Terror
Neben all den Metalcore-Bands, die den Markt seit Jahr und Tag überfluten und dabei Hardcore mit deutlichen Metaleinflüssen mischen, gibt es immer wieder einige, die die Fahne des Hardcores auch gegen den derbsten Sturm in die Höhe halten. Zu diesen Bands zählen Terror aus Los Angeles.
Diesen schlichten, aber treffenden Namen denken sich Shouter Scott Vogel, die beiden Gitarristen Doug Weber und Todd Jones sowie Basser Carl Schwartz und Drummer Nick Jett aus, die alle ihren Faves von den Cro-Mags oder Agnostic Front nacheifern wollen. Wie es sich für eine waschechte Hardcoreband gehört, reißen sich die Jungs schon vor ihrer ersten Veröffentlichung den Arsch auf und organisieren sich ihre eigenen, kleinen Tourneen quer durch die USA und auch Kanada.
Dabei können sie im Vorprogramm von den späteren Labelkollegen Eighteen Visions und Throwdown schon eine recht passable Figur machen. Dass es sich bei dem Quintett wirklich um Vollblutmusiker handelt, die auch eine Message rüberbringen, davon sind 2003 Bridge Nine Records überzeugt, die das Debüt "Lowest Of The Low" veröffentlichen.
Darauf präsentieren die Jungs ihre Vorstellung von Old-School-Hardcore. Kaum ist die erste Duftmarke gesetzt, ziehen sie schon wieder mit Ramallah und Ringworm los. Todd ist derweil raus aus der Band, für ihn steht Frank Novinec an der Klampfe.
Zu Trustkill, einem der renommiertesten Hardcore-Labels, verbindet die Band eine lange Freundschaft, die schließlich in einen Deal mündet. "One With The Underdogs" erscheint im Sommer 2004 und baut auf prominenter Hilfe von Hatebreeds Jamey Jasta und Madballs Freddy Cricien, die beide auf dem Album ins Mikro röhren. Obwohl auch das zweite Album mit beiden Beinen fest im Hardcore verankert ist, klingt die Scheibe alles andere als altbacken, sondern haucht der Szene vielmehr neues Leben ein.
Im Herbst sind Terror mit Hatebreed, Sick Of It All und Full Blown Chaos in den USA unterwegs, ehe sie nach Australien und Neuseeland reisen. Mit Agnostic Front gehts im Frühjahr auch nach Europa.
Nach zahlreichen Gigs in den USA und in Kanada steigt Frank bei Terror im März 2006 aus, um sich Hatebreed anzuschließen. Seinen Platz nimmt Martin Stewart von Donnybrook ein. Auch Basser Carl scheidet aus und drückt sein Langholz Jonathan Buske (Rag Men) in die Hand.
Mit Chimaira, Unearth, All That Remains und Madball geht es im Mai zurück nach Europa, ehe Ende Juli "Always The Hard Way" erscheint. Auch die DVD "The Living Proof" erscheint und schon sind Terror wieder auf der Straße, um im Rahmen der 'Sounds Of The Underground'-Tour die Hallen zu rocken.
An Megapackage-Touren scheinen sie Gefallen gefunden zu haben, denn schon im September geht es mit der 'Sanctity Of Brothers'-Tour durch die Hallen und Ende November sind sie in Europa mit der 'European Persistance'-Tour unterwegs. Zurück in den USA gehen es Terror Anfang 2007 erst mal eine Nummer kleiner an und drehen ein paar Runden in den Clubs. Daraufhin verschanzen sie sich im Studio, um dort im Herbst des Jahres die EP "Rhythm Amongst The Chaos" einzuspielen.
In Sachen Konstanz und Fannähe machen die Jungs noch vielen anderen Bands was vor und weichen die Jahre über keinen Millimeter von ihrem Stil ab. So veröffentlichen sie in schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Alben und beweisen auf den Bühnen, dass sie mit zu den stärksten Livebands gehören. Davon kann man sich auf "The Damned, The Shamed" genauso überzeugen wie auf "Keepers Of The Faith", auf dem Gitarrist Jordan Posner und Basser David Wood ihr Debüt geben.
Sowohl auf "Keepers" als auch auf dem folgenden "Live By The Code" macht sich ein stärkerer Zug zu metallischen Gefilden hin bemerkbar. So überrascht es dann doch, dass "The 25th Hour" 2015 wieder einen Schritt back to the roots macht und sich ganz klar zum klassischen Hardcore bekennt.
© Laut
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