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Louis Hayes|At Onkel Pö's Carnegie Hall, Hamburg 1976  (Live)

At Onkel Pö's Carnegie Hall, Hamburg 1976 (Live)

Louis Hayes & Junior Cook Quintet

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Die schönste Verbeugung vor Hamburgs berühmtestem Jazzclub machte weiland einer, der’s wissen musste: „Bei Onkel Pö spielt ’ne Rentnerband seit 20 Jahren Dixieland...“ Was zwar 1973, als Udo Lindenberg seinen Lobgesang namens „Alles klar auf der Andrea Doria“ veröffentlichte, gefühlt völlig richtig war, aber kaum stimmen konnte. Schließlich gab’s die pompös „Onkel Pö’s Carnegie Hall“ genannte Location am Lehmweg 44 erst seit 1970. Sei’s drum – wenn nicht gerade Gottfried Böttcher dort in die Tasten haute („für jede Nummer Ragtime kriegt er’n Korn und’n Bier“) oder Rosa zum Dixieland auf dem Tisch tanzte „wie’n Go-Go-Go-Girl“, dann nutzte der NDR den angesagten Szenetreff gerne für Konzert-Mitschnitte so ziemlich aller amerikanischer Jazzgrößen, denen das „Onkel Pö’s“ mit seiner drangvollen Club-Atmosphäre so etwas wie ein vertrauter Heimathafen war.
Dass seit einiger Zeit diese Aufnahmen den Tiefen des NDR-Archivs entrissen werden und auf Jazzline erstmals erscheinen, bietet grandiose Einblicke in eine Epoche, die nicht gerade als beste der Jazzgeschichte gilt. Wer nicht wie Miles Davis rockinspiriert auf neuen Pfaden wandelte, der zehrte Mitte der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre zumeist von den Meriten seiner glorreichen Vergangenheit als Be- oder Hard-Bopper. Wofür es in Europa immer noch ein großes Publikum gab, das seine amerikanischen Helden begeistert feierte.
So auch das „Louis Hayes / Junior Cook Quintet“ am 11. März 1976 in Hamburg. Vermutlich wussten die Zuhörer damals noch, dass der heute fast vergessene Junior Cook das Tenorsax auf Horace Silvers legendärem „Song For My Father“ gespielt hatte. So wie auch sein Co-Leader Louis Hayes und der Trompeter Woody Shaw zu unterschiedlichen Zeiten im Quintett des berühmten Hardbop-Pianisten aktiv waren. Kein Wunder also, dass es in dessen Geist tierisch swingend abgeht, wobei sich die fünf bei ihrem zweiteiligen Auftritt alle Zeit der Welt für gerade mal sieben Nummern nehmen. Während Hayes am Schlagzeug lässig die Time hält und nur gelegentlich explosive Akzente setzt, spielen die Melodiker „Bäumchen wechsel Dich“ mit packenden Soli, was nicht nur bei „My Favourite Things“ auch schon mal satte 20 Minuten dauern kann. Dazu pulst sich Bassist Stafford James mit rasanten Lines die Finger blutig, wobei ihm der ebenfalls durch die „Art Blakey“-Schule gegangene Ronnie Matthews am Klavier kaum nachsteht. Ein schweißtreibendes Vergnügen mit Klassikern wie „Ichi-Ban“ und „Pannonica“, die unter Hochdruck opulent ausgewalzt werden und verdammt heiß sind.
Fast auf den Tag genau sechs Jahre später gaben sich die „Timeless Allstars“ in „Onkel Pö’s Carnegie Hall“ die Ehre, deren gut 75-minütiger Auftritt ebenfalls den kraftvollen Spirit früherer Zeiten versprüht. Den werbewirksamen und zutreffenden Namen verdankten die sechs Edel-Jazzer um Vibrafonist Bobby Hutcherson und die famosen Rhythmiker Cedar Walton, Buster Williams und Billy Higgins freilich nicht eigener Klasse, sondern dem Label ihres niederländischen Promoters Wim Wigt, der damals viele US-Größen wie Chet Baker quer durch Europa schickte.
Natürlich schnurrt auch hier die Mainstream-Maschinerie in überbordender Opulenz durch drei ewig lange Originals, zu denen sich ein mit knapp 15 Minuten vergleichsweise kurzes, erfreulich delikates „My Foolish Heart“ mit feinem Vibrafon-Feature und einem entspannten Intermezzo des Pianisten Cedar Walton gesellt. Wobei man sich stets an das bewährte Muster Tutti vs. Soli hält, was nicht nur ihrem Drummer Billy Higgins reichlich Raum für virtuose Glanztaten bietet. Weil sie alle jedoch musikalische Inventionen vor pure Kraftmeierei stellen, ergaben sich zahllose Momente, wo der faszinierte Zuhörer auch mal entspannt im heiteren Wohlklang schwelgen und die individuelle Strahlkraft dieser „Timeless Allstars“ auskosten kann. Was ihr „At Onkel Pö’s Carnegie Hall“-Album deshalb (für Analytiker) interessanter macht als jenes des „Louis Hayes / Junior Cook Quintet“. Haben sollte man beide.

© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de

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At Onkel Pö's Carnegie Hall, Hamburg 1976 (Live)

Louis Hayes

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1
All the Things You Are (Live)
00:22:46

Jerome Kern, Composer - Oscar Hammerstein II , Composer - Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Sony-ATV-Tunes LLC, MusicPublisher

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

2
When Sunny Get's Blue (Live)
00:12:34

Louis Hayes, MainArtist - MARVIN FISHER, Composer - Junior Cook Quintet, MainArtist - EMI Unart Catalog Inc. / EMI Partnership Musikverlag GmbH, MusicPublisher - Jack O´Seagal, Composer

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

3
Moontrane (Live)
00:19:09

Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Thelonious Music Corp., MusicPublisher - Woody Herman Shaw, Composer

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

4
Pannonica (Live)
00:11:29

Thelonious Monk, Composer - Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Twenty Eight Street Music, MusicPublisher

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

5
Ichi-Ban (Live)
00:18:20

Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Ronald Matthews, Composer - Northridge Music Company / Neue Welt Musikverlag GmbH, MusicPublisher

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

6
Moment to Moment (Live)
00:17:36

Copyright Control, MusicPublisher - Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Nenry Nicola Mancini, Composer - John H. Mercur, Composer

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

7
Four for Nothing (Live)
00:13:06

Louis Hayes, MainArtist - Junior Cook Quintet, MainArtist - Sony ATV Songs LLC, MusicPublisher - Andrew Allen, Composer

(C) 2019 Delta Music Media GmbH (P) 1976 Norddeutscher Rundfunk

Albumbeschreibung

Die schönste Verbeugung vor Hamburgs berühmtestem Jazzclub machte weiland einer, der’s wissen musste: „Bei Onkel Pö spielt ’ne Rentnerband seit 20 Jahren Dixieland...“ Was zwar 1973, als Udo Lindenberg seinen Lobgesang namens „Alles klar auf der Andrea Doria“ veröffentlichte, gefühlt völlig richtig war, aber kaum stimmen konnte. Schließlich gab’s die pompös „Onkel Pö’s Carnegie Hall“ genannte Location am Lehmweg 44 erst seit 1970. Sei’s drum – wenn nicht gerade Gottfried Böttcher dort in die Tasten haute („für jede Nummer Ragtime kriegt er’n Korn und’n Bier“) oder Rosa zum Dixieland auf dem Tisch tanzte „wie’n Go-Go-Go-Girl“, dann nutzte der NDR den angesagten Szenetreff gerne für Konzert-Mitschnitte so ziemlich aller amerikanischer Jazzgrößen, denen das „Onkel Pö’s“ mit seiner drangvollen Club-Atmosphäre so etwas wie ein vertrauter Heimathafen war.
Dass seit einiger Zeit diese Aufnahmen den Tiefen des NDR-Archivs entrissen werden und auf Jazzline erstmals erscheinen, bietet grandiose Einblicke in eine Epoche, die nicht gerade als beste der Jazzgeschichte gilt. Wer nicht wie Miles Davis rockinspiriert auf neuen Pfaden wandelte, der zehrte Mitte der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre zumeist von den Meriten seiner glorreichen Vergangenheit als Be- oder Hard-Bopper. Wofür es in Europa immer noch ein großes Publikum gab, das seine amerikanischen Helden begeistert feierte.
So auch das „Louis Hayes / Junior Cook Quintet“ am 11. März 1976 in Hamburg. Vermutlich wussten die Zuhörer damals noch, dass der heute fast vergessene Junior Cook das Tenorsax auf Horace Silvers legendärem „Song For My Father“ gespielt hatte. So wie auch sein Co-Leader Louis Hayes und der Trompeter Woody Shaw zu unterschiedlichen Zeiten im Quintett des berühmten Hardbop-Pianisten aktiv waren. Kein Wunder also, dass es in dessen Geist tierisch swingend abgeht, wobei sich die fünf bei ihrem zweiteiligen Auftritt alle Zeit der Welt für gerade mal sieben Nummern nehmen. Während Hayes am Schlagzeug lässig die Time hält und nur gelegentlich explosive Akzente setzt, spielen die Melodiker „Bäumchen wechsel Dich“ mit packenden Soli, was nicht nur bei „My Favourite Things“ auch schon mal satte 20 Minuten dauern kann. Dazu pulst sich Bassist Stafford James mit rasanten Lines die Finger blutig, wobei ihm der ebenfalls durch die „Art Blakey“-Schule gegangene Ronnie Matthews am Klavier kaum nachsteht. Ein schweißtreibendes Vergnügen mit Klassikern wie „Ichi-Ban“ und „Pannonica“, die unter Hochdruck opulent ausgewalzt werden und verdammt heiß sind.
Fast auf den Tag genau sechs Jahre später gaben sich die „Timeless Allstars“ in „Onkel Pö’s Carnegie Hall“ die Ehre, deren gut 75-minütiger Auftritt ebenfalls den kraftvollen Spirit früherer Zeiten versprüht. Den werbewirksamen und zutreffenden Namen verdankten die sechs Edel-Jazzer um Vibrafonist Bobby Hutcherson und die famosen Rhythmiker Cedar Walton, Buster Williams und Billy Higgins freilich nicht eigener Klasse, sondern dem Label ihres niederländischen Promoters Wim Wigt, der damals viele US-Größen wie Chet Baker quer durch Europa schickte.
Natürlich schnurrt auch hier die Mainstream-Maschinerie in überbordender Opulenz durch drei ewig lange Originals, zu denen sich ein mit knapp 15 Minuten vergleichsweise kurzes, erfreulich delikates „My Foolish Heart“ mit feinem Vibrafon-Feature und einem entspannten Intermezzo des Pianisten Cedar Walton gesellt. Wobei man sich stets an das bewährte Muster Tutti vs. Soli hält, was nicht nur ihrem Drummer Billy Higgins reichlich Raum für virtuose Glanztaten bietet. Weil sie alle jedoch musikalische Inventionen vor pure Kraftmeierei stellen, ergaben sich zahllose Momente, wo der faszinierte Zuhörer auch mal entspannt im heiteren Wohlklang schwelgen und die individuelle Strahlkraft dieser „Timeless Allstars“ auskosten kann. Was ihr „At Onkel Pö’s Carnegie Hall“-Album deshalb (für Analytiker) interessanter macht als jenes des „Louis Hayes / Junior Cook Quintet“. Haben sollte man beide.

© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de

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