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Es gibt sie noch. Solche Platten, für die man auch in Zukunft seine Lanze brechen wird und sie ohne Bedenken herzallerliebst in sein persönliches Meilenstein-Inventar aufnimmt. Und damit ist kein Evergreen oder verschlissen geglaubter Geheimtipp gemeint, sondern Wilcos neues Zauberwerk "The Whole Love".
Wilco fordern niemanden heraus und sind doch unschlagbar. Vielleicht, weil sie mit der ganzen Wahrheit rausrücken, ihre Fertigkeiten vollends ausspielen und Popmusik schreiben können, die seit der Ablösung vom Tonband zu den Digital Files öfters gern auf Abwege gerät. Kein Attest gibt es, um das "The Whole Love" betteln müsste, um sich zu entschuldigen und keine Ungereimtheiten, die sich mangels Ungeschicklichkeit ergeben.
Es sind die sattelfesten Harmonien und die brillanten, oft nur marginalen Chöre, winzige Details am Synthie, die sich so gut ins Gesamtbild einfügen, die mäandernden, knackenden Basslinien, eine zunächst durch den Dreck gezogene, dann wie auf Hochglanz polierte Gitarre und die ausufernden, aber im richtigen Moment filigranen Rhythmusspielereien, die allesamt einen Unterschied ausmachen, der mehr offensichtlich als fein ist. Nicht nur der letzte Schliff bedeutet Perfektion, sondern genauso das Anpacken. Schließlich wirft auch der Schweiß seine Perlen.
Alle Jahre wieder verpassen sich Wilco das fast schon selbstverpflichtete Upgrade. Ein Song wie der nächste, ein Album wie das letzte, diese Routine ist auch dieses Mal nicht eingekehrt. Ganz lapidar gesagt, kann diese Band das einfach nicht. Wer das nicht aus freien Stücken durchwinken möchte, kann sich legendäre Cover-Performances besonders totgehörter Songs via YouTube ansehen, um sich zu bekehren zu lassen. Selbst der flachste von ihnen gewinnt an Höhe und Witz, wenn da ein Wilco-Mitglied in die Saiten greift.
Aus dem Bandkarussell, das sich einst salopp drehte, ist bis heute eine treue Truppe geworden, bei der sich der Genius Jeff Tweedy seit geraumer Zeit traut, mehr Demokratie zu wagen als in früheren Tagen. Das Wort bleibt nicht mehr allein beim Rudelführer, es sitzt der ganze Tross im Boot, der bestimmt, wo es lang geht.
Süße Ironie ist es dann, wenn gleich zu Beginn ein Stück wie "Art Of Almost" zu solch einem kollektiven Rundumschlag ausholt. Ob der Tempomat Glenn Kotche nun auf Dauerwirbel schaltet oder Nels Cline mit viel Gewalt ein Grollen heraufbeschwört, das nicht einmal von Neil Youngs kaputtestem Verstärker ausgehen könnte, dieses Glück ist nur der Anfang.
"Sunloathe" ist ein Musterbeispiel des Tweedy-Kosmos und tönt wie ein schwerer Sommertag, der nach einem versöhnlichen Abschluss schielt. Klines sanftes Picking an der Gitarre verspricht ein Eldorado wie zu George Harrisons besten Zeiten. Unaufdringlich stehen "Black Moon", "Open Mind" und "Rising Red Lung" direkt und ungetrübt vor dem eigenen Auge, dass es nicht schwer fällt, von jedem dieser einzelnen Rohdiamanten den noch so kleinsten Schimmer einzufangen.
Aber der Klangapparat aus Chicago kann auch anders: Jahrmarktorgeln, wippender Takt und schnalzende Finger im beschwingten "Capitol City", ein nölender Tweedy im wabernden "I Might". Zwischen den Liedern werden die Extreme vertauscht, von laut geht es nach leise, von Krawall zu Harmonie. Schnell muss es sein, langsam aber auch. Aber nicht politisch, lieber introvertiert.
Das mitternächtliche Barpiano-Szenario "One Sunday Morning (Song For Jane Smiley's Boyfriend)": eine Endlosschleife. Aber eine mit Querverweis, denn so kann es weitergehen. Zwölf Lieder, von denen keines der Klassenprimus sein möchte, weil sie alle in der ersten Liga spielen.
© Laut
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Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Patrick Sansone, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Patrick Sansone, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Patrick Sansone, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBpm Records
Nick Lowe, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Andrew Jakeman, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBpm Records
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Glenn Kotche, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBPM Records Inc.
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - Glenn Kotche, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBPM Records Inc.
Jeff Tweedy, Composer, Lyricist - Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer
(P) 2011 dBPM Records Inc.
Wilco, MainArtist, AssociatedPerformer - N/A, Composer, Lyricist
(P) 2011 dBPM Records Inc.
Albumbeschreibung
Es gibt sie noch. Solche Platten, für die man auch in Zukunft seine Lanze brechen wird und sie ohne Bedenken herzallerliebst in sein persönliches Meilenstein-Inventar aufnimmt. Und damit ist kein Evergreen oder verschlissen geglaubter Geheimtipp gemeint, sondern Wilcos neues Zauberwerk "The Whole Love".
Wilco fordern niemanden heraus und sind doch unschlagbar. Vielleicht, weil sie mit der ganzen Wahrheit rausrücken, ihre Fertigkeiten vollends ausspielen und Popmusik schreiben können, die seit der Ablösung vom Tonband zu den Digital Files öfters gern auf Abwege gerät. Kein Attest gibt es, um das "The Whole Love" betteln müsste, um sich zu entschuldigen und keine Ungereimtheiten, die sich mangels Ungeschicklichkeit ergeben.
Es sind die sattelfesten Harmonien und die brillanten, oft nur marginalen Chöre, winzige Details am Synthie, die sich so gut ins Gesamtbild einfügen, die mäandernden, knackenden Basslinien, eine zunächst durch den Dreck gezogene, dann wie auf Hochglanz polierte Gitarre und die ausufernden, aber im richtigen Moment filigranen Rhythmusspielereien, die allesamt einen Unterschied ausmachen, der mehr offensichtlich als fein ist. Nicht nur der letzte Schliff bedeutet Perfektion, sondern genauso das Anpacken. Schließlich wirft auch der Schweiß seine Perlen.
Alle Jahre wieder verpassen sich Wilco das fast schon selbstverpflichtete Upgrade. Ein Song wie der nächste, ein Album wie das letzte, diese Routine ist auch dieses Mal nicht eingekehrt. Ganz lapidar gesagt, kann diese Band das einfach nicht. Wer das nicht aus freien Stücken durchwinken möchte, kann sich legendäre Cover-Performances besonders totgehörter Songs via YouTube ansehen, um sich zu bekehren zu lassen. Selbst der flachste von ihnen gewinnt an Höhe und Witz, wenn da ein Wilco-Mitglied in die Saiten greift.
Aus dem Bandkarussell, das sich einst salopp drehte, ist bis heute eine treue Truppe geworden, bei der sich der Genius Jeff Tweedy seit geraumer Zeit traut, mehr Demokratie zu wagen als in früheren Tagen. Das Wort bleibt nicht mehr allein beim Rudelführer, es sitzt der ganze Tross im Boot, der bestimmt, wo es lang geht.
Süße Ironie ist es dann, wenn gleich zu Beginn ein Stück wie "Art Of Almost" zu solch einem kollektiven Rundumschlag ausholt. Ob der Tempomat Glenn Kotche nun auf Dauerwirbel schaltet oder Nels Cline mit viel Gewalt ein Grollen heraufbeschwört, das nicht einmal von Neil Youngs kaputtestem Verstärker ausgehen könnte, dieses Glück ist nur der Anfang.
"Sunloathe" ist ein Musterbeispiel des Tweedy-Kosmos und tönt wie ein schwerer Sommertag, der nach einem versöhnlichen Abschluss schielt. Klines sanftes Picking an der Gitarre verspricht ein Eldorado wie zu George Harrisons besten Zeiten. Unaufdringlich stehen "Black Moon", "Open Mind" und "Rising Red Lung" direkt und ungetrübt vor dem eigenen Auge, dass es nicht schwer fällt, von jedem dieser einzelnen Rohdiamanten den noch so kleinsten Schimmer einzufangen.
Aber der Klangapparat aus Chicago kann auch anders: Jahrmarktorgeln, wippender Takt und schnalzende Finger im beschwingten "Capitol City", ein nölender Tweedy im wabernden "I Might". Zwischen den Liedern werden die Extreme vertauscht, von laut geht es nach leise, von Krawall zu Harmonie. Schnell muss es sein, langsam aber auch. Aber nicht politisch, lieber introvertiert.
Das mitternächtliche Barpiano-Szenario "One Sunday Morning (Song For Jane Smiley's Boyfriend)": eine Endlosschleife. Aber eine mit Querverweis, denn so kann es weitergehen. Zwölf Lieder, von denen keines der Klassenprimus sein möchte, weil sie alle in der ersten Liga spielen.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 17 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:19:27
- Künstler: Wilco
- Komponist: Various Composers
- Label: Legacy Recordings
- Genre: Pop/Rock Rock
(P) 2011 dBpm Records Inc.
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