Mero
"Heh, ja Mann, ich habs euch gesagt, Alter / Ich hab' schon alles nur durch Handyvideos gefickt, Mann / Ihr habt lang genug gewartet / Aber jetzt bin ich da und ich werd' alles auseinander nehm'n". Mangelndes Selbstvertrauen kann man Mero wirklich nicht vorwerfen. Schon in seinem Debüttrack "Baller Los" spuckt der Teenager größtmögliche Töne.
Die kommen nicht von ungefähr. Bekanntheit erlangte der damals Siebzehnjährige mit Facebook-Videos. In den Clips zeigte er im Auto zu Beats von Legenden wie Dr. Dre oder Kendrick Lamar seine beeindruckende Reimtechnik. Scheinbar mühelos stellt er komplexe Reimpattern auf und "fickt dabei jede Art von Beat".
Seine Vorbilder sind die legendären US-Rapper der Neunziger wie 2Pac oder Nate Dogg. So erweitert er stetig seine Fanbase, bis er einen Vertrag bei Groove Attack bekommt, die unter anderem auch die Platten von Alligatoah, Fler oder Sudden) vertreiben. Mero allerdings zählt zur Subdivision TraX, bei der Xatar federführend die Finger im Spiel hat.
Unter den Fittichen des Babas angekommen, konzentriert sich Mero auf die Arbeit an seinem Debütalbum "Ya Hero Ya Mero". Das erscheint im Frühjahr 2019 und erreicht prompt die Spitze der Charts. Schon die Vorabsingle "Baller Los" liefert den altbekannten Mero-Flow mit eigens dafür produzierten Beats. Textlich verkündet er seine eigene Ankunft im Deutschrap-Zirkus, der er noch im gleichen Jahr mit "Unikat" das nächste Statement folgen lässt.
Ende 2020 folgt mit "Seele" das dritte Album in nicht einmal zwei Jahren. Danach lässt Mero es etwas ruhiger angehen, zumindest was Album-Releases angeht. Neue Songs allerdings erscheinen auch weiterhin in schöner Regelmäßigkeit, darunter "Bitte Geh" mit Elif, "3AM", "Rapstars" (mit Jamule) und das besonders erfolgreiche "Konim Gizli feat. Murda". Zuletzt erscheinen "Du & Ich" und Anfang 2023 eine Kollabo mit Senkrechtstarterin Ayliva mit dem Titel "Ich Weiß".
Mero zeigt ungebrochen keinerlei Anzeichen von falscher Bescheidenheit. Der Rüsselsheimer weiß, was er kann, und denkt gar nicht daran, sich zu verstecken.
© Laut
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