L.A. Salami
L.A. Salami? Was ist das denn für ein alberner Künstlername! Was kommt als nächstes? Hong Kong Leberwurst? Wuppertal Zervelatwurst? Oh, der Mann heißt wirklich so? Entschuldigung. Das ist uns jetzt ausgesprochen peinlich.
So dürfte es aber den meisten gehen, die den Namen Lookman Adekunle Salami zum ersten Mal hören. Aber neben den Lachern hat der irgendwann in London geborene Singer/Songwriter mit Straßenattitüde sofort die Aufmerksamkeit auf seiner Seite. Er weckt ein Interesse, das sich für die Hörer schnell auszahlt.
Mit zwölf lernt der kleine Herr Salami die Musik von Bob Dylan kennen, die ihn bis heute begleitet und inspiriert. So weit, so vorhersehbar, so langweilig. Doch anstatt sich wie jeder andere Bub die Gitarre umzuschnüren, bleibt es bis zu seinem 21. Geburtstag bei einer Mundharmonika. In seinem Kopf schreibt er zwar schon munter Songs, doch umsetzten kann er diese erst, als ihm ein Freund seine erste Klampfe schenkt. Bereits drei Monate später steht L.A. mit eigenen Stücken auf der Bühne.
Neben Bob Dylan, Neil Young und Leonard Cohen besteht sein größter Einfluss aus den eigenen Erfahrungen auf den Straßen der Welt. Kommt Salami mit zwei Monaten noch zu einer Pflegefamilie in Broadstairs, pendelt er später zwischen diesen und seiner in einem alles andere als glamourösen Viertel Londons lebenden leiblichen Mutter hin und her.
Die ewigen Umbrüche, die Reisen und das harte Leben in London beeinflussen bis heute die Denke und die Texte seiner räudigen Blues- und Folk-Musik. Gleichzeitig sprüht er vor Fantasie, was sich auch in seinem imaginären Freund Papa Stokley wiederspiegelt, der nicht von seiner Seite weicht und nicht mit Tipps und Kritik spart. Alls dies führt zu ideenreichen Stücken, die in ihrer Sozialkritik, in der sich L.A. unter anderem den Brexit, Gentrifizierung und Terrosimus und dessen Ursprung vorknöpft, nicht deutlicher ausfallen könnte. Kontinuierlich spielt London die Hauptrolle in seinen Erzählungen.
Ebenso wie das ungewöhnliche und beeindruckende Gitarrenspiel des Autodidakten bricht sich sein Blues und Folk über vorgegebene Genregrenzen hinweg. Seinen urbanen Einflüsse folgende spielt Brite mit nigerianischen Wurzeln ebenso mit den Attitüden aus Punk, Hip Hop und Techno. Dabei bleibt seine Musik aber immer handgemacht. Er findet seinen ganz eigenen Ansatz, doch durch irgendeine Tür schmuggelt sich immer wieder Bob Dylan.
2012 spielt L.A. Salami in Lianne La Havas' Vorprogamm und lenkt die Aufmerksamkeit von Camouflage Recordings auf sich. Dort erscheint ein Jahr später seine Debüt-EP "Another Shade of Blue". Das Modellabel Burberry bucht ihn für die Vorstellung einer Kollektion im Hyde Park, was ihm vom Esquire Magazine eine Nennung in den "Most Stylsh Men in Music" einbringt. 2015 folgt auf Sunday Best Recordings & Domino Publishing das erste, von Matt Ingram produzierte Album (Laura Marling, Florence + the Machine ) "Dancing With Bad Grammar". In Deutschland macht er aus AnnenMayKantereit-Support von sich Reden. 2018 folgt der zweite Longplayer "The City Of Bootmakers".
Für "The Cause Of Doubt & A Reason To Have Faith" geht L.A. Salami zwei Jahre später allerdings neue Wege. Der Folk der Anfangstage weicht einer genresprengenden Mischung aus Rock, Jazz und Rap-Elementen. Viele der Stücke überziehen die gängige Songlänge, allein der titelgebende Opener ist ein elfminütiges Amalgam aus verschiedenen Musikstilen und Songskizzen.
"Für mich ist die Idee hinter Folk-Songs, dass sie zwar zeitlos sind, aber ein Bild von einer bestimmten Zeit zeichnen", erklärt L.A. Salami seine Musik. "Mich inspirieren heute ganz andere Musikstile als die Musiker früher, einfach weil es diese Stile damals noch gar nicht gab. Punk zum Beispiel oder Techno und Hip Hop. Die Leute damals wurden von anderen Sachen inspiriert. Ihre Folk oder Blues-Musik klingt also anders, eher nach der damaligen Zeit. Ich gehe auf den Wegen, die sie geebnet haben. Ich verändere den Weg, errichte aber keinen neuen. Ich lebe im 21.Jahrhundert und das klingt eben anders."
© Laut
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