It's All About Love

Albumbeschreibung

„Es dreht sich alles um die Liebe.“ Wer am Valentinstag das Licht der Welt erblickte, muss es doch wohl wissen. Wie Maceo Parker, der es zu seinem 75. Geburtstag auf die Formel bringt: „It’s All about Love“. Um mit der reifen Erkenntnis musikalisch zu punkten, setzt er einmal mehr auf die WDR Big Band und ihren Ex-Chefdirigenten Michael Abene. In einem guten halben Dutzend Soulklassiker, die das Wörtchen „love“ im Titel tragen, buchstabieren sie diverse Erscheinungsformen der Liebe durch – vom Bekenntnis, verliebt zu sein („I’m in Love“) über ein Liebeslied fürs Neugeborene („Isn’t She Lovely“) bis zum Rat, mit Anwesenden vorliebzunehmen, wenn der/die Liebste in der Ferne weilt („Love the One You’re With“).
In Projekten mit der WDR Big Band hält sich Parker, der seine Karriere ja bei den Funk-Pionieren James Brown, George Clinton und Parliament/Funkadelic begründete, eher an Soulmusik der Abteilung „old school“, von Hommagen an Ray Charles bis zu neu arrangierten Soulhits der 1970er-Jahre. Gemessen an Maceos bekanntem Motto „2 % jazz, 98 % funky stuff “, verschieben Abene und die Kölner das Verhältnis nicht groß in Richtung Jazz, sondern ergreifen gerne die Gelegenheit, in messerscharfen Bläserriffs und packenden Soloeinlagen vor den druckvollen Grooves von Maceos mitgebrachter Rhythm-Section zu zeigen, über welche Dynamik und Soulpower sie verfügen.
Bei der Auswahl konzentriert sich Maceo auf die Zeit um 1970 und legt mit dem Johnny-Taylor-Hit „Who’s Making Love“ oder Bobby Womacks „I’m in Love“ einen kleinen Akzent auf 1968. Songs, die von Aretha Franklin, den Isley Brothers, den Supremes, Luther Vandross, Stevie Wonder stammen oder durch sie zum Hit wurden. Maceo selbst singt, shoutet, spielt sein Alt mit messerscharfem „cry“. Und schließt mit einem Kinderlied aus „Guys and Dolls“ (1950): „I Love You a Bushel and a Peck“.

© Klostermann, Berthold / www.fonoforum.de