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Können Agalloch überhaupt ein schlechtes Album abliefern? Vier Jahre nach "Marrow Of The Spirit" melden sich die Nordamerikaner mit dem nächsten Meisterwerk zurück. "The Serpent And The Sphere" hat alles: zurückgeschraubte, zarte Melodien, dichte Soundgewitter, unübliche Arrangements, überlegte Kompositionen.
Die Schlange findet sich nicht nur im Titel wieder. Ebenso wie das Reptil winden sich die Harmonien durch Klüfte und Dickicht, sie fressen und werden gefressen. Das berühmte Bild der Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, fasst es perfekt zusammen – "The Serpent And The Sphere" ist ein Kreislauf mit zwei offenen Enden.
Dieses Konzept prägt das Album. Es ist kein abgeschlossenes Gebilde, keine Antwort auf eine bestimmte Frage. Es ist die Vervollkommnung einer Idee, eines Gedankens, zu groß, um erschöpfend aufgeklärt zu werden. Eine Fiktion der Realität, deren Ursprung in jedem von uns schlummert. Nicht greifbar, nicht kontrollierbar, aber erfahrbar durch die Musik.
Zunächst langsam, vorsichtig bewegt sich der Gigant voran. Eine einsame Gitarre, erst zwei, dann drei, vier Töne – hoffnungslos, verlassen. Unvermittelt erhebt sich eine Akkordwand, entwickelt das Schema weiter, einer Auferstehung gleich: "Birth And Death Of The Pillars Of Creation". Melodien bauen sich auf, gliedern sich in das Konstrukt ein, verschwimmen und vereinen sich zu einer neuen.
Viereinhalb Minuten verstreichen, ehe das Monument in düsterem Glanz erstrahlt, ein Dämon die Stimme erhebt, Wolkenfetzen vertreibt und sein Reich in kaltes, silbrig-graues Licht taucht. Die Schwärze wabert, bedrohlich lauernd, ehe ein zaghafter Sonnenstrahl den Vorstoß wagt.
Nahtlos folgt der Übergang zum Akustikzwischenspiel "(serpens caput)". Ein kurzer Moment des Friedens. Dann befinden wir uns mitten im Kern des Albums. Ein schwelender Magmastrom im Inneren eines Vulkans, jederzeit zum Ausbruch bereit. Die Songs gleichen vielschichtigen, komplexen Kammern, alle miteinander verbunden, doch weiß man nie, was sich in der nächsten verbirgt. Riffsalven hangeln sich durch "The Astral Dialogue", ein verstörendes Tackern der Drums beherrscht "Dark Matter Gods", ständige Brüche machen "Celestial Effigy" zu einer zittrigen Tortur, welche in einer verschachtelten Melodie-Rhythmus-Kombination endet.
Grotesk und majestätisch zugleich entführt "Vales Beyond Dimension" in unirdische Harmonien und mündet in das magnum opus. "Plateau Of The Ages" erinnert strukturell an den Beginn der Reise. Es schließt und öffnet den Kreis gleichermaßen. In verkrüppelter Schönheit baut sich das Stück auf – gewaltig, bedrückend, filigran. Nach viereinhalb Minuten flirrt eine Gitarre, versunkene Drums erstehen aus längst vergessenen Trümmern und geben den Blick frei auf nihilistische Ödnis. Ein Abgesang auf alles Lebendige.
Doch Agalloch erzählen die Geschichte nicht zu Ende. "The Serpent And The Sphere" verkörpert gerade einmal den Prolog, das erste Kapitel. "(serpens cauda)", der Anfang einer ewigen Zirkulation.
Vollenden muss man sie selbst.
© Laut
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Copyright Control, MusicPublisher - Don Anderson, Composer, Guitars - Billy Anderson, Producer - Agalloch, Artist, MainArtist - John Haughm, Composer, Lyricist, Vocals, Guitars - Justin Weis, Mastering Engineer - Jason Walton, Composer, Bass
2014 Eisenwald 2014 Eisenwald
Copyright Control, MusicPublisher - Don Anderson, Composer, Guitars - Billy Anderson, Producer - Agalloch, Artist, MainArtist - John Haughm, Composer, Lyricist, Vocals, Guitars - Nathanael Larochette, Composer, FeaturedArtist - Justin Weis, Mastering Engineer - Jason Walton, Composer, Bass
2014 Eisenwald 2014 Eisenwald
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2014 Eisenwald 2014 Eisenwald
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Copyright Control, MusicPublisher - Don Anderson, Composer, Guitars - Billy Anderson, Producer - Agalloch, Artist, MainArtist - John Haughm, Composer, Lyricist, Vocals, Guitars - Nathanael Larochette, Composer, FeaturedArtist - Justin Weis, Mastering Engineer - Jason Walton, Composer, Bass
2014 Eisenwald 2014 Eisenwald
Albumbeschreibung
Können Agalloch überhaupt ein schlechtes Album abliefern? Vier Jahre nach "Marrow Of The Spirit" melden sich die Nordamerikaner mit dem nächsten Meisterwerk zurück. "The Serpent And The Sphere" hat alles: zurückgeschraubte, zarte Melodien, dichte Soundgewitter, unübliche Arrangements, überlegte Kompositionen.
Die Schlange findet sich nicht nur im Titel wieder. Ebenso wie das Reptil winden sich die Harmonien durch Klüfte und Dickicht, sie fressen und werden gefressen. Das berühmte Bild der Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, fasst es perfekt zusammen – "The Serpent And The Sphere" ist ein Kreislauf mit zwei offenen Enden.
Dieses Konzept prägt das Album. Es ist kein abgeschlossenes Gebilde, keine Antwort auf eine bestimmte Frage. Es ist die Vervollkommnung einer Idee, eines Gedankens, zu groß, um erschöpfend aufgeklärt zu werden. Eine Fiktion der Realität, deren Ursprung in jedem von uns schlummert. Nicht greifbar, nicht kontrollierbar, aber erfahrbar durch die Musik.
Zunächst langsam, vorsichtig bewegt sich der Gigant voran. Eine einsame Gitarre, erst zwei, dann drei, vier Töne – hoffnungslos, verlassen. Unvermittelt erhebt sich eine Akkordwand, entwickelt das Schema weiter, einer Auferstehung gleich: "Birth And Death Of The Pillars Of Creation". Melodien bauen sich auf, gliedern sich in das Konstrukt ein, verschwimmen und vereinen sich zu einer neuen.
Viereinhalb Minuten verstreichen, ehe das Monument in düsterem Glanz erstrahlt, ein Dämon die Stimme erhebt, Wolkenfetzen vertreibt und sein Reich in kaltes, silbrig-graues Licht taucht. Die Schwärze wabert, bedrohlich lauernd, ehe ein zaghafter Sonnenstrahl den Vorstoß wagt.
Nahtlos folgt der Übergang zum Akustikzwischenspiel "(serpens caput)". Ein kurzer Moment des Friedens. Dann befinden wir uns mitten im Kern des Albums. Ein schwelender Magmastrom im Inneren eines Vulkans, jederzeit zum Ausbruch bereit. Die Songs gleichen vielschichtigen, komplexen Kammern, alle miteinander verbunden, doch weiß man nie, was sich in der nächsten verbirgt. Riffsalven hangeln sich durch "The Astral Dialogue", ein verstörendes Tackern der Drums beherrscht "Dark Matter Gods", ständige Brüche machen "Celestial Effigy" zu einer zittrigen Tortur, welche in einer verschachtelten Melodie-Rhythmus-Kombination endet.
Grotesk und majestätisch zugleich entführt "Vales Beyond Dimension" in unirdische Harmonien und mündet in das magnum opus. "Plateau Of The Ages" erinnert strukturell an den Beginn der Reise. Es schließt und öffnet den Kreis gleichermaßen. In verkrüppelter Schönheit baut sich das Stück auf – gewaltig, bedrückend, filigran. Nach viereinhalb Minuten flirrt eine Gitarre, versunkene Drums erstehen aus längst vergessenen Trümmern und geben den Blick frei auf nihilistische Ödnis. Ein Abgesang auf alles Lebendige.
Doch Agalloch erzählen die Geschichte nicht zu Ende. "The Serpent And The Sphere" verkörpert gerade einmal den Prolog, das erste Kapitel. "(serpens cauda)", der Anfang einer ewigen Zirkulation.
Vollenden muss man sie selbst.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:59:43
- Künstler: Agalloch
- Komponist: Various Composers
- Label: Eisenwald
- Genre: Metal
2014 Eisenwald 2014 Dämmerung Arts
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