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Isis|Panopticon  (Remastered)

Panopticon (Remastered)

ISIS

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Mit "Oceanic" veröffentlichten Isis 2002 ein Konzeptalbum, das von einer tragischen, fiktiven Liebesgeschichte handelt. Die endet damit, dass sich der Protagonist im Ozean ertränkt und sich somit in der Urgewalt des Wassers auflöst. Ozeanische Weiten und Tiefen tun sich dabei auch musikalisch auf, wenn man dem Wechselspiel aus treibenden und melodisch schönen Klängen der beiden Gitarristen Aaron Turner und Michael Gallagher, den kraftvollen Drums Aaron Harris', den tiefgründigen Bassgitarren-Harmonien Jeff Caxides und der ambienten Elektronik Bryant Clifford Meyers lauscht. Turner sorgt zudem mit seinem heiseren Brüllen dafür, dass ein wahrer Post-Metal-Sturm über den Hörer fegt.

Nach dem Erfolg von "Oceanic" sollte sich Post-Metal zunehmend als eigenständiges Genre in der Metal-Welt etablieren und die Musik ähnlich agierender Acts wie Cult Of Luna, die zwei Jahre später mit "Salvation" ebenfalls in ozeanische Tiefen vordrangen, größere Aufmerksamkeit erlangen. Mit dem Nachfolger "Panopticon", der am 19. Oktober 2004 auf den Markt kam, gelang schließlich den US-Amerikanern das nahezu Unmögliche, nämlich solch einem wegweisenden Meisterwerk etwas Ebenbürtiges entgegenzusetzen.

Im September 2003 begannen sie, Songs für das Album zu schreiben. Bald darauf siedelten sie von Boston nach Los Angeles über, wo sie im Juni und Juli des darauffolgenden Jahres die Platte in den Paramount Studios aufnahmen. Für die Produktion griffen sie mit Matt Bayles wieder einmal auf den selben Mann zurück, von dessen Fähigkeiten schon "Oceanic" und dessen Vorgänger "Celestial" profitierte.

Dabei gestaltete sich der Songwritingprozess anders als bei den Vorgängern, erzählte Aaron Turner Ende 2004 dem Ox-Fanzine: "Diesmal war es weitaus mehr eine Zusammenarbeit, man könnte jetzt keinen ganzen Track einer Person zuschreiben. Viele Ideen sind durch Improvisation entstanden, so dass wir einige Parts solange gespielt haben, bis jeder seine festen Ideen gefunden hatte. Deswegen denke ich, war es ein organischerer Prozess."

Die Band hielt an ihrem konzeptuellem Ansatz fest, ging aber thematisch ganz neue Wege. Der Albumtitel ging nämlich auf auf Jeremy Bentham zurück, der im 19. Jahrhundert die Utopie eines Gefängnisses kreierte, in der die Wächter jeden Winkel jederzeit überwachen können, ohne selbst gesehen zu werden. An diese Ideen knüpfte später Michel Foucault in seinen Texten zur Funktionsweise der Macht an. Demnach haben wir alle eine unbemerkte geistige Schranke aus Normen und festen Verhaltensmustern. So disziplinieren wir uns selbst, ohne dass die Benthamschen Wärter noch erforderlich wären.

Das Albumcover und die von Turner selbst fotografierten Bilder im CD-Booklet zeigen, wie die Erde aus einem Flugzeug aussieht, was laut Turner den Gedanken, "dass wir alle auf die ein oder andere Art beobachtet werden", noch mehr unterstreicht, wie er dem OX-Fanzine weiter verriet.

Musikalisch findet dieser Gedanke in einer düsteren Klangästhetik seinen Niederschlag. Dabei stehen atmosphärische und melodische Töne stärker im Vordergrund als auf den Vorgängern.

Da locken die ersten Sekunden von "So Did We" mit drückenden Gitarrenwänden und heiserem Brüllen zunächst erstmal auf die falsche Fährte. Danach vollzieht die Nummer jedoch eine Wendung um 180 Grad. Ein postrockiger Zwischenteil erhöht nach und nach die Spannung. Dieser entlädt sich in Form einer emotionalen Gesangspassage. Es folgt ein Wechselbad der Gefühle, das durch sphärische Saitenklänge eine besondere klangliche Tiefe bekommt und in einem zerrissen klingenden Post-Metal-Finale mündet.

Dass die Nummer nicht an Bodenhaftung verliert, dafür sorgt Aaron Harris mit seinem präzisen und hochkonzentrierten Spiel. Das vernimmt man auch in den restlichen Stücken. Insgesamt bietet der Song von zerstörerischer Wucht bis hin zu atemberaubender Schönheit alles, wofür die US-Amerikaner stehen. Kein Wunder, dass der Track für viele als Einstiegsdroge in den Post-Metal diente.

"Backlit" geht danach nicht gleich in die Vollen. Eher setzen Isis mit nachdenklichem Alternative-Rock auf ein behutsam zusammengebautes Kartenhaus. Das fällt nach rund eineinhalb Minuten unter einer Wall Of Sound aus wuchtigen Drums, schweren Gitarren sowie cleanen und gebrüllten Vocals, die man im Wechsel hört, in sich zusammen, nur damit es anschließend wieder mit ambienten Keyboard- und spannungsgeladenen Gitarrenpassagen neu errichtet wird, um dann doch wieder in sich einzustürzen, wenn stürmische Rhythmen und Turners Stimme über den Hörer hinwegfegen. Den tiefen Bassgitarrentönen wohnt unterschwellig etwas Dunkles, Unruhiges bei.

Dass Jeff Caxide nicht nur ein unruhiges Fundament legt, sondern strukturell ganze Songs mitprägt, beweist er danach in "In Fiction", wenn er zu hellen Gitarrentupfern melancholische melodische Kontraste setzt, was klanglich an The Cure erinnert. Emotionale Ausbrüche kommen wieder einmal nicht zu kurz. Jedoch spendieren Isis, wenn sich gegen Ende immer wieder hypnotische Saitenklänge herausschälen, der Nummer ein paar luftige Momente. Dadurch hat man selbst das Gefühl, aus einem Flugzeug als neutraler Beobachter auf die Erde zu schauen.

Das selbe Gefühl vermitteln auch die zaghaften, fast schon zärtlichen Gitarrenklänge und die geheimnisvolle Elektronik in "Wills Dissolve" zu Beginn. Danach prägt das Schlagzeug immer mehr den Track, der sich mit der Zeit zu einem ungestümen Post-Metal-Brocken entwickelt und am Ende nur noch pure Verzweiflung hinterlässt.

Als komplexestes Stück erweist sich "Syndic Calls", das sich rhythmisch an Tool anlehnt, ohne dass es an intuitiven Momenten mangelt. Herausragend gerät vor allem die zweite Hälfte, wenn das Schlagzeug den restlichen Musikern genug Raum lässt, Momente melancholischer Schönheit und Tiefe zu erschaffen. Danach hört man im rein instrumentalen "Altered Course" sogar einen Musiker von Tool, nämlich Bassgitarrist Justin Chancellor.

Der Song schraubt sich zu Beginn in postrockige Höhen hoch, um sich danach in ambienteren Gefilden wiederzufinden. Chancellor drückt der Nummer seinen mysteriösen Stempel auf, harmonisiert aber auch perfekt mit den atmosphärischen Elektronik- und Saitentönen sowie dem präzisen Drumspiel der Post-Metaller.

Es folgt mit "Grinning Mouths" der große Schlussspurt. Doomig auf- und abebbende Sounds leiten das Stück ein. Danach arbeitet die Band mit nachdenklichen Klängen auf eine wütende Steigerung hin, nur damit ungefähr ab der Hälfte des Tracks helle, geradezu hoffnungsvolle Töne in den Isisschen Soundkosmos Einzug halten. Die entfesselten Vocals und die monumentalen Gitarrenberge am Ende wirken wie eine Befreiung von allen geistigen Fesseln.

Auch danach ließ sich die Formation, bis sie 2010 auf ihrer Homepage ihr offizielles Ende bekanntgab, künstlerisch nicht in irgendeiner Form begrenzen und entwickelte sich mit jeder einzelnen Platte weiter. Wenige Jahre nach der Auflösung riefen Jeff Caxide, Aaron Harris und Bryant Clifford Meyer mit Palms eine neue Band ins Leben. Für ihr selbstbetiteltes Album, das 2013 erschien, holten sich die drei Musiker Chino Moreno von den Deftones ans Mikro. Aaron Turner lebt seine Kreativität aktuell in so unterschiedlichen Formationen wie Old Man Gloom, SUMAC oder Mamiffer aus. Mike Gallagher konzentriert sich auf sein Ambient-Projekt Mustard Gas And Roses. 2018 vereinte sich die Band unter dem Namen Celestial für ein Benefiz-Konzert für die Familie unter dem Namen Celestial für ein Benefiz-Konzert für die Familie des verstorbenen Cave In-Bassisten Caleb Scofield im Bostoner The Royale kurz wieder. Das volle Set gibt es auf dem offiziellen YouTube-Channel von Cave In zu bestaunen.

Letzten Endes erschufen Isis mit "Panopticon" ein Werk, dessen unterschiedliche Elemente nahtlos ineinander übergehen und dadurch einen fortwährenden Bewusstseinsstrom bilden. Zudem verändert das Album, das Ende September in remasterter Form auf Doppelvinyl wiederveröffentlicht wird, immer wieder seine Form. Mal rücken die atmosphärischen Passagen stärker in den Fokus der Wahrnehmung, mal die eruptiven, je nachdem, in welcher Situation man es gerade hört. Aus diesem Grund bleibt es nie wirklich zu greifen und man entdeckt auch nach unzähligen Durchgängen etwas, das einem zuvor noch nicht aufgefallen ist. Mehr Flexibilität besitzt kaum eine weitere Platte im Post-Metal-Bereich.

© Laut

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Panopticon (Remastered)

Isis

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1
So Did We (Remastered)
00:07:30

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

2
Backlit (Remastered)
00:07:42

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

3
In Fiction (Remastered)
00:09:13

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

4
Wills Dissolve (Remastered)
00:06:54

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

5
Syndic Calls (Remastered)
00:09:32

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

6
Altered Course (Remastered)
00:09:57

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

7
Grinning Mouths (Remastered)
00:08:27

Isis, Artist, MainArtist - Copyright Controlled, MusicPublisher

2014 Ipecac 2014 Ipecac

Albumbeschreibung

Mit "Oceanic" veröffentlichten Isis 2002 ein Konzeptalbum, das von einer tragischen, fiktiven Liebesgeschichte handelt. Die endet damit, dass sich der Protagonist im Ozean ertränkt und sich somit in der Urgewalt des Wassers auflöst. Ozeanische Weiten und Tiefen tun sich dabei auch musikalisch auf, wenn man dem Wechselspiel aus treibenden und melodisch schönen Klängen der beiden Gitarristen Aaron Turner und Michael Gallagher, den kraftvollen Drums Aaron Harris', den tiefgründigen Bassgitarren-Harmonien Jeff Caxides und der ambienten Elektronik Bryant Clifford Meyers lauscht. Turner sorgt zudem mit seinem heiseren Brüllen dafür, dass ein wahrer Post-Metal-Sturm über den Hörer fegt.

Nach dem Erfolg von "Oceanic" sollte sich Post-Metal zunehmend als eigenständiges Genre in der Metal-Welt etablieren und die Musik ähnlich agierender Acts wie Cult Of Luna, die zwei Jahre später mit "Salvation" ebenfalls in ozeanische Tiefen vordrangen, größere Aufmerksamkeit erlangen. Mit dem Nachfolger "Panopticon", der am 19. Oktober 2004 auf den Markt kam, gelang schließlich den US-Amerikanern das nahezu Unmögliche, nämlich solch einem wegweisenden Meisterwerk etwas Ebenbürtiges entgegenzusetzen.

Im September 2003 begannen sie, Songs für das Album zu schreiben. Bald darauf siedelten sie von Boston nach Los Angeles über, wo sie im Juni und Juli des darauffolgenden Jahres die Platte in den Paramount Studios aufnahmen. Für die Produktion griffen sie mit Matt Bayles wieder einmal auf den selben Mann zurück, von dessen Fähigkeiten schon "Oceanic" und dessen Vorgänger "Celestial" profitierte.

Dabei gestaltete sich der Songwritingprozess anders als bei den Vorgängern, erzählte Aaron Turner Ende 2004 dem Ox-Fanzine: "Diesmal war es weitaus mehr eine Zusammenarbeit, man könnte jetzt keinen ganzen Track einer Person zuschreiben. Viele Ideen sind durch Improvisation entstanden, so dass wir einige Parts solange gespielt haben, bis jeder seine festen Ideen gefunden hatte. Deswegen denke ich, war es ein organischerer Prozess."

Die Band hielt an ihrem konzeptuellem Ansatz fest, ging aber thematisch ganz neue Wege. Der Albumtitel ging nämlich auf auf Jeremy Bentham zurück, der im 19. Jahrhundert die Utopie eines Gefängnisses kreierte, in der die Wächter jeden Winkel jederzeit überwachen können, ohne selbst gesehen zu werden. An diese Ideen knüpfte später Michel Foucault in seinen Texten zur Funktionsweise der Macht an. Demnach haben wir alle eine unbemerkte geistige Schranke aus Normen und festen Verhaltensmustern. So disziplinieren wir uns selbst, ohne dass die Benthamschen Wärter noch erforderlich wären.

Das Albumcover und die von Turner selbst fotografierten Bilder im CD-Booklet zeigen, wie die Erde aus einem Flugzeug aussieht, was laut Turner den Gedanken, "dass wir alle auf die ein oder andere Art beobachtet werden", noch mehr unterstreicht, wie er dem OX-Fanzine weiter verriet.

Musikalisch findet dieser Gedanke in einer düsteren Klangästhetik seinen Niederschlag. Dabei stehen atmosphärische und melodische Töne stärker im Vordergrund als auf den Vorgängern.

Da locken die ersten Sekunden von "So Did We" mit drückenden Gitarrenwänden und heiserem Brüllen zunächst erstmal auf die falsche Fährte. Danach vollzieht die Nummer jedoch eine Wendung um 180 Grad. Ein postrockiger Zwischenteil erhöht nach und nach die Spannung. Dieser entlädt sich in Form einer emotionalen Gesangspassage. Es folgt ein Wechselbad der Gefühle, das durch sphärische Saitenklänge eine besondere klangliche Tiefe bekommt und in einem zerrissen klingenden Post-Metal-Finale mündet.

Dass die Nummer nicht an Bodenhaftung verliert, dafür sorgt Aaron Harris mit seinem präzisen und hochkonzentrierten Spiel. Das vernimmt man auch in den restlichen Stücken. Insgesamt bietet der Song von zerstörerischer Wucht bis hin zu atemberaubender Schönheit alles, wofür die US-Amerikaner stehen. Kein Wunder, dass der Track für viele als Einstiegsdroge in den Post-Metal diente.

"Backlit" geht danach nicht gleich in die Vollen. Eher setzen Isis mit nachdenklichem Alternative-Rock auf ein behutsam zusammengebautes Kartenhaus. Das fällt nach rund eineinhalb Minuten unter einer Wall Of Sound aus wuchtigen Drums, schweren Gitarren sowie cleanen und gebrüllten Vocals, die man im Wechsel hört, in sich zusammen, nur damit es anschließend wieder mit ambienten Keyboard- und spannungsgeladenen Gitarrenpassagen neu errichtet wird, um dann doch wieder in sich einzustürzen, wenn stürmische Rhythmen und Turners Stimme über den Hörer hinwegfegen. Den tiefen Bassgitarrentönen wohnt unterschwellig etwas Dunkles, Unruhiges bei.

Dass Jeff Caxide nicht nur ein unruhiges Fundament legt, sondern strukturell ganze Songs mitprägt, beweist er danach in "In Fiction", wenn er zu hellen Gitarrentupfern melancholische melodische Kontraste setzt, was klanglich an The Cure erinnert. Emotionale Ausbrüche kommen wieder einmal nicht zu kurz. Jedoch spendieren Isis, wenn sich gegen Ende immer wieder hypnotische Saitenklänge herausschälen, der Nummer ein paar luftige Momente. Dadurch hat man selbst das Gefühl, aus einem Flugzeug als neutraler Beobachter auf die Erde zu schauen.

Das selbe Gefühl vermitteln auch die zaghaften, fast schon zärtlichen Gitarrenklänge und die geheimnisvolle Elektronik in "Wills Dissolve" zu Beginn. Danach prägt das Schlagzeug immer mehr den Track, der sich mit der Zeit zu einem ungestümen Post-Metal-Brocken entwickelt und am Ende nur noch pure Verzweiflung hinterlässt.

Als komplexestes Stück erweist sich "Syndic Calls", das sich rhythmisch an Tool anlehnt, ohne dass es an intuitiven Momenten mangelt. Herausragend gerät vor allem die zweite Hälfte, wenn das Schlagzeug den restlichen Musikern genug Raum lässt, Momente melancholischer Schönheit und Tiefe zu erschaffen. Danach hört man im rein instrumentalen "Altered Course" sogar einen Musiker von Tool, nämlich Bassgitarrist Justin Chancellor.

Der Song schraubt sich zu Beginn in postrockige Höhen hoch, um sich danach in ambienteren Gefilden wiederzufinden. Chancellor drückt der Nummer seinen mysteriösen Stempel auf, harmonisiert aber auch perfekt mit den atmosphärischen Elektronik- und Saitentönen sowie dem präzisen Drumspiel der Post-Metaller.

Es folgt mit "Grinning Mouths" der große Schlussspurt. Doomig auf- und abebbende Sounds leiten das Stück ein. Danach arbeitet die Band mit nachdenklichen Klängen auf eine wütende Steigerung hin, nur damit ungefähr ab der Hälfte des Tracks helle, geradezu hoffnungsvolle Töne in den Isisschen Soundkosmos Einzug halten. Die entfesselten Vocals und die monumentalen Gitarrenberge am Ende wirken wie eine Befreiung von allen geistigen Fesseln.

Auch danach ließ sich die Formation, bis sie 2010 auf ihrer Homepage ihr offizielles Ende bekanntgab, künstlerisch nicht in irgendeiner Form begrenzen und entwickelte sich mit jeder einzelnen Platte weiter. Wenige Jahre nach der Auflösung riefen Jeff Caxide, Aaron Harris und Bryant Clifford Meyer mit Palms eine neue Band ins Leben. Für ihr selbstbetiteltes Album, das 2013 erschien, holten sich die drei Musiker Chino Moreno von den Deftones ans Mikro. Aaron Turner lebt seine Kreativität aktuell in so unterschiedlichen Formationen wie Old Man Gloom, SUMAC oder Mamiffer aus. Mike Gallagher konzentriert sich auf sein Ambient-Projekt Mustard Gas And Roses. 2018 vereinte sich die Band unter dem Namen Celestial für ein Benefiz-Konzert für die Familie unter dem Namen Celestial für ein Benefiz-Konzert für die Familie des verstorbenen Cave In-Bassisten Caleb Scofield im Bostoner The Royale kurz wieder. Das volle Set gibt es auf dem offiziellen YouTube-Channel von Cave In zu bestaunen.

Letzten Endes erschufen Isis mit "Panopticon" ein Werk, dessen unterschiedliche Elemente nahtlos ineinander übergehen und dadurch einen fortwährenden Bewusstseinsstrom bilden. Zudem verändert das Album, das Ende September in remasterter Form auf Doppelvinyl wiederveröffentlicht wird, immer wieder seine Form. Mal rücken die atmosphärischen Passagen stärker in den Fokus der Wahrnehmung, mal die eruptiven, je nachdem, in welcher Situation man es gerade hört. Aus diesem Grund bleibt es nie wirklich zu greifen und man entdeckt auch nach unzähligen Durchgängen etwas, das einem zuvor noch nicht aufgefallen ist. Mehr Flexibilität besitzt kaum eine weitere Platte im Post-Metal-Bereich.

© Laut

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