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Bei wohl keinem anderen DJ werden im Internet die Mitschnitte und Playlisten so obsessiv archiviert und diskutiert wie bei James Holden. Hat der doch glatt neulich in Berlin die Fuck Buttons und einen Radiohead-Remix zwischen stampfenden 90er-Techno gelegt. Wer kennt sein vier-Stunden-Set von 2003 aus Bukarest? Und erst recht diesen einen Auftritt beim Way Out West-Festival in Schweden?
Wer den Musikmathematiker Holden nur einmal im Club gesehen, kann das Netzgeschrei um seine Bootlegs sofort nachvollziehen. Seine Sets mit ständig neuen, unveröffentlichten Edits gelten zu Recht als grenzgängerisch bis visionär, weil er neben Techno immer auch Songs aus dem Independent-Kosmos zu Tanzmusik umfunktioniert. Man könnte allerdings auch behaupten, dass er Techno in Rock übersetzt. Die Übergänge sind bei Holden fließend.
In diesem Sinn war es längst überfällig, ihn als 33. Künstler für den Mix-CD-Klassiker "DJ Kicks" zu verpflichten, dem mit Acts wie Erlend Oye, Annie oder Hot Chip schon immer etwas an der Aufhebung von Genregrenzen lag. Bei aller technischen Hybridität verschiebt Holden den Schwerpunkt sogar auf Tracks, die ihren Weg sonst nie in die Clubs finden.
Freilich, mit Caribou und Kieran Habden hat er zwei intermediäre Zugpferde mit alten Schätzen in seinen Mix eingebunden. Ansonsten wartet der Labelchef von Border Community aber mit so mancher Überraschung auf. Von der nahezu völlig unbekannten Dortmunder Pharmazeutin Ursula Bogner hat er frühe esoterische Spuren-Elektronik aus den 70er Jahren aufgetrieben. Eric Copland darf kurz in die verspulte Welt seiner Experimental-Band Black Dice einführen.
Das neue Kompakt-Signing Walls schimmert kurz mit harmonischer Electronica auf. Die Kölner MIT erinnern im getragenen Luke Abbott Remix daran, dass sie mit ihrem aufgekratzten Neo-Krautrock immer noch ein großes Versprechen abgeben. Selbst die Londoner Rock-Avantgardisten Piano Magic und die Klangforscher Lucky Dragons aus L.A. bindet Holden elegant in seinen retrofuturistischen, technisch perfekten Mix ein.
Richtig viel Platz räumt Holden für Mogwai frei, die mit dem psychedelisch gefilterten Edit von "The Sun Smells Too Loud" über neun Minuten am Horizont aufschimmern. "Tirangle Folds", Holdens erster eigener Track seit Jahren, passt sich mit fuzziger Synthesizer-Melodie der rockigen Gesamtästhetik früher, vornehmlich deutscher Elektronik-Pioniere an. Insgesamt ein spannender, dabei aber wenig partytauglicher Ausflug zurück den frühen Wurzeln des Techno.
© Laut
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Piano Magic, Main Artist - G.A. Johnson; Piano Magic, Composer, Lyricist - Rykomusic Ltd.Rocket Girl Music
2010 !K7 Records 2010 Rocket Girl Music
Grackle, Main Artist - Michel*; Pohl*; Burnett, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2007 Strange Life Records
Mordant Music, Main Artist - Baron Mordant, Composer, Lyricist
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
MASERATI, Main Artist, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 Temporary Residence Ltd.
Caribou, Main Artist - Dan Snaith, Composer, Lyricist - Chrysalis Music
2010 !K7 Records 2001 The Leaf Label Ltd.
Luke Abbott, Main Artist, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 Border Community Recordings Ltd.
Mogwai, Main Artist, Composer, Lyricist - Chrysalis Music
2010 !K7 Records 2008 Wall of Sound
Kieran Hebden|Steve Reid, Main Artist - Kieran Hebden; Steve Reid, Composer, Lyricist - Chrysalis MusicDomino Publishing Company Ltd.
2010 !K7 Records 2008 Domino Recording Co Ltd.
Ursula Bogner, Main Artist, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
Eric Copeland, Main Artist, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2009 Paw Tracks
MIT, Main Artist - Edi Winarni; Tamer Özgönenc; Felix Römer, Composer, Lyricist - Gorgeous Fork Music PublishingHanseatic Musikverlag GmbH Co. KG
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
Arp, Main Artist - Alexis Georgopoulos, Composer, Lyricist - Smalltown SupermusicSonyATV Music Publishing Scandinavia
2010 !K7 Records 2007 Smalltown Supersound
Lucky Dragons, Main Artist, Composer, Lyricist - Glaciers Of Nice (ASCAP)
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
Holden, Main Artist - James Holden, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
James Ruskin, Main Artist, Composer, Lyricist - EPM Music
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
Legowelt, Main Artist - A.D.B. Wolfers, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2009 Global Darkness
Walls, Main Artist - Sam Willis; Alessio Natalizia, Composer, Lyricist - Kompakt Musikverlag
2010 !K7 Records 2010 Kompakt
Lukas Nystrand, Main Artist, Composer, Lyricist - Ageema Music
2010 !K7 Records 2003 Ageema Music
Didier Paquette, Main Artist, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
SS Pyramid Snake, Main Artist - Jon Winfield Nicholson, Composer, Lyricist - Copyright Control
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
Albumbeschreibung
Bei wohl keinem anderen DJ werden im Internet die Mitschnitte und Playlisten so obsessiv archiviert und diskutiert wie bei James Holden. Hat der doch glatt neulich in Berlin die Fuck Buttons und einen Radiohead-Remix zwischen stampfenden 90er-Techno gelegt. Wer kennt sein vier-Stunden-Set von 2003 aus Bukarest? Und erst recht diesen einen Auftritt beim Way Out West-Festival in Schweden?
Wer den Musikmathematiker Holden nur einmal im Club gesehen, kann das Netzgeschrei um seine Bootlegs sofort nachvollziehen. Seine Sets mit ständig neuen, unveröffentlichten Edits gelten zu Recht als grenzgängerisch bis visionär, weil er neben Techno immer auch Songs aus dem Independent-Kosmos zu Tanzmusik umfunktioniert. Man könnte allerdings auch behaupten, dass er Techno in Rock übersetzt. Die Übergänge sind bei Holden fließend.
In diesem Sinn war es längst überfällig, ihn als 33. Künstler für den Mix-CD-Klassiker "DJ Kicks" zu verpflichten, dem mit Acts wie Erlend Oye, Annie oder Hot Chip schon immer etwas an der Aufhebung von Genregrenzen lag. Bei aller technischen Hybridität verschiebt Holden den Schwerpunkt sogar auf Tracks, die ihren Weg sonst nie in die Clubs finden.
Freilich, mit Caribou und Kieran Habden hat er zwei intermediäre Zugpferde mit alten Schätzen in seinen Mix eingebunden. Ansonsten wartet der Labelchef von Border Community aber mit so mancher Überraschung auf. Von der nahezu völlig unbekannten Dortmunder Pharmazeutin Ursula Bogner hat er frühe esoterische Spuren-Elektronik aus den 70er Jahren aufgetrieben. Eric Copland darf kurz in die verspulte Welt seiner Experimental-Band Black Dice einführen.
Das neue Kompakt-Signing Walls schimmert kurz mit harmonischer Electronica auf. Die Kölner MIT erinnern im getragenen Luke Abbott Remix daran, dass sie mit ihrem aufgekratzten Neo-Krautrock immer noch ein großes Versprechen abgeben. Selbst die Londoner Rock-Avantgardisten Piano Magic und die Klangforscher Lucky Dragons aus L.A. bindet Holden elegant in seinen retrofuturistischen, technisch perfekten Mix ein.
Richtig viel Platz räumt Holden für Mogwai frei, die mit dem psychedelisch gefilterten Edit von "The Sun Smells Too Loud" über neun Minuten am Horizont aufschimmern. "Tirangle Folds", Holdens erster eigener Track seit Jahren, passt sich mit fuzziger Synthesizer-Melodie der rockigen Gesamtästhetik früher, vornehmlich deutscher Elektronik-Pioniere an. Insgesamt ein spannender, dabei aber wenig partytauglicher Ausflug zurück den frühen Wurzeln des Techno.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 20 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:07:25
- Künstler: James Holden
- Komponist: Various Composers
- Label: !K7 Records
- Genre: Electronic
2010 !K7 Records 2010 !K7 Records
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