Jane Monheit
"Seit meiner frühesten Kindheit entwickelte ich eigene kleine Konzerte mit Klavier und Klarinette für jeden, der bereit war, mir zuzuhören." Dieses zeitige Selbstvertrauen verschafft Jane Monheit die besten Voraussetzungen, eine der ganz großen Diven des Jazz zu werden. Ihre frühe Begeisterung für improvisierte Musik zeigt sich auch anhand der für Sprösslinge eigenwilligen Hörgewohnheiten, die ihr als maßgebende Orientierungshilfe dienen. "Als Kind habe ich so viel Ella Fitzgerald gehört, dass meine Eltern sie eigentlich als Tagesmutter hätten bezahlen müssen."
Begonnen hat ihre Karriere 1998. Damals erreicht sie den 2. Platz beim renommierten und strengen Gesangs-Wettbewerb des Thelonious Monk Institutes. Die Jury (u.a. Dee Dee Bridgewater, Nnenna Freelon, Diana Krall und Dianne Reeves) war von der erfrischenden Selbstverständlichkeit ihrer Person und der Wärme ihrer Stimme begeistert. "Ich war von der aufregenden und glamourösen Veranstaltung schwer beeindruckt. Ich hatte keine Ahnung, dass sie für viele Sänger das Sprungbrett in ihre Karriere war."
Am 3. November 1977 kommt Jane Monheit in Long Island, New York zur Welt. Während jedes Familienmitglied mindestens ein Instrument semiprofessionell beherrscht, arbeiten ihre Großmutter und die Tante als Profi-Sängerinnen. Kein Wunder, dass sie schon mit zwei Jahren statt Kleinkinderliedern lieber "Somewhere Over The Rainbow" kreischt. "Ich wusste bereits ganz früh, dass ich einmal auf der Bühne stehen werde."
In ihrer Jugend hört Jane vorwiegend Klassik, Jazz, Bluegrass und Folk, obwohl sie sich während der Pubertät auch eine kurze Heavy-Metal-Phase leistet. Sie beginnt sich mit den Geheimnissen des Klarinettenspiels und den Tiefen der Musiktheorie auseinander zusetzen, während ihr Lehrer regelmäßig Unzufriedenheit bekundet, wenn sie anfängt zu improvisieren. "Er versuchte vergeblich, mir das abzugewöhnen, doch ich war bereits vorher mit dem Jazzvirus infiziert und hatte schon den Blues im Blut."
Mit 17 Jahren schreibt sie sich an der Manhattan School Of Music ein, um professionellen Gesangsunterricht zu nehmen. Ihr Lehrer, Peter Eldridge - ein Gründungsmitglied der New York Voices - empfiehlt sie nach nur zwei Jahren zum Wettbewerb des Thelonius Monk Institutes.
Janes erste Veröffentlichung "Never Never Land" qualifiziert sich 2001 auf Anhieb für den German Jazz Award, während parallel schon "Come Dream With Me" erscheint. An erfahrenen Kollegen mangelt es ihr dabei nicht. Bei beiden Alben sitzt Kenny Barron am Klavier, und auch Michael Brecker schaut im Studio vorbei.
In Amerika hält sich "Never Never Land" über ein Jahr in den Top Ten der Billboard Jazzcharts, "Come Dream With Me" steigt bis zur ruhmreichen No 1. "Das erste Album entstand auf fast magische Weise, wie von selbst. Die Produktion von 'Come Dream With Me' hingegen war das Ergebnis eines kreativen Prozesses."
Trotz aller kreativer Prozesse bewegt sich "Come Dream With Me" rund um das vertraute Terrain des Great American Songbook. Diesen sicheren Melodienhafen verlässt sie auch auf "In The Sun", "Taking A Chance On Love", "Surrender" und "The Lovers, The Dreamers And Me" nicht. Warum sie von ihren eigenen kompositorischen Fähigkeiten keinen Gebrauch machen will, bleibt bis anhin ein ungelöstes Rätsel.
© Laut
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