Richard Cheese
Richard Cheese aus Los Angeles hat nicht nur einen sehr zweideutigen Namen (die anglophone Verniedlichung von Richard ist Dick, und was Dick Cheese ist, schlage bitte jeder selber nach), auch als Künstler tritt er immer mit einem zwinkernden Auge auf. Cheese covert Pop- und Rockklassiker genauso wie Alternative-Rocksongs. Mit seiner Band Lounge Against The Machine (!!) verswingt er alles und jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Er selbst bezeichnet sich als Lounge Singer. Seine Combo besteht aus wechselnden Musikern, die jeweils unter den Pseudonymen wie Bobby Ricotta, Frank Feta, Catherine Swiss oder Mitch Bleu firmieren.
Im Jahr 2000 erscheint sein Debütalbum "Lounge Against The Machine", hier vergeht er sich unter anderem an Limp Bizkit ("Nookie" und "Break Stuff"), Rage Against The Machine ("Guerilla Radio"), Nine Inch Nails ("Closer") und den Red Hot Chili Peppers ("Suck My Kiss"). Dabei verhunzt Cheese die Versionen allerdings nicht, er geht stets respekt- und liebevoll, wenn auch immer ein wenig spöttelnd ans Werk.
Schnell zieht er die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. Landesweit, von der LA Times bis hin zu CNN, berichten Gazetten und Sender über ihn. MTV engagiert ihn als Bandleader und Co-Host für die Sendung Say What Karaoke. 2002 legt er mit "Tuxicity" nach, der Albumname spielt dieses Mal auf "Toxicity" von System Of A Down an. Die werden mit einer Interpretation von "Chop Suey" bedacht, mit dabei sind diesmal unter anderem Songs von den White Stripes ("Fell In Love With A Girl"), Disturbed ("(Down With) The Sickness") und Beck ("Loser").
Seine Popularität steigt mit diesem Album immer weiter, er wandert im Fernsehen von Show zu Show, und schiebt regelmäßig neue Platten raus. "I'd Like A Virgin" erscheint 2004 mit Songs wie "Milkshake" (Kelis), "Gin & Juice" (Snoop Dogg) oder "Rock The Casbah" (The Clash). Schlag auf Schlag gehts weiter, zwischen Auftritten in Lounges überall in den USA erscheint 2005 "Aperitif For Destruction" (natürlich eine Referenz an Guns N'Roses). Hier sind weder die 2 Live Crew ("Me So Horny"), noch Slipknot ("People=Shit") und Green Day ("American Idiot") vor der "Swankification", wie Cheese es nennt, sicher.
A propos Green Day. Im Zuge des zweiten Wahlsieges von George W. Bush im Jahr 2004 kündigt Cheese an, nicht mehr in Wahlbezirken auftreten zu wollen, deren Einwohner mehrheitlich für den Texaner votiert haben. Leise wird es um den swingenden Punkrocker deshalb noch lange nicht. Mit "The Sunny Side Of The Moon" (dieses Mal eine Referenz an Pink Floyd) erscheint 2006 eine Best Of, bevor im Januar 2007 das fünfte Studioalbum "Silent Nightclub" auf den Markt kommt, eine Sammlung von weihnachtlich ausgeschmückten Coverversionen von John Lennon ("Imagine"), Band Aid ("Do They Know It's Christmas") oder Depeche Mode ("Personal Jesus").
Er ist und bleibt "the hardest working Dick in showbusiness".
© Laut
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