Transmission

Edgar Moreau

Erschienen am 14.01.22 bei Warner Classics
Künstler: Edgar Moreau
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Nach jahrelanger erfolgreicher und enger Kollaboration mit dem Luzerner Sinfonieorchester hat der Dirigent Michael Sanderling nun als neuer musikalischer Leiter des Schweizer Klangkörpers mit der ersten Veröffentlichung seiner Einspielung einen wahren Treffer gelandet. Das Programm, das den maßvollen Titel Transmissions trägt, vereint Kompositionen für Cello und Orchester von Ernest Bloch, Max Bruch, Erich Wolfgang Korngold und Maurice Ravel - all diese Werke, die zur Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts komponiert wurden und deren tiefgreifende Verankerung in die jüdische Tradition den gemeinsamen Nenner bilden. Am Cello ist der junge Edgar Moreau bemerkenswert in seiner Art, die instrumentale Wiedergabe der hebräischen Kantillation zu begreifen. Sowohl in der Suite From Jewish Life oder in der hebräischen Rhapsodie für Cello und großes Orchester Shelomo, beides Werke von Bloch, gibt der Solist den Geist der traditionellen jüdischen Kirchengesänge und die Chromatik ihrer Melodien auf wunderbare Weise wieder.

Auch wenn das Cellokonzert von Korngold in seiner Komposition nicht in direkter Verbindung mit der jüdischen Tradition steht, so ist hingegen das Judentum des Komponisten ein zentrales Element seines Lebens. Korngold sollte Teil der zahlreichen jüdischen Künstler (und Intellektuellen) werden, die vor dem aufkommenden Nationalsozialismus in die Staaten fliehen mussten. In Hollywood zeichnet er sich mit Bravour in der Komposition von Filmmusik aus; das Cellokonzert spielt eine zentrale Rolle in der Schlüsselszene von Deception - Tödliche Versuchung von Irving Rapper mit Bette Davis (1946).

Nach dem triumphalen Erfolg seines Ersten Violinkonzerts, das leider die übrigen Stücke seines Gesamtwerks in den Schatten rückte, komponierte Max Bruch auf Anfrage des Cellisten Robert Hausmann, Kol Nidrei, ein langes elegisches Werk, inspiriert vom gleichnamigen Gebetsspruch, den die jüdische Gemeinde am Vortag von Jom Kippur spricht. Edgar Moreau bietet eine umwerfende Interpretation mit beherrschtem Rubato und perfekt dosierter Energie.

Ravels zwei hebräische Melodien, die ursprünglich für Klavier und Gesang geschrieben wurden, werden hier in der vom Komponisten selbst 1919 angefertigten Orchestrierung präsentiert. Es ist immer wieder überwältigend, wie Ravel die jüdische liturgische Tradition in seine musikalische Welt integriert hat - besonders in L'énigme éternelle, wo die zwischen Melodie und Orchester hervorgerufenen Dissonanzen das Ganze mit der Aura eines bezaubernden Mysteriums umgeben, die mit dem Titel ganz symbiotisch harmoniert. © Pierre Lamy/Qobuz

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From Jewish life (Ernest Bloch)

I. Prayer. Andante Moderato