Rachmaninov: Œuvres pour piano

Albumbeschreibung

Mit diesem siebten Album für Mirare – das sechste, sein im August 2020 erschienenes Iberia von Albéniz, ist eine Wiederaufnahme der Mitte der 2000er Jahre veröffentlichten Verso-Version – beschäftigt sich der Madrider Pianist Luis Fernando Pérez mit russischer Musik: Rachmaninows Moments musicaux, op. 16, eine Auswahl von vier Präludien aus Opus 23 sowie das berühmte Präludium in cis-Moll, op. 3 Nr. 2.

Letztlich bemühen sich nur wenige heldenhafte Pianisten darum, der polyphonen und harmonischen Dichte von Rachmaninows Musik vollständig gerecht zu werden. Pérez bringt strahlende Harmonien und die verschiedenen Register des Instruments mit höchster Präzision in den Anschlägen zum Erklingen – eine seiner wertvollsten Qualitäten! Ja, manchen werden die Tempi sehr zurückhaltend erscheinen (wie z.B. im Andante cantabile, op. 16 Nr. 3). Aber konnten sie denn das reiche polyphone Gewebe, das Sergej Rachmaninow in diesen elf Stücken entfaltet, an anderer Stelle genauso vollständig genießen?

Zu Beginn des Programms gibt das so schwierige erste Stück aus den Moments musicaux op. 16, das Andantino, sofort den Ton an: Das hier ist kein virtuoser, spektakulärer oder demonstrativer Rachmaninow. Mit der unerschütterlichen Regelmäßigkeit der Tempi und einem bewundernswerten Sinn für Gesang (im gesamten zweiten Teil mit seinen Sechzehntelnoten-Girlanden) möchte uns Luis Fernando Pérez vor allem die dunkle Lyrik, die tragische und resignierte Dramatik der Klaviermusik des Komponisten offenbaren. Faszinierend. Sollte man bald wie möglich anhören. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz