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"Soll ich ihm jetzt für das Image, das ihm seine Jesusfrisur anhängt, einen Punkt abziehen?" Kollegin Wolff, die sich dereinst des Lobes voll über Robin Thickes "A Beautiful World" äußerte, beantwortete sich diese Frage mit einem entschiedenen "Ahwa!". Recht so. Sie hätte an "The Evolution Of Robin Thicke" ihre helle Freude: Die Haare sind ab, statt im Hippiegewand kommt der immer noch junge Herr im schnieken Anzug daher und liefert ein Album ab, das mir einen einzigen Ausruf entlockt: Endlich!
Endlich ein Stück R'n'B, dem man keinen Eimer unterstellen muss, um nicht knöcheltief im Schmalz zu enden. Endlich verzichtet einmal jemand auf zugekleisterte, überzuckerte, aufgeblähte Arrangements. Auch Robin Thicke befasst sich mit den Freuden und Qualen, die die Liebe beschert. Wenn er "All Night Long" "Lost Without U" über eine "Lonely Word" schwadroniert, vollbringt er im Gegensatz zu einem Lemar, einem Bobby Valentino oder wie die Schmachtbrüder alle heißen, allerdings das Kunststück, dies in unverwechselbarer, angenehm unaufdringlicher Weise zu erledigen. Endlich ein Album, das mir den Glauben an ein ganzes Genre zurück gibt. Seht Ihr? Es geht doch.
"Mensch, mach das. Der ist so groß in den Staaten!", so unser eben erst aus Seattle zurückgekehrter USA-Korrespondent angesichts meiner Zweifel, ob "The Evolution Of Robin Thicke" noch eine Review wert sei: Das Album erschien schließlich bereits im vergangenen Jahr. Warum es bis August 2007 gedauert hat, bis er auch bei uns zu haben ist, verstehe wer will. Hätte ich Mr. Thicke gleich ein Ohr gegönnt, ich hätte des Zuspruchs meines weit gereisten Kollegen Engelen vermutlich gar nicht mehr bedurft.
An die Stelle bedauerlich weit verbreiteter Überdosierung von Streichern, Background-Chören und anderem Firlefanz treten bei Robin Thicke schlanke, übersichtliche Strukturen. Piano oder Akustikgitarre, dazu sachte, verhaltene Drums oder ein rhythmusbetonter Beat, fertig ist die Laube. Mehr ist auch gar nicht nötig, um eine ausdrucksstarke Stimme zu unterstreichen, die zwar nicht unbedingt beachtliches Volumen auffährt, dafür aber gefühlvoll und abwechslungsreich hübsch komponierte Songs interpretiert.
Wirkt Robin Thicke in der Eröffnungsnummer "Got 2 Be Down", einem beeindruckenden Duett mit Faith Evans, stimmlich noch wie eine Kreuzung aus Prince und Justin Timberlake, beweist er mit fortschreitender Spieldauer beachtliche Bandbreite. Viel wärmer beherrscht sein Gesang "Complicated", das erst im zweiten Vers schwungvoll losswingt, ohne die nachdenkliche Note des Einstiegs einzubüßen. An Klavier und Gitarre begrüßen wir den Meister in aller Regel persönlich.
Robin Thicke sorgt beständig für Überraschungen. "Everything I Can't Have" versprüht üppiges Latino-Flair, "2 The Sky" wagt einen Abstecher in den Blues. Der Unterricht in "Teach U A Lesson" wird zur akustischen Gitarre erteilt, während "Can U Believe" die klassische Pianoballade darstellt. Mit Lil' Wayne holt sich Thicke einen Rapper ins Boot, der bereits über den härter akzentuierten Beat aus "All Night Long" einen Gegenpart zu seinem Gesang bildet, aber erst in "Shooter" zur Hochform aufläuft. Bass, Bass, wir brauchen Bass - und bekommen ihn, hier wie in "Cocaine", in äußerst groovender Form.
"The Evolution Of Robin Thicke" gestattet im Grunde nur an zwei Punkten Kritik. Als vergleichsweise schwach empfinde ich "Wanna Love U Girl" mit Pharrell: Die Nummer gerät zu steril, zu plastik-mäßig, um sich harmonisch ins Gesamtbild einzufügen. Und "Angels" ... ohje. Bei "Angels" hätte man sich schlicht die ersten drei Minuten schenken können. Doch sobald der Gesang in eine kraftvolle Kombination aus Orgel, Drums und Piano eingebettet wird, verliert er merklich an Kitsch: Letztlich doch ein Ausklang, der diesem Album gebührt.
© Laut
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James Gass, ComposerLyricist - FAITH EVANS, FeaturedArtist, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2005 Interscope Records
Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Drums, Piano, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Drums, Bass Guitar, Recording Engineer, AssociatedPerformer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
Sean Hurley, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2005 UMG Recordings, Inc.
Robert Daniels, ComposerLyricist - Mary J. Blige, ComposerLyricist - Bobby Keys, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
James Gass, ComposerLyricist - Robert Daniels, ComposerLyricist - Lil Wayne, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2005 Interscope Records
Moises Vivanco, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
James Gass, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2005 Interscope Records
Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
The Neptunes, Producer - Pharrell Williams, FeaturedArtist, ComposerLyricist - Andrew Coleman, Recording Engineer, StudioPersonnel - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, MainArtist, ComposerLyricist
℗ 2005 Interscope Records
Robert Daniels, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
R. Thicke, ComposerLyricist - James Gass, ComposerLyricist - Robert Daniels, ComposerLyricist - Lil Wayne, FeaturedArtist - D. Carter, ComposerLyricist - Bobby Keys, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
James Gass, ComposerLyricist - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Robin Thicke & Pro J, Producer
℗ 2005 Interscope Records
James Gass, ComposerLyricist - Bill Malina, Recording Engineer, StudioPersonnel - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer
℗ 2006 Interscope Records
Bill Malina, Recording Engineer, StudioPersonnel - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2006 Interscope Records
Bill Malina, Recording Engineer, StudioPersonnel - Rich Travali, Mixer, StudioPersonnel - Robin Thicke, Producer, MainArtist, ComposerLyricist - Pro J, Producer
℗ 2005 Interscope Records
Robert Daniels, ComposerLyricist - Robin Thicke, MainArtist, ComposerLyricist - Robin Thicke & Pro J, Producer
℗ 2005 Interscope Records
Robin Thicke, MainArtist, ComposerLyricist - Robin Thicke & Pro J, Producer
℗ 2005 Interscope Records
Robin Thicke, MainArtist, ComposerLyricist - Robin Thicke & Pro J, Producer
℗ 2006 Interscope Records
Albumbeschreibung
"Soll ich ihm jetzt für das Image, das ihm seine Jesusfrisur anhängt, einen Punkt abziehen?" Kollegin Wolff, die sich dereinst des Lobes voll über Robin Thickes "A Beautiful World" äußerte, beantwortete sich diese Frage mit einem entschiedenen "Ahwa!". Recht so. Sie hätte an "The Evolution Of Robin Thicke" ihre helle Freude: Die Haare sind ab, statt im Hippiegewand kommt der immer noch junge Herr im schnieken Anzug daher und liefert ein Album ab, das mir einen einzigen Ausruf entlockt: Endlich!
Endlich ein Stück R'n'B, dem man keinen Eimer unterstellen muss, um nicht knöcheltief im Schmalz zu enden. Endlich verzichtet einmal jemand auf zugekleisterte, überzuckerte, aufgeblähte Arrangements. Auch Robin Thicke befasst sich mit den Freuden und Qualen, die die Liebe beschert. Wenn er "All Night Long" "Lost Without U" über eine "Lonely Word" schwadroniert, vollbringt er im Gegensatz zu einem Lemar, einem Bobby Valentino oder wie die Schmachtbrüder alle heißen, allerdings das Kunststück, dies in unverwechselbarer, angenehm unaufdringlicher Weise zu erledigen. Endlich ein Album, das mir den Glauben an ein ganzes Genre zurück gibt. Seht Ihr? Es geht doch.
"Mensch, mach das. Der ist so groß in den Staaten!", so unser eben erst aus Seattle zurückgekehrter USA-Korrespondent angesichts meiner Zweifel, ob "The Evolution Of Robin Thicke" noch eine Review wert sei: Das Album erschien schließlich bereits im vergangenen Jahr. Warum es bis August 2007 gedauert hat, bis er auch bei uns zu haben ist, verstehe wer will. Hätte ich Mr. Thicke gleich ein Ohr gegönnt, ich hätte des Zuspruchs meines weit gereisten Kollegen Engelen vermutlich gar nicht mehr bedurft.
An die Stelle bedauerlich weit verbreiteter Überdosierung von Streichern, Background-Chören und anderem Firlefanz treten bei Robin Thicke schlanke, übersichtliche Strukturen. Piano oder Akustikgitarre, dazu sachte, verhaltene Drums oder ein rhythmusbetonter Beat, fertig ist die Laube. Mehr ist auch gar nicht nötig, um eine ausdrucksstarke Stimme zu unterstreichen, die zwar nicht unbedingt beachtliches Volumen auffährt, dafür aber gefühlvoll und abwechslungsreich hübsch komponierte Songs interpretiert.
Wirkt Robin Thicke in der Eröffnungsnummer "Got 2 Be Down", einem beeindruckenden Duett mit Faith Evans, stimmlich noch wie eine Kreuzung aus Prince und Justin Timberlake, beweist er mit fortschreitender Spieldauer beachtliche Bandbreite. Viel wärmer beherrscht sein Gesang "Complicated", das erst im zweiten Vers schwungvoll losswingt, ohne die nachdenkliche Note des Einstiegs einzubüßen. An Klavier und Gitarre begrüßen wir den Meister in aller Regel persönlich.
Robin Thicke sorgt beständig für Überraschungen. "Everything I Can't Have" versprüht üppiges Latino-Flair, "2 The Sky" wagt einen Abstecher in den Blues. Der Unterricht in "Teach U A Lesson" wird zur akustischen Gitarre erteilt, während "Can U Believe" die klassische Pianoballade darstellt. Mit Lil' Wayne holt sich Thicke einen Rapper ins Boot, der bereits über den härter akzentuierten Beat aus "All Night Long" einen Gegenpart zu seinem Gesang bildet, aber erst in "Shooter" zur Hochform aufläuft. Bass, Bass, wir brauchen Bass - und bekommen ihn, hier wie in "Cocaine", in äußerst groovender Form.
"The Evolution Of Robin Thicke" gestattet im Grunde nur an zwei Punkten Kritik. Als vergleichsweise schwach empfinde ich "Wanna Love U Girl" mit Pharrell: Die Nummer gerät zu steril, zu plastik-mäßig, um sich harmonisch ins Gesamtbild einzufügen. Und "Angels" ... ohje. Bei "Angels" hätte man sich schlicht die ersten drei Minuten schenken können. Doch sobald der Gesang in eine kraftvolle Kombination aus Orgel, Drums und Piano eingebettet wird, verliert er merklich an Kitsch: Letztlich doch ein Ausklang, der diesem Album gebührt.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 19 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:26:09
- Künstler: Robin Thicke
- Komponist: Various Composers
- Label: The Neptunes
- Genre: Soul/Funk/R&B R&B
© 2007 Interscope Records ℗ 2007 Interscope Records
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