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Dem zu erwartenden Overkill an neuen Beethoven-Aufnahmen zu seinem 250. Geburtstag eilen seit Monaten erste Vorboten voraus, und schon jetzt mag sich mancher fragen, was nach 2020 vom großen Fest wohl übrigbleiben wird. Vor diesem Hintergrund sei kühn behauptet, dass diese Aufnahme der sechs Streichquartette, die 1801 als op. 18 veröffentlicht wurden, sehr gute Überlebenschancen hat.
Das Quatuor Sine Nomine, Ende der 1970er-Jahre in Lausanne gegründet und durch den Gewinn des Wettbewerbs in Evian 1985 international bekannt geworden, nähert sich Beethoven mit großer Ernsthaftigkeit. Nicht jedoch mit Ernst (was bei den noch sehr spielerisch mit der Tradition umgehenden Werken des op. 18 auch gar nicht angebracht wäre): Als besten Beweis höre man, wie lustvoll-launig die Schweizer mit den exzessiv gebrauchten, teilweise gegeneinander gesetzten Sforzato-Akzenten im Menuett des vierten Quartetts umgehen. Grundidee ist dabei nicht, die wilden Kontraste des späten Beethoven auf die frühen Werke zu projizieren. Vielmehr wird mit hörbar gemeinsam elaboriertem, gut verschmolzenem Klang und einer sehr dichten Kommunikationsstruktur hörbar gemacht, was Beethoven in seinem Sixpack versteckte: kontrapunktische Aberwitzigkeiten, eine (fast Über-)Fülle an Ideen und viel Witz.
Höhepunkte sind der fein abgetönte Variationensatz im fünften Quartett und das Finale des sechsten, den Beethoven mit „La Malinconia“ bezeichnete. Heute würde man dem Satz den Titel „Der Manisch-Depressive“ geben, und hier hat dieser gleichsam seine Therapie hinter sich – Kampf war früher, heute wird mit den Gegensätzen gespielt. Winzig kleine Einschränkung: Bei manchen sehr weit genommenen Phrasen hätte man ruhig zwischendurch auch mal absetzen können.
© Benda-Hoffmann, Susanne / www.fonoforum.de
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Ludwig van Beethoven, Composer - Quatuor Sine Nomine, Ensemble, MainArtist
(C) 2019 Claves records (P) 2019 Claves Records
Ludwig van Beethoven, Composer - Quatuor Sine Nomine, Ensemble, MainArtist
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Ludwig van Beethoven, Composer - Quatuor Sine Nomine, Ensemble, MainArtist
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Albumbeschreibung
Dem zu erwartenden Overkill an neuen Beethoven-Aufnahmen zu seinem 250. Geburtstag eilen seit Monaten erste Vorboten voraus, und schon jetzt mag sich mancher fragen, was nach 2020 vom großen Fest wohl übrigbleiben wird. Vor diesem Hintergrund sei kühn behauptet, dass diese Aufnahme der sechs Streichquartette, die 1801 als op. 18 veröffentlicht wurden, sehr gute Überlebenschancen hat.
Das Quatuor Sine Nomine, Ende der 1970er-Jahre in Lausanne gegründet und durch den Gewinn des Wettbewerbs in Evian 1985 international bekannt geworden, nähert sich Beethoven mit großer Ernsthaftigkeit. Nicht jedoch mit Ernst (was bei den noch sehr spielerisch mit der Tradition umgehenden Werken des op. 18 auch gar nicht angebracht wäre): Als besten Beweis höre man, wie lustvoll-launig die Schweizer mit den exzessiv gebrauchten, teilweise gegeneinander gesetzten Sforzato-Akzenten im Menuett des vierten Quartetts umgehen. Grundidee ist dabei nicht, die wilden Kontraste des späten Beethoven auf die frühen Werke zu projizieren. Vielmehr wird mit hörbar gemeinsam elaboriertem, gut verschmolzenem Klang und einer sehr dichten Kommunikationsstruktur hörbar gemacht, was Beethoven in seinem Sixpack versteckte: kontrapunktische Aberwitzigkeiten, eine (fast Über-)Fülle an Ideen und viel Witz.
Höhepunkte sind der fein abgetönte Variationensatz im fünften Quartett und das Finale des sechsten, den Beethoven mit „La Malinconia“ bezeichnete. Heute würde man dem Satz den Titel „Der Manisch-Depressive“ geben, und hier hat dieser gleichsam seine Therapie hinter sich – Kampf war früher, heute wird mit den Gegensätzen gespielt. Winzig kleine Einschränkung: Bei manchen sehr weit genommenen Phrasen hätte man ruhig zwischendurch auch mal absetzen können.
© Benda-Hoffmann, Susanne / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 2 Disc(s) - 24 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 02:32:17
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Quartet Sine Nomine
- Komponist: Ludwig van Beethoven
- Label: Claves Records
- Genre: Klassik Kammermusik
(C) 2019 Claves records (P) 2019 Claves Records
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