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Ein einziges Mal wagte Zola Jesus mit "Taiga" etwas ganz Verrücktes. Mit einem weiten Schritt weg von ihrem Trademarksound hin zum Synth-Pop landete sie bei Mute. Sie erschuf die Pop-Version ihrer selbst, weit weg vom üblichen Dark Wave. Bereits mit dem Nachfolger "Okovi" kehrte sie reumütig zu ihren Wurzeln zurück.
Wohin nun? Für immer die gleiche Nummer abziehen und so künstlerisch nach und nach verkümmern? Oder doch noch einmal etwas wagen? Fragen, die in großen Leuchtbuchstaben über "Arkhon" stehen. Nika Roza Danilova entscheidet sich für den cleveren Mittelweg. Im ersten Moment wirkt ihr sechstes Album mehr als vertraut. Bei einem zweiten Blick zeigen sich deutliche Veränderungen.
Bevor sie endgültig in ihrem selbst erschaffenen Moor versinkt, entfernt sie sich in Babyschritten von diesem. Durch die düsteren Wolken lässt sie mit Einflüssen aus R&B und Pop zaghaft etwas Sonnenlicht blinzeln. Produzent Randall Dunn (Sunn O))), Anna Von Hausswolff) und Schlagzeuger Matt Chamberlain (Pearl Jam, Tori Amos, David Bowie) stehen ihr dabei zur Seite.
Was wahrlich nicht bedeutet, dass wir jetzt mit Zola Jesus freudestrahlend durch taufrische Frühlingswiesen hopsen. Für den Opener "Lost" geht es tief in die tiefste Tropfsteinhöhle, aus der heraus sie ein dröhnendes "Everyone I know is lost" erklingen lässt. Abgehetzte Atemzüge bilden die Perkussions zu bedrohlichen Akkorden, bis Chamberlain und ein wabernder Bass einsetzen.
"Into The Wild" täuscht mit schimmernden Synthesizern einen typischen Zola Jesus-Song an, endet aber im Contemporary R&B. Ein zerhackter Beat unterlegt den Refrain, bis sich das Stück im letzten Drittel in die verfluchte Schwester von FKA twigs "Cellophane" ("Magdalene") wandelt. Ein Track, als würden sich Zola Jesus, Björk und FKA Twigs auf dem Uranus treffen, um sich schief um die Sonne zu drehen.
Mit dem Hintergrundwissen, dass Danilovas Familie aus Russland und der Ukraine stammt, wirkt "Sewn" noch um einiges bedrückender. Mehrfach sprach die Sängerin, deren Großeltern eine Farm in der Nähe von Odessa hatten, der Ukraine ihre Solidarität aus. Nun singt sie zu einem brachialem Schlagzeug "Carry on, get wrong / Set it all on fire". Später wechselt sie ins russische: "Недолго терпим-то, eсли вместе, кусаемся" ("Wir ertragen eine kurze Zeit, wenn wir zusammen beißen"). Ein beklemmender Song, gewaltig wie Godzilla und das Highlight auf "Arkhon".
"Desire" kühlt diesen Wahnsinn ab. Nur von Klavier begleitet zeigt sich Zola Jesus von ihrer verletzlichsten Seite. Rau und zart, die beeindruckenden Möglichkeiten ihrer Stimme auslotend, bietet sie in all der Bitternis, die dieses Lied umgibt, ihre Version einer Adele-Ballade.
"Do That Anymore" entstand aus dem Frust heraus, als sich Joe Biden in den Vorwahlen gegen Bernie Sanders durchsetzt. "Chalk it up, we can't change anything in this damn place", fasst sie ihre Resignation in einem Stück zusammen, das stark an Cocteau Twins' Meisterwerk "Treasure" erinnert und in dem weltentrückter Sound mit harten Lyrics kollidiert. Ein exzellenter Schluss für ein Album, auf dem sie ihre Spektrum deutlich erweitert, ohne sich zu sehr von ihrer DNA zu entfernen.
© Laut
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Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer - Skuli Sverrisson, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Shahzad Ismaily, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Shahzad Ismaily, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Brent Arnold, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, AssociatedPerformer - Randall Dunn, AssociatedPerformer - Skuli Sverrisson, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Pansy Chang, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Keiko Araki, AssociatedPerformer - Nika Roza Danilova, Producer - Randall Dunn, Producer - Joseph Berger, AssociatedPerformer - Charles Noble, AssociatedPerformer - Jason Schooler, AssociatedPerformer - Shin-young Kwon, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Shahzad Ismaily, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Robert Aiki Aubrey Lowe, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Brent Arnold, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer - Skuli Sverrisson, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Matt Chamberlain, AssociatedPerformer - Zola Jesus, MainArtist - Nika Roza Danilova, Producer, AssociatedPerformer - Randall Dunn, Producer, AssociatedPerformer - Skuli Sverrisson, AssociatedPerformer
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
Albumbeschreibung
Ein einziges Mal wagte Zola Jesus mit "Taiga" etwas ganz Verrücktes. Mit einem weiten Schritt weg von ihrem Trademarksound hin zum Synth-Pop landete sie bei Mute. Sie erschuf die Pop-Version ihrer selbst, weit weg vom üblichen Dark Wave. Bereits mit dem Nachfolger "Okovi" kehrte sie reumütig zu ihren Wurzeln zurück.
Wohin nun? Für immer die gleiche Nummer abziehen und so künstlerisch nach und nach verkümmern? Oder doch noch einmal etwas wagen? Fragen, die in großen Leuchtbuchstaben über "Arkhon" stehen. Nika Roza Danilova entscheidet sich für den cleveren Mittelweg. Im ersten Moment wirkt ihr sechstes Album mehr als vertraut. Bei einem zweiten Blick zeigen sich deutliche Veränderungen.
Bevor sie endgültig in ihrem selbst erschaffenen Moor versinkt, entfernt sie sich in Babyschritten von diesem. Durch die düsteren Wolken lässt sie mit Einflüssen aus R&B und Pop zaghaft etwas Sonnenlicht blinzeln. Produzent Randall Dunn (Sunn O))), Anna Von Hausswolff) und Schlagzeuger Matt Chamberlain (Pearl Jam, Tori Amos, David Bowie) stehen ihr dabei zur Seite.
Was wahrlich nicht bedeutet, dass wir jetzt mit Zola Jesus freudestrahlend durch taufrische Frühlingswiesen hopsen. Für den Opener "Lost" geht es tief in die tiefste Tropfsteinhöhle, aus der heraus sie ein dröhnendes "Everyone I know is lost" erklingen lässt. Abgehetzte Atemzüge bilden die Perkussions zu bedrohlichen Akkorden, bis Chamberlain und ein wabernder Bass einsetzen.
"Into The Wild" täuscht mit schimmernden Synthesizern einen typischen Zola Jesus-Song an, endet aber im Contemporary R&B. Ein zerhackter Beat unterlegt den Refrain, bis sich das Stück im letzten Drittel in die verfluchte Schwester von FKA twigs "Cellophane" ("Magdalene") wandelt. Ein Track, als würden sich Zola Jesus, Björk und FKA Twigs auf dem Uranus treffen, um sich schief um die Sonne zu drehen.
Mit dem Hintergrundwissen, dass Danilovas Familie aus Russland und der Ukraine stammt, wirkt "Sewn" noch um einiges bedrückender. Mehrfach sprach die Sängerin, deren Großeltern eine Farm in der Nähe von Odessa hatten, der Ukraine ihre Solidarität aus. Nun singt sie zu einem brachialem Schlagzeug "Carry on, get wrong / Set it all on fire". Später wechselt sie ins russische: "Недолго терпим-то, eсли вместе, кусаемся" ("Wir ertragen eine kurze Zeit, wenn wir zusammen beißen"). Ein beklemmender Song, gewaltig wie Godzilla und das Highlight auf "Arkhon".
"Desire" kühlt diesen Wahnsinn ab. Nur von Klavier begleitet zeigt sich Zola Jesus von ihrer verletzlichsten Seite. Rau und zart, die beeindruckenden Möglichkeiten ihrer Stimme auslotend, bietet sie in all der Bitternis, die dieses Lied umgibt, ihre Version einer Adele-Ballade.
"Do That Anymore" entstand aus dem Frust heraus, als sich Joe Biden in den Vorwahlen gegen Bernie Sanders durchsetzt. "Chalk it up, we can't change anything in this damn place", fasst sie ihre Resignation in einem Stück zusammen, das stark an Cocteau Twins' Meisterwerk "Treasure" erinnert und in dem weltentrückter Sound mit harten Lyrics kollidiert. Ein exzellenter Schluss für ein Album, auf dem sie ihre Spektrum deutlich erweitert, ohne sich zu sehr von ihrer DNA zu entfernen.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 10 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:41:57
- Künstler: Zola Jesus
- Label: Sacred Bones Records
- Genre: Pop/Rock Pop
2022 Sacred Bones Records 2022 Zola Jesus under exclusive license to Sacred Bones Records
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