Musik-Streaming
Hören Sie dieses Album mit unseren Apps in hoher Audio-Qualität
Testen Sie Qobuz kostenlos und hören Sie sich das Album anHören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps
Abonnement abschließenHören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps
Download
Kaufen Sie dieses Album und laden Sie es in verschiedenen Formaten herunter, je nach Ihren Bedürfnissen.
Zwei debil grinsende Kinder spielen mit einem zweiköpfigen Hund. Gitarren-Riffs, die so heavy klingen, dass man Angst um seine Boxen bekommt. Zeilen wie "Lay sin an' own ay like a barb/Baby freighk haybay, dee." Schon witzig, dass "Houdini" nicht nur die erste Veröffentlichung von Buzz 'King Buzzo' Osborne und seinen Melvins auf einem Major-Label war, sondern auch als das zugänglichste Album der Band gefeiert wird. Aber "zugänglich" ist bei den Melvins sowieso ziemlich relativ.
"Houdini" ist ein Biest von einem Album. "Hooch" führt den Hörer sogar noch einigermaßen sanft in die Sludge-Metal-Hölle der Band ein. Irgendwo zwischen den frühen Black Sabbath und echt abgefucktem Stoner Rock könnte man die Melvins vielleicht einordnen. Das Rückgrat der Songs bilden die fetten Midtempo-Riffs von King Buzzo und das wuchtige Gekloppe von Schlagzeuger Dale Crover. Das Booklet, das mit seinen zweiköpfigen Kreaturen aussieht wie ein Zeichentrickfilm nach dem nuklearen Fallout, weist neben Osborne und Crover noch Lori "Lorax" Black als Bassisten aus. Ihre Beteiligung am Album ist aber umstritten, Osborne gab später in Interviews zu Protokoll, dass nur er und Crover alle Songs und Bassspuren einspielten.
"Lizzy" kommt sehr eingängig um die Ecke, von den Tempowechseln oder der plötzlich einsetzenden Cowbell mal abgesehen. Mit "Going Blind" haben die Melvins ein Kiss-Cover auf die Scheibe gepackt zu einer Zeit, als die coolen Kids alle Kiss gehasst haben - nur ein weiterer Mittelfinger in Richtung Mainstream. "Honey Bucket" passt von allen Songs noch am besten in die Rock-Schublade mit seinem nach vorne gerichteten Drive und den powervollen Riffs. Osbornes Stimme erinnert dort ziemlich stark an James Hetfield von Metallica.
"Sky Pup" ist einer der seltsamsten Songs der Scheibe: brummende Bassläufe, seltsam raunender Gollum-Gesang und nahezu keine Gitarre hinterlassen beim Hören ein mulmiges Gefühl. Die wenigen Sounds, die von der Gitarre kommen, steuerte Kurt Cobain bei.
Cobain ist außerdem auf dem letzten Stück der Platte, "Spread Eagle Beagle" zu hören. Von einem Song im konventionellen Sinne kann nicht die Rede sein, wenn für zehn lange Minuten das Durchhaltevermögen der Hörer gefordert wird: seltsame Percussion-Sounds und polternde Trommeln vereinigen sich in einer Jam Session ohne Struktur oder Fahrplan. Wenn man sich darauf einmal einlässt, bekommt der Song fast schon eine hypnotische Sogwirkung. Was Cobain genau beigesteuert hat, wird wohl für immer ein Melvins-Geheimnis bleiben.
Cobain wird auch im Booklet des Albums genannt. Insofern ist "Houdini" auch ein Stück Musikgeschichte, das die Beziehung zwischen dem Nirvana-Frontmann und der Truppe um Osborne verdeutlicht. Nach dem Grunge-Hype um Nirvana war es nämlich Cobain, der den Melvins ihren ersten Majorlabel-Deal bei Atlantic Records verschaffte. Ohne die Melvins hätte es Nirvana vermutlich gar nicht gegeben: erst bei einem Konzert der Band reifte in Cobain der Wunsch, selbst eine Band zu gründen. Und auf "Bleach" ist es Dale Crover, der hinter dem Drumset sitzt.
"Houdini" wurde mit 110.000 verkauften Einheiten zum kommerziell erfolgreichsten Album der Melvins. Cobain wird auch als Producer angegeben, wobei Osborne in späteren Interviews zugab, dass Kurt die meiste Zeit nur am Schlafen und aufgrund von Drogenproblemen und Sorgerechtsverfahren gar nicht in der Lage war, aktiv am Album mitzuarbeiten. Nach zahlreichen Streitigkeiten, verpassten Terminen und latenter Unpünktlichkeit entschied sich die Band schweren Herzens dazu, Cobain als Produzenten zu feuern.
"Houdini" ist auch der Beweis dafür, dass selbst große Plattenfirmen manchmal Experimente eingehen: immerhin wurde den Melvins für "Houdini" und den beiden folgenden Alben, "Stoner Witch" und "Stag" ihre komplette künstlerische Freiheit gelassen. Irgendwann wurde es dem Major aber zu bunt, nach dem Drei-Platten-Deal endete die Zusammenarbeit.
Mittlerweile ist "Houdini" zu einem absoluten Klassiker geworden. Nicht nur ist es die perfekte Einstiegsdroge, um sich auf die Melvins einzulassen. Es ist auch ein Album, ohne das viele Grunge- und Stoner-Bands wahrscheinlich nie entstanden wären. Mittlerweile führt "Houdini" so manche Neunziger-Hotlist an, und die Melvins selbst haben bereits mehrfach das komplette Album als Live-Set aufgeführt und aufgenommen ("A Live History of Gluttony and Lust", 2006). Vor drei Jahren verlegte White Stripes-Mastermind Jack White das Album neu über sein Label Third Man Records.
© Laut
Sie hören derzeit Ausschnitte der Musik.
Hören Sie mehr als 100 Millionen Titel mit unseren Streaming-Abonnements
Hören Sie diese Playlist und mehr als 100 Millionen Tracks mit unseren Streaming-Abonnements
Ab 12,49€/Monat
Brian Wilson, Composer - Mike Love, Composer - Melvins, MainArtist - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Dale Crover, Composer - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
HARRY NILSSON, Composer - Melvins, MainArtist - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
HARRY NILSSON, Composer - Melvins, MainArtist - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Trevor Dunn, Composer - Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Melvins, MainArtist - Roger Osborne, Composer - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Calvin Carter, Composer - James Hudson, Composer - Melvins, MainArtist - Toshi Kasai, Producer
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Albumbeschreibung
Zwei debil grinsende Kinder spielen mit einem zweiköpfigen Hund. Gitarren-Riffs, die so heavy klingen, dass man Angst um seine Boxen bekommt. Zeilen wie "Lay sin an' own ay like a barb/Baby freighk haybay, dee." Schon witzig, dass "Houdini" nicht nur die erste Veröffentlichung von Buzz 'King Buzzo' Osborne und seinen Melvins auf einem Major-Label war, sondern auch als das zugänglichste Album der Band gefeiert wird. Aber "zugänglich" ist bei den Melvins sowieso ziemlich relativ.
"Houdini" ist ein Biest von einem Album. "Hooch" führt den Hörer sogar noch einigermaßen sanft in die Sludge-Metal-Hölle der Band ein. Irgendwo zwischen den frühen Black Sabbath und echt abgefucktem Stoner Rock könnte man die Melvins vielleicht einordnen. Das Rückgrat der Songs bilden die fetten Midtempo-Riffs von King Buzzo und das wuchtige Gekloppe von Schlagzeuger Dale Crover. Das Booklet, das mit seinen zweiköpfigen Kreaturen aussieht wie ein Zeichentrickfilm nach dem nuklearen Fallout, weist neben Osborne und Crover noch Lori "Lorax" Black als Bassisten aus. Ihre Beteiligung am Album ist aber umstritten, Osborne gab später in Interviews zu Protokoll, dass nur er und Crover alle Songs und Bassspuren einspielten.
"Lizzy" kommt sehr eingängig um die Ecke, von den Tempowechseln oder der plötzlich einsetzenden Cowbell mal abgesehen. Mit "Going Blind" haben die Melvins ein Kiss-Cover auf die Scheibe gepackt zu einer Zeit, als die coolen Kids alle Kiss gehasst haben - nur ein weiterer Mittelfinger in Richtung Mainstream. "Honey Bucket" passt von allen Songs noch am besten in die Rock-Schublade mit seinem nach vorne gerichteten Drive und den powervollen Riffs. Osbornes Stimme erinnert dort ziemlich stark an James Hetfield von Metallica.
"Sky Pup" ist einer der seltsamsten Songs der Scheibe: brummende Bassläufe, seltsam raunender Gollum-Gesang und nahezu keine Gitarre hinterlassen beim Hören ein mulmiges Gefühl. Die wenigen Sounds, die von der Gitarre kommen, steuerte Kurt Cobain bei.
Cobain ist außerdem auf dem letzten Stück der Platte, "Spread Eagle Beagle" zu hören. Von einem Song im konventionellen Sinne kann nicht die Rede sein, wenn für zehn lange Minuten das Durchhaltevermögen der Hörer gefordert wird: seltsame Percussion-Sounds und polternde Trommeln vereinigen sich in einer Jam Session ohne Struktur oder Fahrplan. Wenn man sich darauf einmal einlässt, bekommt der Song fast schon eine hypnotische Sogwirkung. Was Cobain genau beigesteuert hat, wird wohl für immer ein Melvins-Geheimnis bleiben.
Cobain wird auch im Booklet des Albums genannt. Insofern ist "Houdini" auch ein Stück Musikgeschichte, das die Beziehung zwischen dem Nirvana-Frontmann und der Truppe um Osborne verdeutlicht. Nach dem Grunge-Hype um Nirvana war es nämlich Cobain, der den Melvins ihren ersten Majorlabel-Deal bei Atlantic Records verschaffte. Ohne die Melvins hätte es Nirvana vermutlich gar nicht gegeben: erst bei einem Konzert der Band reifte in Cobain der Wunsch, selbst eine Band zu gründen. Und auf "Bleach" ist es Dale Crover, der hinter dem Drumset sitzt.
"Houdini" wurde mit 110.000 verkauften Einheiten zum kommerziell erfolgreichsten Album der Melvins. Cobain wird auch als Producer angegeben, wobei Osborne in späteren Interviews zugab, dass Kurt die meiste Zeit nur am Schlafen und aufgrund von Drogenproblemen und Sorgerechtsverfahren gar nicht in der Lage war, aktiv am Album mitzuarbeiten. Nach zahlreichen Streitigkeiten, verpassten Terminen und latenter Unpünktlichkeit entschied sich die Band schweren Herzens dazu, Cobain als Produzenten zu feuern.
"Houdini" ist auch der Beweis dafür, dass selbst große Plattenfirmen manchmal Experimente eingehen: immerhin wurde den Melvins für "Houdini" und den beiden folgenden Alben, "Stoner Witch" und "Stag" ihre komplette künstlerische Freiheit gelassen. Irgendwann wurde es dem Major aber zu bunt, nach dem Drei-Platten-Deal endete die Zusammenarbeit.
Mittlerweile ist "Houdini" zu einem absoluten Klassiker geworden. Nicht nur ist es die perfekte Einstiegsdroge, um sich auf die Melvins einzulassen. Es ist auch ein Album, ohne das viele Grunge- und Stoner-Bands wahrscheinlich nie entstanden wären. Mittlerweile führt "Houdini" so manche Neunziger-Hotlist an, und die Melvins selbst haben bereits mehrfach das komplette Album als Live-Set aufgeführt und aufgenommen ("A Live History of Gluttony and Lust", 2006). Vor drei Jahren verlegte White Stripes-Mastermind Jack White das Album neu über sein Label Third Man Records.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 13 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:37:37
- Künstler: Melvins
- Komponist: Various Composers
- Label: Ipecac Recordings
- Genre: Pop/Rock Rock
2021 Ipecac Recordings 2021 Ipecac Recordings
Verbesserung der AlbuminformationenWarum Musik bei Qobuz kaufen?
-
Streamen oder downloaden Sie Ihre Musik
Kaufen Sie ein Album oder einen einzelnen Track. Oder hören Sie sich mit unseren hochqualitativen Streaming-Abonnements einfach den ganzen Qobuz-Katalog an.
-
Kein DRM
Die heruntergeladenen Daten gehören Ihnen ohne jegliche Nutzungsbeschränkung. Sie können sie sooft herunterladen wie Sie möchten.
-
Wählen Sie das Format, das am Besten zu Ihnen passt
Sie können beim Download Ihrer Einkäufe zwischen verschiedenen Formaten (FLAC, ALAC, WAV, AIFF...) wählen.
-
Hören Sie Ihre Einkäufe mit unseren Apps
Installieren Sie die Qobuz-Apps für Smartphones, Tablets und Computer und hören Sie Ihre Musikeinkäufe immer und überall.