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Sparks|Hippopotamus

Hippopotamus

Sparks

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Wofür sich Sparks-Platten nicht eignen: Zur Untermalung eines romantischen Abendessens. Auf längeren Autofahrten mit Kindern. Beim Vorglühen mit Freunden. Nun könnte man fragen: Wieso soll man sie dann überhaupt anhören, wenn schon alle elementaren Alltagsumstände vorab ausgeklammert werden? Vielleicht, weil man sie doch besser alleine anhört, über Kopfhörer auf dem Crosstrainer oder so. Jedenfalls in ablenkungsfreien Momenten, in denen man keine der großartigen Textzeilen überhört und wenn es vor allem keine Rolle spielt, dass einer zuckersüßen Synthie-Ballade ein monotones Rock-Gewitter in Falsett-Stakkato ohne Refrain folgt.

Ron und Russell Mael bleiben das komplette Gegenteil der Gallagher-Brüder: Sie haben sich gern, sie sind höflich, fast niemand kennt sie. Den Grund könnte ein vor neun Jahren veröffentlichter Songtitel erklären: "I've Never Been High". Um so höher ist die Leistung zu bewerten, dass "Hippopotamus" das 23. Album ihrer Karriere darstellt. Ihr Referenzwerk "Kimono My House" erschien vor 43 Jahren. Seither machten die Gebrüder vor allem das, worauf sie Lust hatten, und das spielte sich bis auf wenige Unfälle abseits der Charts ab. Aber ist es nicht befriedigender, von Leuten wie Cobain, Patton, McCartney gefeiert zu werden?

Dem 72-jährigen Songwriting-Chef Ron, der einst den Roland-Schriftzug seines Synthesizers bei Auftritten in "Ronald" änderte, gehen die Ideen auch im hohen Alter nicht aus. Seinem drei Jahre jüngeren Bruder schreibt er wie schon auf den letzten Alben anschmiegsame und widerborstige, in jedem Fall exzentrische Popsongs auf den Leib.

"Probably Nothing" spielt gleich in der obersten Humor-Liga. Welche andere Band würde ihre Hörer im ersten Albumtrack mit einem Song über Gedächtnislücken begrüßen, der in erster Linie besagt, dass das vergessene Thema schon nicht so wichtig gewesen sein kann? "Something to tell you but now I forget / probably nothing." In dem ruhigen Piano-Song schwingt aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Maels gleichzeitig eine autobiographische Note mit: "Don't try to think of it / then it'll come / happens a lot lately / I feel so dumb."

Kein Grund, sentimental zu werden: Mit dem euphorischen Drive, der an den FFS-Hit "Johnny Delusional" (die 2015er Kooperation der Sparks mit Franz Ferdinand) erinnert, besingen sie in "Missionary Position" ohne Wimpernzucken die Vorzüge der Missionarsstellung: "There are pros and cons to each different pose / but we don't see any need / to get to those / cause we're feeling great / a heightened state / the missionary position." Einfach nur groß!

Mit dem Applaus muss man allerdings behutsam umgehen, schließlich folgt mit "Edith Piaf (Said It Better Than Me)" einer ihrer besten Popsongs, der aus dem Stand oben im Sparks-Olymp neben "Good Morning" (2008), "When Do I Get To Sing 'My Way'" (1994) und "The Number One Song in Heaven" (1979) thront. Wieder lohnt sich das Hinhören, weil Russell für einen von der Langeweile des eigenen Lebens gezeichneten Protagonisten folgende Worte findet: "Edith Piaf said it better than me / 'Je ne regrette rien' / pretty song but not intended for me / time to put some Muzak on." In der Bridge bringt er die ganze existenzielle Enttäuschung dann auf einen handlichen T-Shirt-Spruch: "Live fast and die young / too late for that / too late for that!"

Es verwundert nicht, dass Ron den Titel "What The Hell Is It This Time?" in einem Interview damit erklärte, dieser spiegele die Erwartungshaltung eines Sparks-Fans kurz vor Veröffentlichung eines neuen Albums wieder. Man weiß vorab einfach nie, was man von den Brüdern bekommt. Auch "Hippopotamus" ist nicht durchweg leicht verdaulich: In "Giddy Giddy" hüpfen die Oktaven in theatralischen, für den herkömmlichen Formatradiohörer nervenaufreibenden Bahnen. Das erwähnte "What The Hell Is It This Time?" nimmt die Fährte ihrer Orchester-Rock-Exkurse auf. Der äußerst skurrile Titeltrack "Hippopotamus" stellt dann in unnachahmlichem Tonleiter-Climbing seitens Russell die essenzielle Frage des Covers: "There's a Hippopotamus / a Hippopotamus / a Hippopotamus / in my pool / how did it get there / how did it get there / how did it get there / I don't know." Und liegen da auf dem Grund nicht auch noch ein Hieronymus Bosch-Gemälde und ein Buch von Shakespeare? Doch! Damn!

Die Ballade "Unaware" mit ihren seltsamen Störgeräuschen gerät für meinen Geschmack eine Spur zu unspektakulär und zählt mit "Giddy Giddy" zu den Skip-Kandidaten. Das bitterböse "I Wish You Were Fun" und das mit barocker Schwere arrangierte "So Tell Me Mrs. Lincoln Aside From That How Was The Play?" entschädigen dafür aber sofort. Der Akkordeon-Walzer "When You're A French Director" ist nichts als eine wunderschöne Hommage an Regisseur Leos Carax, mit dem das Duo seit Jahren an einem Film-Musical ("Annette") sitzt.

"A Little Bit Like Fun" und "Life With The Macbeths" lassen "Hippopotamus" sanft und melancholisch ausklingen. Betrachtet man dabei die kalifornischen Senioren, wie sie sich auf der Album-Rückseite nach all der Aufregung mit einem Nilpferd im Swimmingpool erschöpft im Liegestuhl niederlassen, kommt man nicht umhin, sich wehmütig mit der Vorstellung auseinanderzusetzen, dass dieses 23. Studioalbum vielleicht tatsächlich das letzte Sparks-Album sein könnte. Es wäre nicht nur ein würdiges Abschlusswerk, sondern auch eines ihrer schönsten Albumcover ever. Wie sagte Ron 1983 anlässlich des Covers zu "In Outer Space", wo ihm eine Torte ins Gesicht fliegt: "Für ein gutes Cover würde ich wirklich alles tun." And so much more! Ich sage schon mal: Danke für alles.

© Laut

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Hippopotamus

Sparks

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1
Hippopotamus
00:03:47

Bill Inglot, Engineer - Steve Nistor, Drums - Russell Mael, Composer, Producer, Vocals - Ron Mael, Composer, Producer, Keyboards - Sparks, MainArtist

© 2017 BMG Rights Management (UK) Ltd. ℗ 2017 BMG Rights Management (UK) Ltd.

Albumbeschreibung

Wofür sich Sparks-Platten nicht eignen: Zur Untermalung eines romantischen Abendessens. Auf längeren Autofahrten mit Kindern. Beim Vorglühen mit Freunden. Nun könnte man fragen: Wieso soll man sie dann überhaupt anhören, wenn schon alle elementaren Alltagsumstände vorab ausgeklammert werden? Vielleicht, weil man sie doch besser alleine anhört, über Kopfhörer auf dem Crosstrainer oder so. Jedenfalls in ablenkungsfreien Momenten, in denen man keine der großartigen Textzeilen überhört und wenn es vor allem keine Rolle spielt, dass einer zuckersüßen Synthie-Ballade ein monotones Rock-Gewitter in Falsett-Stakkato ohne Refrain folgt.

Ron und Russell Mael bleiben das komplette Gegenteil der Gallagher-Brüder: Sie haben sich gern, sie sind höflich, fast niemand kennt sie. Den Grund könnte ein vor neun Jahren veröffentlichter Songtitel erklären: "I've Never Been High". Um so höher ist die Leistung zu bewerten, dass "Hippopotamus" das 23. Album ihrer Karriere darstellt. Ihr Referenzwerk "Kimono My House" erschien vor 43 Jahren. Seither machten die Gebrüder vor allem das, worauf sie Lust hatten, und das spielte sich bis auf wenige Unfälle abseits der Charts ab. Aber ist es nicht befriedigender, von Leuten wie Cobain, Patton, McCartney gefeiert zu werden?

Dem 72-jährigen Songwriting-Chef Ron, der einst den Roland-Schriftzug seines Synthesizers bei Auftritten in "Ronald" änderte, gehen die Ideen auch im hohen Alter nicht aus. Seinem drei Jahre jüngeren Bruder schreibt er wie schon auf den letzten Alben anschmiegsame und widerborstige, in jedem Fall exzentrische Popsongs auf den Leib.

"Probably Nothing" spielt gleich in der obersten Humor-Liga. Welche andere Band würde ihre Hörer im ersten Albumtrack mit einem Song über Gedächtnislücken begrüßen, der in erster Linie besagt, dass das vergessene Thema schon nicht so wichtig gewesen sein kann? "Something to tell you but now I forget / probably nothing." In dem ruhigen Piano-Song schwingt aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Maels gleichzeitig eine autobiographische Note mit: "Don't try to think of it / then it'll come / happens a lot lately / I feel so dumb."

Kein Grund, sentimental zu werden: Mit dem euphorischen Drive, der an den FFS-Hit "Johnny Delusional" (die 2015er Kooperation der Sparks mit Franz Ferdinand) erinnert, besingen sie in "Missionary Position" ohne Wimpernzucken die Vorzüge der Missionarsstellung: "There are pros and cons to each different pose / but we don't see any need / to get to those / cause we're feeling great / a heightened state / the missionary position." Einfach nur groß!

Mit dem Applaus muss man allerdings behutsam umgehen, schließlich folgt mit "Edith Piaf (Said It Better Than Me)" einer ihrer besten Popsongs, der aus dem Stand oben im Sparks-Olymp neben "Good Morning" (2008), "When Do I Get To Sing 'My Way'" (1994) und "The Number One Song in Heaven" (1979) thront. Wieder lohnt sich das Hinhören, weil Russell für einen von der Langeweile des eigenen Lebens gezeichneten Protagonisten folgende Worte findet: "Edith Piaf said it better than me / 'Je ne regrette rien' / pretty song but not intended for me / time to put some Muzak on." In der Bridge bringt er die ganze existenzielle Enttäuschung dann auf einen handlichen T-Shirt-Spruch: "Live fast and die young / too late for that / too late for that!"

Es verwundert nicht, dass Ron den Titel "What The Hell Is It This Time?" in einem Interview damit erklärte, dieser spiegele die Erwartungshaltung eines Sparks-Fans kurz vor Veröffentlichung eines neuen Albums wieder. Man weiß vorab einfach nie, was man von den Brüdern bekommt. Auch "Hippopotamus" ist nicht durchweg leicht verdaulich: In "Giddy Giddy" hüpfen die Oktaven in theatralischen, für den herkömmlichen Formatradiohörer nervenaufreibenden Bahnen. Das erwähnte "What The Hell Is It This Time?" nimmt die Fährte ihrer Orchester-Rock-Exkurse auf. Der äußerst skurrile Titeltrack "Hippopotamus" stellt dann in unnachahmlichem Tonleiter-Climbing seitens Russell die essenzielle Frage des Covers: "There's a Hippopotamus / a Hippopotamus / a Hippopotamus / in my pool / how did it get there / how did it get there / how did it get there / I don't know." Und liegen da auf dem Grund nicht auch noch ein Hieronymus Bosch-Gemälde und ein Buch von Shakespeare? Doch! Damn!

Die Ballade "Unaware" mit ihren seltsamen Störgeräuschen gerät für meinen Geschmack eine Spur zu unspektakulär und zählt mit "Giddy Giddy" zu den Skip-Kandidaten. Das bitterböse "I Wish You Were Fun" und das mit barocker Schwere arrangierte "So Tell Me Mrs. Lincoln Aside From That How Was The Play?" entschädigen dafür aber sofort. Der Akkordeon-Walzer "When You're A French Director" ist nichts als eine wunderschöne Hommage an Regisseur Leos Carax, mit dem das Duo seit Jahren an einem Film-Musical ("Annette") sitzt.

"A Little Bit Like Fun" und "Life With The Macbeths" lassen "Hippopotamus" sanft und melancholisch ausklingen. Betrachtet man dabei die kalifornischen Senioren, wie sie sich auf der Album-Rückseite nach all der Aufregung mit einem Nilpferd im Swimmingpool erschöpft im Liegestuhl niederlassen, kommt man nicht umhin, sich wehmütig mit der Vorstellung auseinanderzusetzen, dass dieses 23. Studioalbum vielleicht tatsächlich das letzte Sparks-Album sein könnte. Es wäre nicht nur ein würdiges Abschlusswerk, sondern auch eines ihrer schönsten Albumcover ever. Wie sagte Ron 1983 anlässlich des Covers zu "In Outer Space", wo ihm eine Torte ins Gesicht fliegt: "Für ein gutes Cover würde ich wirklich alles tun." And so much more! Ich sage schon mal: Danke für alles.

© Laut

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