J50: The Evolution Of The Joker (Deluxe)

Steve Miller Band

Erschienen am 15.09.23 bei Steve Miller - Owned
Künstler: Steve Miller Band
Genre: Rock

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Steve Millers Übergang vom kosmischen Blues der späten 60er-Jahre (Sailor und Children of the Future) zu seiner neuen Rolle als "Space-Cowboy" vollzog sich allmählich und größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit über ein halbes Dutzend Alben, die für viele von Millers Fans kaum wiederzuerkennen sein werden. Recall the Beginning...A Journey from Eden, Your Saving Grace und Rock Love waren schwache, anfällige Kompositionen, die keinen besonderen Fokus anpeilten oder kommerziell sein sollten. Aber sie boten ihm den Raum, um die grundlegenden kompositorischen Ansätze auszuarbeiten, die seinen Sound während der gesamten 70er-Jahre bestimmen sollten.

Auf diesem J50 kann man die Verwandlung hören und die "frühe" Version von Mary Lou ist vielleicht genau der Song, mit dem sich Blatt zu wenden begann. In dieser Studioaufnahme klingt der Song scheppernd (ähnlich wie viele der Stücke, die Miller ein paar Jahre zuvor aufgenommen hatte), mit krachendem Schlagzeug, wummernden Keyboard-Linien und einem Gesang, der zwar viel Stimmung aber wenig Präzision erzeugt. Darauf folgt die Albumversion von Mary Lou direkt auf die Probe, sodass man gleich hören kann, dass es sich um denselben Song handelt. Während die Probeversion auf Rock Love nicht fehl am Platz gewesen wäre, ist die Albumversion - mit denselben Bestandteilen, nur in einer deutlich durchdachteren Art und Weise vorgetragen - ein völlig neuer Sound für die Steve Miller Band, der Miller zu einem der größten Stars des Jahrzehnts machen sollte.

Natürlich bietet J50 auch ähnlich aufschlussreiche Einblicke in andere Aspekte dieses klassischen Albums: eine Akustik-Demo, Travelin, trägt den Untertitel Looking for a chorus for the Joker, und wir erhalten auch fünf (ja, fünf!) Versionen von Shu Ba Da Du Ma Ma Ma. Der Ansatz ähnelt dem von Big Stars Complete Third, bei dem die Entwicklung des Albums und nicht das “Album-plus-einige-Outtakes” im Mittelpunkt stehen. Der Fluss eines klassischen Albums wird ersetzt durch eine Art "Work-in-progress": mit Live-Songs, die zeigen, wo die Band stand, bevor sie überhaupt mit dem Komponieren des Albums begann, und sogar Einschüben, in denen Miller spricht. Es ist eine wunderbar ungewöhnliche Art, ein klassisches Album zu feiern, da es nicht den Anspruch erhebt, The Joker zu ersetzen, sondern stattdessen einen tiefen, ergänzenden Einblick in das Album liefert. © Jason Ferguson/Qobuz

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