Beethoven: Piano Concertos Nos 3 & 4

Albumbeschreibung

Die Pianistin Elisabeth Leonskaja und der Dirigent Tugan Sokhiev sind langjährige Kolleg:innen und haben im Laufe der Jahre eine künstlerische Verbundenheit aufgebaut, die sie häufig mit dem Orchestre du Capitole de Toulouse zusammengebracht hat — Sokhiev hatte das Glück, von 2008 bis zu seinem plötzlichen Rücktritt im Jahr 2022 Musikdirektor des Orchesters zu sein, da er aufgrund des russisch-ukrainischen Konflikts aus politischen Gründen zum Abgang gezwungen war. 

Diese Aufnahme mit den Klavierkonzerten Nr. 3 und 4, die 2017 und 2018 in der legendären Halle au Grains in Toulouse aufgenommen wurde, wo das Orchestre du Capitole zu Hause ist, strahlt eine frische Unbeschwertheit aus, in der Pianistin und Orchester in perfekter Symbiose aufeinander reagieren, unter dem wachen Taktstock eines Dirigenten mit scharfem Gehör, der aus jedem Motiv der Partitur ein Ereignis macht. Die Aufnahme verherrlicht Leonskajas volles und singendes Spiel, das von einem samtenen Orchester umgeben ist. Eine wahre Freude!

Das dritte Konzert, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurde, ist eine Hommage Beethovens an seine Vorfahren aus der klassischen Periode, allen voran Mozart. Das Werk beginnt in einer Atmosphäre heroischer Tragödie und findet in seinem letzten Satz und seiner Dur-Auflösung einen weitaus triumphaleren Abschluss. Überraschender ist der Ansatz des vierten Konzerts, das mit einer einsamen Kadenz des Klaviers beginnt, die den allgemeinen Ton des Stücks vorgibt, bevor es mit dem Orchester zusammengeführt wird. Das Werk ist ein gutes Beispiel für das natürliche Gleichgewicht zwischen dem Soloinstrument und dem Rest des Instrumentenapparats, nimmt manchmal Züge einer symphonischen Dichtung an und entfaltet einen Diskurs, der durch die Fülle seiner Bilder schillernd ist und den tiefen Humanismus des Komponisten bezeugt. © Pierre Lamy/Qobuz