Adam Beyer
Bis Mitte der 90er Jahre war Schweden in Sachen Techno am ehesten mit einer spärlich bewachsenen Tundrasteppe zu vergleichen. Das raue Klima im hohen Norden macht es den zart spriessenden Gewächsen nicht leicht. Gute Wachstumsbedingungen herrschen allerdings in einer kleinen Oase Namens Planet Rhythm, dem grössten Underground Plattenladen Stockholms. Hier jobbt auch der 1976 geborene Adam Beyer und veröffentlicht auf dem gleichnamigen Label sein erstes Album "Decoded", nachdem er zuvor auf Loops seine ersten musikalischen Gehversuche macht.
Kurz darauf gründet er das Label Drum Code mit angeschlossenem Sublabel Code Red, die sich beide in den folgenden Jahren zu einer der feinsten Adressen weltweit entwickeln, wenn es um harten funktionalen Techno geht. Zusammen mit befreundeten Künstlern wie Cari Lekebusch, dem Hybrid-Label-Chef, Thomas Krome und Joel Mull definiert Beyer die schwedische Variante von Techno wesentlich mit. Harscher Tribal Techno mit einer reduzierten Ästhetik und häufigen Tempowechseln avanciert zum Markenzeichen der schwedischen Elektrobastler.
Unter dem Pseudonym Mr. Sliff beschreitet Beyer ab 2001 auch etwas gemäßigtere Pfade, bei denen schon mal eine housige Nuance anklingen. An den Decks zelebriert der Schwede jedoch nach wie vor harten Techno par excellence. Schnelle Wechsel zwischen den Tracks, die er sich bei seinem Vorbild Jeff Mills abschaut, und eine unglaubliche Fingerfertigkeit an zwei oder wahlweise auch drei Decks machen Adam Beyer zur Ausnahmeerscheinung in der europäischen Szene. Eine Kostprobe seiner Mixing-Qualitäten gibt er auf der "Time Warp Compilation 3".
2005 ereilt Beyer der Ruf des Londoner Clubs Fabric. Für dessen Mix-Reihe stellt sich der Schwede an die Plattenteller und zeigt, dass er auch housige Zwischentöne bestens beherrscht. Neben Tracks von Slam und Dominik Eulberg spielt Beyer auch Material von Alex Under, Tony Rohr und Osborne.
Im Jahr darauf veröffentlicht Beyer mit "Stereotypes" seine erste EP auf Sven Väths Cocoon Label. Ansonsten macht sich Beyer bei Veröffentlichungen rar. 2008 mixt er abermals für eine renommierte Mix-Compilation-Reihe. Diesmal klopft der belgische Traditionsclub Fuse an, um seinen "Fuse Presents Adam Beyer"-Mix in Form gießen zu lassen.
© Laut
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