Jamaaladeen Tacuma
Rudy MacDaniel erblickt das Licht der Welt am 11. Juni 1956 in New York. Seinen eigenen Einfluss auf die Leuchtkraft des Lichts erkennt er 1977 und konvertiert zum Islam. Mit diesem Wechsel der geistigen Haltung geht eine Namensänderung einher: Jamaaladeen Tacuma. Das ist auch der Grund, warum man auf den frühen Ornette Coleman Platten seinen heutigen Namen vergeblich sucht.
Jamaaladeen wächst in Philadephia auf und sammelt erste musikalische Erfahrungen als Sänger in einer Doo-Wop Truppe. Als Inspirationsquellen nennt er James Brown, die Temptations und Stevie Wonder. Im Alter von 13 Jahren beginnt er Bass zu spielen und absolviert seine ersten semiprofessionellen Gigs. Öffentliche Aufmerksamkeit erregt er als Sideman von Ornette Coleman. Auf dessen Album "Dancing In Your Head" präsentiert er 1973 eindrucksvoll seine Fähigkeiten. Auch James Blood Ulmer greift auf "Tales Of Captain Black" darauf zurück. Sein Debut unter eigenem Namen erscheint 1983. Zeitgleich mit seinen Solo-Aktivitäten produziert er die Musik von Willy (Mink) DeVille, und veröffentlicht mit seiner Pop-Dance-Formation 'Cosmetic' ein Smokey Robinson Cover auf Rough Trade. Das alles veranlasst Bill Laswell dazu, ihn den "Pimp Of Harmolodics" zu nennen (er bezichtigt ihn damit der Zuhälterei, dem Ausverkauf der musikalischen Ideale). Jamaaladeen bezeichnet sein Vorgehen lieber als "Trojan horse"-Operation. Er bedient sich populärer Musik, um diese Ideale – angenehm verpackt und für das Volk verdaubar – zu transportieren. An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert. Jamaaladeen Tacuma versteht es, sich stilistisch, trotz deutlicher Präferenzen, nicht festnageln zu lassen. Er bewegt sich in der großen Arena des Jazz, mit deutlichem Hang zum Pop und Dance.
Großen Einfluss auf sein menschliches und musikalisches Dasein hat sein Übertritt zum Islam 1977. Auf die Frage, welchen Einfluss seine Religion auf sein Spiel hat, antwortet er: "Der Einfluss, den der Islam auf mich ausübt, ist der, dass ich versuche, ein guter Mensch zu sein und nichts Negatives zu tun. Ich werde angespornt, mein Bestes zu geben. Die Grundlage, ein 'guter' Mensch zu sein, ermöglicht es mir erst, 'gute' Musik zu machen." Er definiert damit 'gut' auf eine ungewohnte Weise. Nicht Technik und Handwerk befähigen ihn zum 'guten' Spiel, sondern die Kraft, die in der spirituellen Harmonie liegt. Eine Einstellung, die Marilyn Manson sicherlich nicht teilt.
© Laut
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