Chris Thile
Er gehört zweifellos zu den Musikern, die Grenzen sprengen. Nicht nur wegen seiner beeindruckenden Technik und der Nahtlosigkeit, mit der er zwischen Genres hin und her springt. Vor allem wegen seines Instruments, der Mandoline. So beschränkt in Klang und Umfang es erscheinen mag: Chris Thile (ausgeprochen: Till-ii) bringt damit auch große Säle zum Kochen.
1981 im kalifornischen Oceanside auf die Welt gekommen, veröffentlicht er mit seiner Band Nickel Creek 1993 bereits sein erstes Album. Kennen gelernt hatten sich die Mitglieder, allesamt Kinder, 1989 bei einem Bluegrass-Konzert. Sara Watkins (Fiddle) ist so alt wie er, Sean Watkins (Gitarre), Jahrgang 1977, immerhin schon zwölf.
Mit ihrem Bluegrass, der im Laufe der nächsten Jahre immer mehr Progressive-Züge annimmt, sorgen sie in den nächsten Jahren auf Festivals für Furore. Sie sind so erfolgreich, dass sie die Schule verlassen und privat unterrichtet werden, um auf Tour gehen zu können.
Ihr drittes Album "Nickel Creek" (2000) verkauft sich in den USA mehr als eine Million Mal, mit ihrem vierten "This Side" (2002) gewinnen sie zwei Grammys. Bei beiden führt Alison Krauss Regie.
Parallel dazu veröffentlicht Thile auch Alben unter eigenem Namen. Das erste, "Leading Off", zeigt ihn 1994 pausbackig auf dem Cover. Auf seinem dritten, "Not All Who Wander Are Lost" (2001) beginnt eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Bassisten Edgar Meyer.
Nach dem Album "Why Should The Fire Die?" (2005) und der folgenden Tour kündigen Nickel Creek eine Pause auf unbestimmte Zeit an. Als sie Jahre später wieder zusammenkommen und 2014 "A Dotted Line" veröffentlichen, hat sich Thile längst selbständig gemacht.
Nach den Aufnahmen zu seinem Soloalbum "How To Grow A Woman From The Ground" (2006) bildet er mit seinen Mitmusikern die Punch Brothers, die in den folgenden Jahren fast den Erfolg von Nickel Creek erreichen. Doch bleibt Thile auch unter eigenem Namen fleißig. So nimmt er drei Alben mit Bassist Meyer auf und eines mit dem Cellisten Yo-Yo Ma, die ihm zwei weitere Grammys einbringen. Eine Zusammenarbeit mit dem Pianisten Brad Mehldau führt 2017 zu einem gemeinsamen Album.
2012 erhält Thile eine MacArthur Fellowship (auch als "Genie-Preis" bekannt). Die mit 500.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung nutzt er, um Johann Sebastian Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo BWV 1001, 1002 und 1003 virtuos einzuspielen.
"Es ging mir nicht darum, bahnbrechende Geigenmusik auf der Mandoline zu spielen. Es ging mir um Bach, einen der besten Musikschaffenden aller Zeiten. Die Sonaten und Partiten für Violine solo gehören zu seinen besten Kompositionen und ich hoffe, dass sie auf der Mandoline in einem neuen, interessanten Licht erscheinen", erklärt er.
Nach einigen Gastmoderationen übernimmt Thile 2017 die Radioshow "A Prairie Home Companion", die Gründer Garrison Keillor von 1974 bis 2016 geleitet hatte. Samstags bietet sie eine Mischung aus gesprochenen Passagen und Musik aus dem Folk-Bereich, oft auch mit Gastmusikern. Eine Auswahl an Stücken, die Thile im Laufe des Jahres aufgeführt hat, erscheint mit dem Titel "Thanks For Listening".
Ab 2018 heißt die Show "Live From Here". Doch wie so vielen macht auch ihr der Corona-Lockdown den Garaus. Mit seiner Familie verbringt Thile den Sommer 2020 in einer kleinen Stadt nördlich von New York und nimmt dort seine erstes "richtiges" Soloalbum auf, "Laysongs", das 2021 erscheint. Trotz des Titels ("Laeinlieder") nahm er es in einer Kirche auf, begleitet von seiner treuen Mandoline.
© Laut
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