FIDLAR
Wer Schauspieler Nick Offerman dazu bringt, im Musikvideo "Cocaine" seinen Penis hervorzuholen und volltrunken auf Staat, Arbeit und Parkbesucher zu urinieren, hat in Sachen Coolness vermutlich einiges richtig gemacht.
Denn derweil Offerman seine Karriere vor allem auf der Darstellung biederer Bürokratiespießigkeit begründet, bekennt er sich via Clip klar zu den kalifornischen Garagepunks Fidlar. Der Song entstammt deren Debüt-LP (2013, Mom +Pop).
Andererseits scheint der so explizite Videogehalt eigentlich nur folgerichtig. So erklärt die 2009 gegründete Skatepunk- und Surfrock-Kombo, schon der Bandname stehe eben für "Fuck It Dog, Life's A Risk". Die kalifornische Gruppe kommt ursprünglich unter dem Pseudonym Fuck The Clock zusammen.
Rotziger Beachpunk liegt ihnen dabei quasi in den Genen. Elvis (Gitarre, Gesang) und Max Kuehn (Drums) sind Söhne des Keyboardisten Greg Kuehn, seines Zeichens Keyboarder der legendären Punkformation T.S.O.L.
Sänger und Gitarrist Zac Carper wiederum ist Sohn eines berühmten Surfbrett-Designers und auf Hawaii geboren. Ergänzt werden Fidlar vom Cousin der Kuehn-Brüder Brandon Schwartzel, der den Bass übernimmt.
Ansässig in L.A., nutzen die vier früh das Vermarktungspotenzial des Internets. Über Videos zu programmatischen Titeln wie "Cheap Beer", 40oz On Repeat", "Overdose" oder "Why Generation" machen sie Fidlar überkalifornisch bekannt. 2013 gewinnt man den "Best Web-Born Artist"-Preis bei den O Music Awards.
Mit Bands wie Black Lips und Wavves teilen die Slacker nicht nur Inhalte und schnoddrige Attitüde, sondern gehen auch gemeinsam auf Tournee. Das Musikmagazin Stereogum hievt den Act 2012 sogar auf den Spitzenplatz seiner Newcomer-Bestenliste.
Ihre Einflüsse tragen die Kuehns, Carper und Schwartzel dabei jederzeit offen zur Schau. Die kalifornischen Punkrevivalisten The Offspring und Blink 182 findet sich im Sound ebenso wieder wie die Ramones und die Germs. Als inner- wie außermusikalische Inspiration bezeichnen Fidlar selbst Creedence Clearwater Revival sowie Skatelegende Tony Hawk.
© Laut
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