America At War

Albumbeschreibung

In seinem tiefgründigen Konzeptalbum „American At War“ befasst sich Joel Harrison mit den seit Jahrzehnten andauernden, von den USA im Ausland erfolgten militärischen Aktivitäten. Welche Schicksale, Tragödien, Zeitereignisse und ökonomische Auswirkungen das auf die Generation des im Jahr 1957 geborenen Gitarristen und Komponisten hat, setzt er mit einer Großformation in spannende Musik um. In dem Intro „March On Washington“ reflektiert Harrison die Hoffnungen der Bürgerrechtsbewegung mit ihrer Forderung nach Frieden, Gleichberechtigung und Ende des Rassismus. Das geschichtsträchtige Ereignis fand am 28. August 1963 statt. In Harrisons Komposition tauchen nach den einleitenden Marschrhythmen des Tubisten und den funky Gitarren-Riffs collagenhaft verknüpfte Themen-Andeutungen aus Bop, Soul und Moderner Klassik auf. Dabei passt der Sound des aus 18 Musikern bestehenden Ensembles hervorragend zum Solo des Trompeters Dave Smith. Die Lüge des Präsidenten George W. Bush 2002, Saddam Hussein besäße Uran, um Atombomben zu bauen, führte zum Irakkrieg. Das Geschehen wird in „Yellowcake“ thematisiert. Bushs Statement dazu wird von furiosen Klängen untermalt, bis sich als Kontrast ein Thema herausschält, das kurz an die damalige Popmusik erinnert. Durch die Einsätze des Posaunisten Curtis Hasselbring und des Tenorsaxofonisten Jon Irabagon kommt es erneut zu dramatischen Improvisationen. In dem zehnminütigen „Requiem For An Unknown Soldier“ schwingt in den empathischen Chorussen der Trompeterin Ingrid Jensen und denen des Leaders die Hoffnung auf eine friedvollere Welt mit. Was für ein spannendes Album
© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de