Arena
Bei Arena tummeln sich wie auf einem Schauplatz namhafte Vetreter des Neo Prog. Schlagzeuger Mick Pointier spielte bis "Script For A Jester's Tear" bei Marillion. Tasten-Wizard Clive Nolan iat bei Pendragon und Shadowland aktiv. Gitarrist John Mitchell ist sowohl Solo als Lonely Robot als auch bei Bands wie Kino und Frost ein ausgewiesener Experte für die sechs Saiten. Mic-Vorsteher Damian Wilson hat mehr Engagements auf dem Kerbholz als Miro Klose WM-Tore sein eigen nennt (u.a. Threshold, Ayreon, Lalu, Rick Wakeman und diverse Musical-Gastspiele).
Arena zeichnen sich ähnlich wie IQ oder Spock's Beard dadurch aus, technischen Anspruch nicht zum Selbstzweck verkommen zu lassen. Vielmehr steht die Melodie und die Entwicklung im Vordergrund. Stimmband-Akrobatik oder Flitzfingerspiele finden nur begrenzt statt.
Nolan und Pointier heben die Band 1995 aus der Taufe, in einer Zeit, in der Progressive Rock für viele Plattenfirmen ein Anlass ist, direkt Reißaus zu nehmen. Die erste Visitenkarte gibt das Kollektiv nach dem Einstieg von John Mitchell mit dem Album "The Visitor" ab, das fortan als Bandblaupause dient und in mal harter und mal zarter Ausrichtung mit diversen Sängern fortgeschrieben wird. Rob Sowden, Paul Manzi und Damian Wilson geben sich das Mikrofon in die Hand und tragen in je eigener Charismatik zum Gelingen von Alben wie "The Seventh Degree Of Separation" oder "The Theory Of Molecular Inheritance" bei.
Ein Band-Markenzeichnen liegt in der konzeptuellen Anbindung von wissenschaftlichen Theorien, die an der Grenze zur Fantasie angesiedelt werden. So erläutert die Band das Kleine-Welt-Phänomen, in der alle Menschen in ihren sozialen Beziehungen auf kurzen Wegen miteinander verbunden sind oder die Idee, dass es andere Faktoren außer den Genen als Vererbungsfaktoren gibt. So nerdig die Konzepte, so vernarrt und eigenwillig klingt die Musik, was die Band umso mehr als Szene-Geheimtip verortet.
© Laut
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