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An Mut und Frische fehlt es Franziska Hölscher bei dieser Debüt-CD schon einmal nicht. Da geht es in einer reichlichen Stunde von Biber bis Sciarrino: kein Allerweltsprogramm, sondern intelligente Verknüpfungen, die drei Jahrhunderte überspannen – und das nicht nur anhand struktureller Parallelen, sondern ebenso in der zurückgenommen, geduldig gelassenen und delikat einfühlsamen Darbietungsweise der jungen Geigerin.
Fast schüchtern wirkt in Bibers g-Moll-Passacaglia, wie sie die durchgehenden Linien nicht von vornherein in den Raum stellt, sondern gleichsam erst ertastet und aufbaut. Diskret-elegant, still versunken und mit staubfeinen Pianissimi, die in trauriger Einsamkeit an die Grenze des Körperlosen gehen, kommen auch die Beiträge von Sciarrino (aus den „Capricci“) und Berio (Sequenza VIII), bei Letzterem von zupackenden Gegenakzenten kontrapunktiert; einmal spielt und fühlt sich das Streichinstrument in zauberischer Weise an die Klangfarben einer Oboe heran.
Fast möchte man schon das heikle Wort „Sensation“ gebrauchen, aber dann kommt das längste Stück des Programms, Schumanns d-Moll-Sonate, doch nicht ganz auf diese Höhe, weil es ihr bei aller geigerischen Noblesse an Enthusiasmus, Feuergeist und damit paradoxerweise auch an jener inneren Brüchigkeit fehlt, die dieses Spätwerk mitprägt. Die geschmackvolle gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Duopartnern, bei der Pianist Severin von Eckardstein zu wenig Eigenes beiträgt, bringt es hier nur zu schön ausgewogener, aber wenig aufregender Klassizität. Einige lyrische Kostbarkeiten – das zweite Trio des Scherzosatzes und die zart durchlichtete Romanze am Beginn des dritten – setzen aber auch hier einen eigenen Ton.
© Felber, Gerhard / www.fonoforum.de
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Heinrich Biber, Composer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Salvatore Sciarrino, Composer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Luciano Berio, Composer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Salvatore Sciarrino, Composer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Robert Schumann, Composer - Severin von Eckardstein, Piano, MainArtist, AssociatedPerformer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Robert Schumann, Composer - Severin von Eckardstein, Piano, MainArtist, AssociatedPerformer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Robert Schumann, Composer - Severin von Eckardstein, Piano, MainArtist, AssociatedPerformer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Robert Schumann, Composer - Severin von Eckardstein, Piano, MainArtist, AssociatedPerformer - Franziska Hölscher, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer
℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
Albumbeschreibung
An Mut und Frische fehlt es Franziska Hölscher bei dieser Debüt-CD schon einmal nicht. Da geht es in einer reichlichen Stunde von Biber bis Sciarrino: kein Allerweltsprogramm, sondern intelligente Verknüpfungen, die drei Jahrhunderte überspannen – und das nicht nur anhand struktureller Parallelen, sondern ebenso in der zurückgenommen, geduldig gelassenen und delikat einfühlsamen Darbietungsweise der jungen Geigerin.
Fast schüchtern wirkt in Bibers g-Moll-Passacaglia, wie sie die durchgehenden Linien nicht von vornherein in den Raum stellt, sondern gleichsam erst ertastet und aufbaut. Diskret-elegant, still versunken und mit staubfeinen Pianissimi, die in trauriger Einsamkeit an die Grenze des Körperlosen gehen, kommen auch die Beiträge von Sciarrino (aus den „Capricci“) und Berio (Sequenza VIII), bei Letzterem von zupackenden Gegenakzenten kontrapunktiert; einmal spielt und fühlt sich das Streichinstrument in zauberischer Weise an die Klangfarben einer Oboe heran.
Fast möchte man schon das heikle Wort „Sensation“ gebrauchen, aber dann kommt das längste Stück des Programms, Schumanns d-Moll-Sonate, doch nicht ganz auf diese Höhe, weil es ihr bei aller geigerischen Noblesse an Enthusiasmus, Feuergeist und damit paradoxerweise auch an jener inneren Brüchigkeit fehlt, die dieses Spätwerk mitprägt. Die geschmackvolle gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Duopartnern, bei der Pianist Severin von Eckardstein zu wenig Eigenes beiträgt, bringt es hier nur zu schön ausgewogener, aber wenig aufregender Klassizität. Einige lyrische Kostbarkeiten – das zweite Trio des Scherzosatzes und die zart durchlichtete Romanze am Beginn des dritten – setzen aber auch hier einen eigenen Ton.
© Felber, Gerhard / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 8 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:04:28
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Franziska Hölscher Severin von Eckardstein
- Komponist: Various Composers
- Label: Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
- Genre: Klassik
© 2018 Deutschlandradio / Deutsche Grammophon GmbH, Berlin ℗ 2019 Deutsche Grammophon GmbH, Berlin
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