superbem Niveau. Auch die „Marcia funebre“ aus der „Eroica“ hinterlässt, wiederum bei sehr gemessenem, ja heroischem Tempo, einen tiefen Eindruck: überlegen gestaltet und souverän musiziert. Bei der Vierten begeistert die Griffigkeit der Artikulation, und in den Ecksätzen der Achten spürt man nicht nur das Temperament des Dirigenten, sondern auch ein inneres Feuer.
Auch die Neunte beginnt vielversprechend – die fallenden Quinten zu Beginn betonen lakonisch, was dem anschließenden riesigen Crescendo umso mehr Überwältigungskraft verleiht. Kleine Temporückungen bei Übergängen, ein Charakteristikum von Rattles Beethoven-Dirigat, passen allerdings besser zur „Pastorale“ als hier, wo sie – bei der Herbheit und Strenge dieses Satzes – wie ein momentaner Spannungsabfall wirken. Höhepunkt ist zweifellos der dritte Satz: Zu Beginn (ab Takt 3) hört man endlich einmal die in der Betonung taktverschobenen Bratschen wie sonst nur bei Giulini – und Rattle war in jungen Jahren dessen Assistent. Überhaupt erinnert das breite, lyrische Ausmusizieren der Melodien in langsamen Sätzen oft an Giulini – weiß Gott kein schlechtes Vorbild. Im Freudenfinale, vom Berliner Rundfunkchor klangsatt, freudestrahlend und differenziert gesungen, fallen die Solisten ab. Wann endlich gibt es wieder einmal vier kompetente Sänger für diesen Freudenhymnus?
© Pfister, Werner / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 5 Disc(s) - 38 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 05:43:18
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle
- Komponist: Ludwig van Beethoven
- Label: Berlin Philharmonic Orchestra
- Genre: Klassik
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