Wu Hen

Albumbeschreibung

Es ist bereits das zweite Album innerhalb eines Jahres, mit dem Kamaal Williams die Herzen aller erfreut. Im Februar tat er dies mit dem Live-Mitschnitt vom Dekmantel Festival, dem niederländischen Treffpunkt, zu dem die Anhänger erstklassischer Elektromusik strömen. Ein Beweis, dass das virtuose Zugpferd der Londoner (Nu-)Jazz-Szene die musikalischen Grenzen gesprengt hat. Wu Hen - Henry Wu, Kosename, den ihm seine Großmutter gegeben hatte, und Pseudonym, mit dem er als DJ auftritt – er schätzt, dass er damit sein „bestes Album“ eingespielt hat. Anhand von 10 Titeln präsentiert er einen funkigen Jazz à la Herbie Hancock, und genauso wie sein älterer Vorgänger, der nie davor zurückscheute, sich genreübergreifend zu zeigen (die komplette Hip-Hop-Szene kann sich für Rockit bedanken, Feature von Grand Mixer D.ST), zeigt auch Kamaal Williams seine Erstklassigkeit in Form eines stilistischen Mahlstroms. Es gibt Groove im Smoking, wie etwa der hollywoodartige Opener Street Dreams mit den Streichern von Miguel Atwood-Ferguson, der auch in Toulouse und (dem treffend genannten) 1989 vertreten ist, fuchsteufelswilden Jazz (Pigalle, mit Quinn Masons wütendem Sax), aber auch House in Mr Wu mit einem Wink in Richtung Londoner Broken Beat-Szene, allen voran Bugz In The Attic. In Save Me herrscht dann das totale Durcheinander zwischen funkigem Hip-Hop-Beat und verrücktem Soul-Klavier, und mit dem genialen Hold On und der verzaubernden Stimme Lauren Faiths, die für ihre Zusammenarbeit mit Kaytranada bekannt ist, hebt sich Kamaal Williams das Beste für den Schluss auf. Bahnt sich da in Zukunft noch mehr an? © Smaël Bouaici/Qobuz