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"2005, das erste Zuhältertape im Netz / Keiner hat mich auf dem Schirm wie 'n New-Era-Etikett." Zwölf Jahre und zehn Alben später wird es Zeit für Kollegah, seine bisherige Karriere Revue passieren zu lassen. Die gewaltige Fanbasis soll natürlich daran teilhaben. Mit "Legacy" präsentiert Deutschraps Julius Caesar deshalb ein umfangreiches Best-Of, das die Bezeichnung tatsächlich verdient hat.
35 erlesene Tracks seiner insgesamt neun Selfmade-Releases enthält die Doppel-CD. Genug, um als Fan eine kompakte Zeitreise durch Zigfach-Reime und absurde Wie-Vergleiche zu unternehmen. Wer hingegen noch nicht wusste, dass "das Wort Koloss die Abkürzung für Kollegah der Boss" ist, erhält einen umfassenden Überblick über die mittlerweile imposante Diskografie des Kanada-Germanen.
Der chronologische Aufbau mit jeweils drei bis vier Tracks pro Album nimmt Fanboys, Planlose und Unentschlossene gleichermaßen an die Hand und führt unterhaltsam durch die Entwicklung vom rappenden "Straßenapotheker" zum Hip Hop-Entrepreneur. Den Anfang macht folglich das "Zuhältertape Vol.1", das 2005 als "X-Mas Edition" rasend schnell Kultstatus erlangte. Mit "Kaputt Gemacht" ist Kollegahs Erstling allerdings nur einmal vertreten.
Das macht aber eigentlich nichts, denn "Boss Der Bosse" und "Alphagene" mit der 2007er-Version von "Kuck Auf Die Goldkette" verdeutlichen die Evolution "vom Dealer zum Star" auch so bestens. Eingestreute Selbstreflexions-Tracks wie "Sommer" und "Kollegah" bilden auf "Legacy" dabei eine Art Meilensteine, anhand derer sich die immer gewaltiger werdenden Ausmaße des Phänomens Kollegah gut nachvollziehen lassen.
Einer der Höhepunkte bleibt auch fast zehn Jahre nach Veröffentlichung "Big Boss", das genau die Mischung aus Angeberprollrap, Übermenschen-Gehabe, Humor und Mehrfachreimen bietet, die damals so fasziniert und unterhalten hat: "Der Big Boss, ey, meinen ausgeprägten Stiernacken / umschmeicheln Pelze von aussterbenden Tierrassen / Die Zähne deiner graubärtigen Bierflaschen / ausleerenden Hartz-IV-Atzen / Ähneln nach paar Faustschlägen Klaviertasten."
Ähnlich unterhaltsam geht die gut durchmischte Zusammenstellung dann auch weiter – bis hin zum "Zuhältertape Vol. 3", für Kolle-Fans der ersten Stunde nach wie vor sein absoluter Zenit. Mit einer Auswahl von fünf Tracks, darunter die über alles erhabenen "180 Grad", "Westside" und "Internationaler Player", ist "ZHT3" angemessen vertreten. Dass man mit einem Best-Of aber eben nicht alle zufriedenstellen kann, zeigt sich wenig später: Während vom umstrittenen "Bossaura" eigentlich der Titeltrack gereicht hätte, kommt das legendäre "Hoodtape Vol. 1" mit nur einer Auskopplung ("Discospeed") etwas zu kurz.
Die beiden letzten Selfmade-Releases "King" und "Zuhältertape Vol. 4", in denen sich erste, dafür umso stärkere Abnutzungserscheinungen bemerkbar machten, sind mit insgesamt elf Tracks dagegen zu prominent vertreten. Dennoch klingen die meisten dieser elf Stücke auf dem Best-Of deutlich besser als auf den jeweiligen Alben. Besonders im Fall von "King" hatten sich die pompösen Trademark-Streicher sowie repetitive Kaiser-, König, Imperator- und Herrscher-Lines auf Dauer als eintönig erwiesen. Die gelungene Mischung von "Legacy" schwächt diesen Eindruck ab. Selbst die platte Durchhalte-Nummer "Du Bist Boss" sorgt – wenn schon nicht für Begeisterung – immerhin für weitere Abwechslung.
Der wie immer großzügige Boss belässt es aber nicht bei 35 alten und bekannten Tracks. Beachtliche fünf neue Stücke gibts auf "Legacy" gleich dazu. Die bieten angenehme Überraschungen: Besonders das zurückgelehnte "Rapflows, Cashflows" mit seiner überragenden Hook könnte direkt vom "ZHT3" stammen, während "Gehobene Dichtkunst" Kolle-typisch gegen Backpacker schießt: "Ich führ ein vielbietendes Leben voll Privilegien, Punk / Du bist ein realkeependes Wesen voller Biggie-Tapes im Schrank."
Was Kollegah zudem im fast 14 Minuten langen Abschlusstrack veranstaltet, geht weit über Technik-Gewichse à la "Armageddon" hinaus: Zu einem Medley der Beats einiger seiner größten Hits fasst der Big Boss seine Karriere noch einmal komplett zusammen. Nichts, das man sich im Auto anhört, aber durchaus beeindruckend – vor allem, wenn Kolle schließlich seinen ehemaligen Gefährten Spongebozz aka Sun Diego lyrisch beerdigt. Und das nur auf Sparflamme: "Das hier ist kein Disstrack, nur ein kleiner Bitchslap."
Was 2017 selbstverständlich nicht fehlen darf: ein Box-Set. Die Ltd. Gold Award Edition des Albums kostet zwar knapp 150 Euro, bietet statt Autogrammkarten, Faltposter, einem mit Blut gefüllten Raubtierzahn oder einem "Rucksack" aber immerhin einen Mehrwert. Hinter dem halbwegs hochwertigen Case mit goldener Schallplatte befinden sich neben dem Best-Of und allen neun Selfmade-Releases von Kollegah auf CD noch eine DVD, ein Buch und ein Mixtape mit 20 neuen Tracks. Ob nicht jeder, der bereit wäre, 150 Euro für diese Sammlung auszugeben, die komplette Diskografie ohnehin schon besitzt, sei dahingestellt. Die vielen Extras sowie die Tatsache, dass einige der älteren Platten kaum noch oder gar nicht mehr physisch zu bekommen sind, machen die Gold Award Edition für Sammler jedenfalls zu einem überraschenden Highlight.
© Laut
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Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist - Favorite, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Alex, Lyricist - Kollegah, Favorite, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist - Slick One, MainArtist, AssociatedPerformer - Elvir Omerbegovic, Lyricist - Kollegah, Slick One, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Philip Schreiner, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Peter Moll, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Favorite, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Alex, Lyricist - Natko Smoljan, Composer - Bojan Alamon, Composer - Kollegah, Favorite, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Tarek Ebéné, Composer - Felix Blume, Lyricist - Tarek, MainArtist, AssociatedPerformer - Slick One, MainArtist, AssociatedPerformer - Elvir Omerbegovic, Lyricist - Kollegah, Slick One, Tarek, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - CASPER, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Benjamin Griffey, Lyricist - Favorite, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Alex, Lyricist - Kollegah, Casper, Favorite, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Farid Bang, MainArtist, AssociatedPerformer - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Farid Hamed El Abdellaoui, Lyricist - Felix Blume, Lyricist - Favorite, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Alex, Lyricist - Kollegah, Favorite, Farid Bang, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Composer, Lyricist - Thomas Keßler, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Christian Nolte, Composer - Kai Engelmann, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Matthias Zürkler, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Boris Petrovic, Composer - Felix Blume, Lyricist - Favorite, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Alex, Lyricist - Kollegah, Favorite, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
DISC 2
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Dmitrij Chpakov, Lyricist - Patrick Jay Ho Prasse, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Freddy Kpade, Lyricist - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Ol'Kainry, MainArtist, AssociatedPerformer - Christoph Bauss, Composer - Felix Blume, Lyricist - Dmitrij Chpakov, Lyricist - Kollegah, Ol'Kainry, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Thomas Kessler, Composer - Gerrit Wessendorf, Composer - Felix Blume, Lyricist - Dmitrij Chpakov, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Imran Abbas, Composer - Thomas Kessler, Composer - Felix Blume, Lyricist
(P) 2017 Selfmade Records
Alexis Papadimitriou, Composer - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Kai Engelmann, Composer - Daniel Coros, Composer - Yunus Cimen, Composer - Sadik Kalyon, Composer - Phillip Herwig, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Alexis Papadimitriou, Composer - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Kai Engelmann, Composer - Daniel Coros, Composer - Yunus Cimen, Composer - Phillip Herwig, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Alexis Papadimitriou, Composer - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Kai Engelmann, Composer - Daniel Coros, Composer - Yunus Cimen, Composer - Phillip Herwig, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Alexis Papadimitriou, Composer - Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Kai Engelmann, Composer - Daniel Coros, Composer - Yunus Cimen, Composer - Phillip Herwig, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Ben Bazzazian, Composer - Ssio, MainArtist, AssociatedPerformer - Karate Andi, MainArtist, AssociatedPerformer - Ssiawosch Sadat, Lyricist - Jan Salzmann, Lyricist - Kollegah, Karate Andi, SSIO, AssociatedPerformer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Daniel Coros, Composer - Alexis Troy, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Yunus Cimen, Composer - Alexis Troy, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Alexis Troy, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Reaf, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Alexis Troy, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Alexis Troy, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Kai Engelmann, Composer - Phillip Herwig, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Julius Veihelmann, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Matthias Zürkler, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Felix Blume, Lyricist - Mario Skakalo, Composer - B-Case, Composer - Faisal fändrich, Composer - Marc Glücks, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Kollegah, MainArtist, AssociatedPerformer - Imran Abbas, Composer - Felix Blume, Lyricist - Faisal fändrich, Composer - Johannes Löffler, Composer - Jonathan Kiunke, Composer - Marc Glücks, Composer - Peter Moll, Composer - Jonas Sebastian Schüle, Composer - Emrah Zabun, Composer - Thomas Keßler, Composer
(P) 2017 Selfmade Records
Albumbeschreibung
"2005, das erste Zuhältertape im Netz / Keiner hat mich auf dem Schirm wie 'n New-Era-Etikett." Zwölf Jahre und zehn Alben später wird es Zeit für Kollegah, seine bisherige Karriere Revue passieren zu lassen. Die gewaltige Fanbasis soll natürlich daran teilhaben. Mit "Legacy" präsentiert Deutschraps Julius Caesar deshalb ein umfangreiches Best-Of, das die Bezeichnung tatsächlich verdient hat.
35 erlesene Tracks seiner insgesamt neun Selfmade-Releases enthält die Doppel-CD. Genug, um als Fan eine kompakte Zeitreise durch Zigfach-Reime und absurde Wie-Vergleiche zu unternehmen. Wer hingegen noch nicht wusste, dass "das Wort Koloss die Abkürzung für Kollegah der Boss" ist, erhält einen umfassenden Überblick über die mittlerweile imposante Diskografie des Kanada-Germanen.
Der chronologische Aufbau mit jeweils drei bis vier Tracks pro Album nimmt Fanboys, Planlose und Unentschlossene gleichermaßen an die Hand und führt unterhaltsam durch die Entwicklung vom rappenden "Straßenapotheker" zum Hip Hop-Entrepreneur. Den Anfang macht folglich das "Zuhältertape Vol.1", das 2005 als "X-Mas Edition" rasend schnell Kultstatus erlangte. Mit "Kaputt Gemacht" ist Kollegahs Erstling allerdings nur einmal vertreten.
Das macht aber eigentlich nichts, denn "Boss Der Bosse" und "Alphagene" mit der 2007er-Version von "Kuck Auf Die Goldkette" verdeutlichen die Evolution "vom Dealer zum Star" auch so bestens. Eingestreute Selbstreflexions-Tracks wie "Sommer" und "Kollegah" bilden auf "Legacy" dabei eine Art Meilensteine, anhand derer sich die immer gewaltiger werdenden Ausmaße des Phänomens Kollegah gut nachvollziehen lassen.
Einer der Höhepunkte bleibt auch fast zehn Jahre nach Veröffentlichung "Big Boss", das genau die Mischung aus Angeberprollrap, Übermenschen-Gehabe, Humor und Mehrfachreimen bietet, die damals so fasziniert und unterhalten hat: "Der Big Boss, ey, meinen ausgeprägten Stiernacken / umschmeicheln Pelze von aussterbenden Tierrassen / Die Zähne deiner graubärtigen Bierflaschen / ausleerenden Hartz-IV-Atzen / Ähneln nach paar Faustschlägen Klaviertasten."
Ähnlich unterhaltsam geht die gut durchmischte Zusammenstellung dann auch weiter – bis hin zum "Zuhältertape Vol. 3", für Kolle-Fans der ersten Stunde nach wie vor sein absoluter Zenit. Mit einer Auswahl von fünf Tracks, darunter die über alles erhabenen "180 Grad", "Westside" und "Internationaler Player", ist "ZHT3" angemessen vertreten. Dass man mit einem Best-Of aber eben nicht alle zufriedenstellen kann, zeigt sich wenig später: Während vom umstrittenen "Bossaura" eigentlich der Titeltrack gereicht hätte, kommt das legendäre "Hoodtape Vol. 1" mit nur einer Auskopplung ("Discospeed") etwas zu kurz.
Die beiden letzten Selfmade-Releases "King" und "Zuhältertape Vol. 4", in denen sich erste, dafür umso stärkere Abnutzungserscheinungen bemerkbar machten, sind mit insgesamt elf Tracks dagegen zu prominent vertreten. Dennoch klingen die meisten dieser elf Stücke auf dem Best-Of deutlich besser als auf den jeweiligen Alben. Besonders im Fall von "King" hatten sich die pompösen Trademark-Streicher sowie repetitive Kaiser-, König, Imperator- und Herrscher-Lines auf Dauer als eintönig erwiesen. Die gelungene Mischung von "Legacy" schwächt diesen Eindruck ab. Selbst die platte Durchhalte-Nummer "Du Bist Boss" sorgt – wenn schon nicht für Begeisterung – immerhin für weitere Abwechslung.
Der wie immer großzügige Boss belässt es aber nicht bei 35 alten und bekannten Tracks. Beachtliche fünf neue Stücke gibts auf "Legacy" gleich dazu. Die bieten angenehme Überraschungen: Besonders das zurückgelehnte "Rapflows, Cashflows" mit seiner überragenden Hook könnte direkt vom "ZHT3" stammen, während "Gehobene Dichtkunst" Kolle-typisch gegen Backpacker schießt: "Ich führ ein vielbietendes Leben voll Privilegien, Punk / Du bist ein realkeependes Wesen voller Biggie-Tapes im Schrank."
Was Kollegah zudem im fast 14 Minuten langen Abschlusstrack veranstaltet, geht weit über Technik-Gewichse à la "Armageddon" hinaus: Zu einem Medley der Beats einiger seiner größten Hits fasst der Big Boss seine Karriere noch einmal komplett zusammen. Nichts, das man sich im Auto anhört, aber durchaus beeindruckend – vor allem, wenn Kolle schließlich seinen ehemaligen Gefährten Spongebozz aka Sun Diego lyrisch beerdigt. Und das nur auf Sparflamme: "Das hier ist kein Disstrack, nur ein kleiner Bitchslap."
Was 2017 selbstverständlich nicht fehlen darf: ein Box-Set. Die Ltd. Gold Award Edition des Albums kostet zwar knapp 150 Euro, bietet statt Autogrammkarten, Faltposter, einem mit Blut gefüllten Raubtierzahn oder einem "Rucksack" aber immerhin einen Mehrwert. Hinter dem halbwegs hochwertigen Case mit goldener Schallplatte befinden sich neben dem Best-Of und allen neun Selfmade-Releases von Kollegah auf CD noch eine DVD, ein Buch und ein Mixtape mit 20 neuen Tracks. Ob nicht jeder, der bereit wäre, 150 Euro für diese Sammlung auszugeben, die komplette Diskografie ohnehin schon besitzt, sei dahingestellt. Die vielen Extras sowie die Tatsache, dass einige der älteren Platten kaum noch oder gar nicht mehr physisch zu bekommen sind, machen die Gold Award Edition für Sammler jedenfalls zu einem überraschenden Highlight.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 2 Disc(s) - 40 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 02:28:48
- Künstler: Kollegah
- Komponist: Various Composers
- Label: Sony Music Catalog
- Genre: Hip-Hop/Rap
(P) 2017 Selfmade Records
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