i/o

Peter Gabriel

Erschienen am 01.12.23 bei Real World
Künstler: Peter Gabriel
Genre: Rock
Auszeichnungen: Album der Woche

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Peter Gabriel arbeitet seit 20 Jahren an i/o – Abkürzung für Input/Output – und hat dabei Songs überarbeitet, neu aufgenommen und auf Tourneen erprobt. Das Endergebnis ist ein gewaltiger Kopftrip: zwei Alben mit denselben Songs, unterschiedlich abgemischt von, laut Gabriel, „zwei der besten Toningenieure der Welt“. Spike Stent (Ed Sheeran, Björk, Madonna) ist für die sogenannte "Bright Side" zuständig und Tchad Blake (Sheryl Crow, Fiona Apple, The Black Keys) für die "Dark Side". Der Vergleich der beiden Versionen fühlt sich manchmal wie eine wahre Ostereier-Suche an; es ist schwer, einen klaren Favoriten zu bestimmen, am besten stellt sich jeder seine persönliche Playlist zusammen.

Die deutlichsten und interessantesten Unterschiede weist Road to Joy auf, eine instrumentale Schatztruhe voller schrulliger Geräusche und mit einem jubelnden Refrain. Die „Bright“-Version ist ein echter Popsong, ganz im Stil von Gabriels 80er-Jahre-Produktionen: David Rhodes' Funk-Gitarre dominiert und die Bläser sind kraftvoll. Blakes „Dark“-Version ist ein schrägeres Exemplar mit schrillen Bläsern und einem Bass, der stärker zum Tragen kommt. Der große, gefühlvolle Titelsong – „Stuff coming out, stuff going in/ I'm just a part of everything“ – erinnert ebenfalls an die glorreichen Pop-Tage des Sängers, wenn er die Falsett-Töne mit Inbrunst anstimmt und der Soweto Gospel Choir eine schwelgerische Note hinzufügt. Blakes "Dark Side" betont den pulsierenden Rhythmus, während Stent die Streicher so bearbeitet, dass sie wie strahlendes Sonnenlicht klingen. Manchmal ist der Unterschied ganz einfach: Das „Bright-Side“ Olive Tree ist voller und runder, die „Dark-Side“-Version ist luftiger und der gesamte Mix wirkt tiefer. Bei The Court legt Stents Version im Refrain mehr Perkussion auf, was dem Stück einen kantigeren Charakter verleiht, während die Version von Blakes feierlicher klingt. Beide setzen auf ein düsteres, stimmungsvolles Orchesterarrangement, um die Botschaft des Songs zu unterstreichen, der, wie Gabriel sagt, „den Kampf zwischen Ordnung und Chaos“ im Justizsystem beschreibt.

Das Thema Verbundenheit zieht sich wie ein roter Faden durch i/o: nicht nur die Sehnsucht nach ihr in der Welt, sondern auch der Glaube an ihre heilenden Kräfte und Möglichkeiten. In Panopticom plädiert Gabriel dafür, dass das Handy eines jeden Menschen ein Zeuge sein sollte. Katie Mays warme Akustikgitarre durchdringt den muskulösen Bass von Tony Levin und die spacigen Keyboards von Brian Eno, besonders in der „Bright“-Version. "In the air, the smoke cloud takes its form/ All the phones take pictures while it's warm/ Panopticom, let's find out what's going on," singt Gabriel über das, was er als Aufruf zur "Schaffung eines unendlich erweiterbaren, zugänglichen Datenkosmos" bezeichnet hat. Es gibt auch intimere Momente, wie Playing for Time, ein an Randy Newman erinnernder Titel, der Segen und Fluch der Erinnerung erforscht, und die schlichte, aber gehaltvolle Klavierballade So Much. Gabriel, 73, singt vom Altern und von der Sterblichkeit – und gibt zu verstehen, dass er noch nicht am Ziel ist: „So much unfinished business/ All sticky with desire ... As an old man, I was born/ But I've grown to be a baby/ With a halo and a horn.” © Shelly Ridenour/Qobuz

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Peter Gabriel

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Panopticom (Bright Side Mix)