Kategorie:
Warenkorb 0

Ihr Warenkorb ist leer

Monster Magnet|Dopes To Infinity

Dopes To Infinity

Monster Magnet

Verfügbar in
16-Bit/44.1 kHz Stereo

Musik-Streaming

Hören Sie dieses Album mit unseren Apps in hoher Audio-Qualität

Testen Sie Qobuz kostenlos und hören Sie sich das Album an

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Abonnement abschließen

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Download

Kaufen Sie dieses Album und laden Sie es in verschiedenen Formaten herunter, je nach Ihren Bedürfnissen.

Es gibt diese Alben, bei denen man schon beim ersten Einsatz der Instrumente spürt, dass da etwas Besonderes vor sich geht. Wo einem klar wird, dass nun eine neue Zeitrechnung beginnt. "Gardenia" auf "Welcome To Sky Valley", "Bombtrack" auf "Rage Against The Machine", natürlich "Smells Like Teen Spirit" auf "Nevermind", es gibt viele Beispiele. Auch "Dopes To Infinity" zählt in diese Kategorie: Das aufsteigende Riff des Titeltracks war Anfang 1995 zwar keine Neuerfindung des Rock, pulverisiert aber den kompletten Album-Vorgänger "Superjudge" in gerade mal 30 Sekunden. Vom Grad der Druckwelle her vergleichbar mit "Sweet Leaf" von Black Sabbath, noch so ein extraordinärer Album-Opener. Monster Magnet-Vordenker Dave Wyndorf löste mit diesem Album ein Versprechen ein, dass er sich nach der unzureichenden "Superjudge"-Produktion selbst auferlegt hatte: Einen Bandsound zu kreieren, der die Zeit überdauern und die Marke Monster Magnet im Rock'n'Roll etablieren würde. Mission erfüllt. "We are all here my friends / alive and spaced but all so beautiful", kreischt er zu gewohnt zäher wie muskulöser Gitarrenarbeit. Für die Band ist diese dritte Platte eine Wegmarke, zumal mit "Negasonic Teenage Warhead" der erste Hit gelingt, wenn auch nicht in dem ausschweifenden Maße, wie vom Majorlabel A&M Records erwartet. Ihr persönliches "Smells Like Teen Spirit" sollte erst drei Jahre später erscheinen: "Space Lord" auf dem Phallus-Manifest "Powertrip". "Dopes To Infinity" ist dagegen ein homogener Psychedelic-Trip mit endlos ausufernden Trance-Passagen und monströsen Riffs. Dass aus diesem Soundbrett überhaupt eine Single abfiel, ist ein kleines Wunder. "Negasonic Teenage Warhead" weist insofern schon den Weg hin zu "Space Lord", als dass Wyndorf hier erstmals sein Talent für einen kompakten Rocksong mit unverschnörkeltem Hit-Refrain offenlegt. Erstmals springt dem unbedarften Radiohörer die Heavyness der Gitarren nicht mehr mit dem Gesäß ins Gesicht, wie noch zwei Jahre zuvor etwa in der Single "Twin Earth". Über die gesamte Albumlänge achtet Wyndorf auf den Songcharakter und lässt die Tracks nie zu ausdruckslosen Jams zugedröhnter Drogenhippies verkommen, als die man die Band seinerzeit betrachtete. Ironie der Geschichte: Wie die beiden Vorgänger wurde trotz des Albumtitels auch "Dopes To Infinity" in komplett rauschfreiem Zustand aufgenommen. Mit knapp 1000 Dollar Studiokosten pro Tag konnte sich eine Band vom Schlage Monster Magnet keine Extravaganzen erlauben. Auch der um Längen bessere Sound des Albums trägt zum Aha-Effekt bei. Die Platte ist gut gealtert. Diese Leistung darf sich erneut Wyndorf ans Revers heften, da er auf einen externen Produzenten verzichtete, obwohl das Geld dank des Grunge-Hypes auch bei A&M 1994/95 eher locker saß. Er wollte aber nach eigener Aussage keinen Bob Rock oder Dave Jerden oder "all die Typen, die Pearl Jam nach Pearl Jam klingen lassen und Metallica nach Metallica. Ich wollte klingen wie Monster Magnet. Also habe ich es allein durchgezogen." Tauchte die psychedelische Lavalampe "Spine Of God" 1991 noch jeden Kifferhaushalt zwischen Velvet Underground und Spacemen 3 in purpurnes Licht, rammt "Dopes To Infinity" mit Härte und exquisitem Songwriting-Gütesiegel den Trademark-Pflock von Monster Magnet in den Boden: Magnet Bloody Magnet! "Look To Your Orb For The Warning" steht exemplarisch für das dynamische Wechselspiel von harten und psychedelischen Passagen, das die Band bis heute auszeichnet. Abermals taucht Wyndorf tief in seine Hirnkammern hinab, um sich an die Rauscherfahrungen der eigenen Jugend zu erinnern, die er dann in halluzinogenen Soundtrips umsetzt. So lässt er den Beatles-"Revolver"-Track "Tomorrow Never Knows" in "All Friends And Kingdom Come" neu erblühen. An der Lyrikfront erachtet er es für überfällig, Spaceships, Asteroiden und Mushrooms als zentrale Themen miteinander in Beziehung zu setzen. Um das Gesamtkonstrukt nicht zu zerstören, verzichtet er auf den Abdruck der Texte. Wer einen adressierten und frankierten Rückumschlag parat hatte, konnte sie sich zusenden lassen. Crazy 90s! Umgekehrt weiß Wyndorf auch, wann es besser ist zu schweigen: Der Instrumental-Brecher "Ego, The Living Planet" planiert die Albummitte mit der Filigranität eines 80-Tonners. Karma To Burn dürften hier sehr genau hingehört haben. Der Titel selbst rekurriert auf einen Charakter aus seinen geliebten 60s-Marvel-Comics. Songs, die von Akustikgitarren getragen werden oder die Stakkato-Riffs zugunsten von poppigen Melodien außen vor lassen ("Blow 'Em Off", "Dead Christmas") sollten die Atmosphäre auflockern, was schließlich schon auf den alten Led Zeppelin-Platten gut geklappt hat. Auf deren altem Soundboard wurde "Dopes To Infinity" in den New Yorker Magic Shop Studios auch aufgenommen. Die romantische Vorstellung von vier Rock'n'Roll-Buddies, die mit etwas Vorschuss in der Tasche ihren großen Traum vom gemeinsamen Hit-Album verwirklichen, trifft auf "Dopes" jedoch nicht zu. Vielmehr gab es richtig Stress hinter den Kulissen. Soundingenieur Joe Warda trieb die Band mit seinem perfekten Gehör teilweise zur Verzweiflung. Die Vorzüge von Pro-Tools hätten sie ein paar Jahre später aufgrund dieser extrem pedantischen Erfahrung kaum noch beeindruckt, scherzten die Beteiligten später. Im Vergleich zu den "Superjudge"-Sessions, in denen man die Songs in wenigen Tagen runterzockte, verlief der Aufnahmeprozess nun in Zeitlupe. Aufgrund von persönlichen Problemen konnte sich Bassist Calandra nicht auf seine Parts konzentrieren und empfand die Anwesenheit von Bluthund Warda als dementsprechend angsteinflößend. Als er den Soundmann eines Tages fragte, wie er denn mit so einem Gehör privat Musik genießen könne, erhielt er die Antwort: "Oh, ich kann das ausschalten, wenn ich muss." Darauf Calandra entnervt: "Dann schalte es aus, Mann!" Aber es war zu spät: Irgendwann teilte ihm Wyndorf mit, dass Gitarrist Mundell die Bass-Parts einspielen würde. Wyndorf selbst, der so gut wie alle Songs schreibt, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Monster Magnet seine Vision ist, die er mit befreundeten Musikern verwirklicht. Selbst Dauernörgler wie Drummer Jon Kleiman, der "Superjudge" öffentlich als "Scheißalbum" bezeichnete, durften im Boot bleiben, so lange sie ihre Funktion erfüllten: Wyndorfs Songs nach seinen Wünschen einzuspielen. Auch Gitarrist Ed Mundell schüttelte nicht alles aus dem Ärmel: "Das Schwierigste, was ich in meinem ganzen Leben hingekriegt habe, war der Basspart zu 'Dopes To Infinity'. Es war das erste Mal, dass wir den Bass auf C gestimmt hatten. Es war die Hölle, alles auf den Punkt zu spielen. Ich weiß noch, wie ich nach sechs Stunden Arbeit an einer Basslinie ins Bad ging, mich an die Wand lehnte und dachte: 'Bitte, lass mich das fehlerfrei durchspielen'." Das Ergebnis gibt allen Beteiligten Recht: "Dopes To Infinity" steht 20 Jahre später hoch oben in der Ruhmeshalle des Space Rock, auch wenn es kommerziell seinerzeit nicht den Ansprüchen des Labels genügte. Was auch Dave Wyndorf zu hören bekam: "Ich regte mich tierisch auf und rief: 'Was wollt ihr denn? Titten und Kohle auf dem Cover?' Ich beschloss im selben Augenblick, das nächste Album in Las Vegas aufzunehmen und es diesen Typen heimzuzahlen. Die Rapper waren die einzigen, die sich damals wie Rockstars aufführten. Kurt Cobain, der größte lebende Rockstar, bringt sich um und sagt: 'Hey, es lohnt sich nicht.' Das hat ein furchtbares Zeichen gesetzt. Ich dachte nur, fuck this, gib mir Lederhosen und dann habe ich 'Powertrip' geschrieben, unsere erfolgreichste Platte." Well done, chap! [Im Februar 2016 sind die A&M-Alben "Superjudge", "Dopes To Infinity", "Powertrip" und "God Says No" als 2CD/2LP mit neuen Liner Notes von Dave Wyndorf erschienen.]
© Laut

Weitere Informationen

Dopes To Infinity

Monster Magnet

launch qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS bereits heruntergeladen Öffnen

download qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS noch nicht heruntergeladen Downloaden Sie die Qobuz App

Sie hören derzeit Ausschnitte der Musik.

Hören Sie mehr als 100 Millionen Titel mit unseren Streaming-Abonnements

Hören Sie diese Playlist und mehr als 100 Millionen Tracks mit unseren Streaming-Abonnements

Ab 12,49€/Monat

1
Dopes To Infinity
00:05:44

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, Composer, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

2
Negasonic Teenage Warhead
00:04:27

Dave Wyndorf, Composer, Producer - Monster Magnet, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

3
Look To Your Orb For The Warning
00:06:32

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Composer, Producer - Monster Magnet, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

4
All Friends And Kingdom Come
00:05:38

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, MainArtist - David Albert Wyndorf, Composer

1995 A&M Records 1995 A&M Records

5
Ego, The Living Planet
00:05:07

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, Composer, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

6
Blow 'Em Off
00:03:51

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, MainArtist - David Albert Wyndorf, Composer

1995 A&M Records 1995 A&M Records

7
Third Alternative
00:08:33

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, MainArtist - David Albert Wyndorf, Composer

1995 A&M Records 1995 A&M Records

8
I Control, I Fly
00:03:18

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, Composer, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

9
King Of Mars
00:04:33

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, Composer, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

10
Dead Christmas
00:03:54

ALAN MOULDER, MixingEngineer - STEVE ROSENTHAL, Producer, MixingEngineer - Dave Wyndorf, Producer, MixingEngineer - Monster Magnet, MainArtist - David Albert Wyndorf, Composer

1995 A&M Records 1995 A&M Records

11
Theme From "Masterburner"
00:05:06

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, MainArtist - David Albert Wyndorf, Composer - Joe Calandra, Composer

1995 A&M Records 1995 A&M Records

12
Vertigo
00:05:41

STEVE ROSENTHAL, Producer - Dave Wyndorf, Producer - Monster Magnet, Composer, MainArtist

1995 A&M Records 1995 A&M Records

Albumbeschreibung

Es gibt diese Alben, bei denen man schon beim ersten Einsatz der Instrumente spürt, dass da etwas Besonderes vor sich geht. Wo einem klar wird, dass nun eine neue Zeitrechnung beginnt. "Gardenia" auf "Welcome To Sky Valley", "Bombtrack" auf "Rage Against The Machine", natürlich "Smells Like Teen Spirit" auf "Nevermind", es gibt viele Beispiele. Auch "Dopes To Infinity" zählt in diese Kategorie: Das aufsteigende Riff des Titeltracks war Anfang 1995 zwar keine Neuerfindung des Rock, pulverisiert aber den kompletten Album-Vorgänger "Superjudge" in gerade mal 30 Sekunden. Vom Grad der Druckwelle her vergleichbar mit "Sweet Leaf" von Black Sabbath, noch so ein extraordinärer Album-Opener. Monster Magnet-Vordenker Dave Wyndorf löste mit diesem Album ein Versprechen ein, dass er sich nach der unzureichenden "Superjudge"-Produktion selbst auferlegt hatte: Einen Bandsound zu kreieren, der die Zeit überdauern und die Marke Monster Magnet im Rock'n'Roll etablieren würde. Mission erfüllt. "We are all here my friends / alive and spaced but all so beautiful", kreischt er zu gewohnt zäher wie muskulöser Gitarrenarbeit. Für die Band ist diese dritte Platte eine Wegmarke, zumal mit "Negasonic Teenage Warhead" der erste Hit gelingt, wenn auch nicht in dem ausschweifenden Maße, wie vom Majorlabel A&M Records erwartet. Ihr persönliches "Smells Like Teen Spirit" sollte erst drei Jahre später erscheinen: "Space Lord" auf dem Phallus-Manifest "Powertrip". "Dopes To Infinity" ist dagegen ein homogener Psychedelic-Trip mit endlos ausufernden Trance-Passagen und monströsen Riffs. Dass aus diesem Soundbrett überhaupt eine Single abfiel, ist ein kleines Wunder. "Negasonic Teenage Warhead" weist insofern schon den Weg hin zu "Space Lord", als dass Wyndorf hier erstmals sein Talent für einen kompakten Rocksong mit unverschnörkeltem Hit-Refrain offenlegt. Erstmals springt dem unbedarften Radiohörer die Heavyness der Gitarren nicht mehr mit dem Gesäß ins Gesicht, wie noch zwei Jahre zuvor etwa in der Single "Twin Earth". Über die gesamte Albumlänge achtet Wyndorf auf den Songcharakter und lässt die Tracks nie zu ausdruckslosen Jams zugedröhnter Drogenhippies verkommen, als die man die Band seinerzeit betrachtete. Ironie der Geschichte: Wie die beiden Vorgänger wurde trotz des Albumtitels auch "Dopes To Infinity" in komplett rauschfreiem Zustand aufgenommen. Mit knapp 1000 Dollar Studiokosten pro Tag konnte sich eine Band vom Schlage Monster Magnet keine Extravaganzen erlauben. Auch der um Längen bessere Sound des Albums trägt zum Aha-Effekt bei. Die Platte ist gut gealtert. Diese Leistung darf sich erneut Wyndorf ans Revers heften, da er auf einen externen Produzenten verzichtete, obwohl das Geld dank des Grunge-Hypes auch bei A&M 1994/95 eher locker saß. Er wollte aber nach eigener Aussage keinen Bob Rock oder Dave Jerden oder "all die Typen, die Pearl Jam nach Pearl Jam klingen lassen und Metallica nach Metallica. Ich wollte klingen wie Monster Magnet. Also habe ich es allein durchgezogen." Tauchte die psychedelische Lavalampe "Spine Of God" 1991 noch jeden Kifferhaushalt zwischen Velvet Underground und Spacemen 3 in purpurnes Licht, rammt "Dopes To Infinity" mit Härte und exquisitem Songwriting-Gütesiegel den Trademark-Pflock von Monster Magnet in den Boden: Magnet Bloody Magnet! "Look To Your Orb For The Warning" steht exemplarisch für das dynamische Wechselspiel von harten und psychedelischen Passagen, das die Band bis heute auszeichnet. Abermals taucht Wyndorf tief in seine Hirnkammern hinab, um sich an die Rauscherfahrungen der eigenen Jugend zu erinnern, die er dann in halluzinogenen Soundtrips umsetzt. So lässt er den Beatles-"Revolver"-Track "Tomorrow Never Knows" in "All Friends And Kingdom Come" neu erblühen. An der Lyrikfront erachtet er es für überfällig, Spaceships, Asteroiden und Mushrooms als zentrale Themen miteinander in Beziehung zu setzen. Um das Gesamtkonstrukt nicht zu zerstören, verzichtet er auf den Abdruck der Texte. Wer einen adressierten und frankierten Rückumschlag parat hatte, konnte sie sich zusenden lassen. Crazy 90s! Umgekehrt weiß Wyndorf auch, wann es besser ist zu schweigen: Der Instrumental-Brecher "Ego, The Living Planet" planiert die Albummitte mit der Filigranität eines 80-Tonners. Karma To Burn dürften hier sehr genau hingehört haben. Der Titel selbst rekurriert auf einen Charakter aus seinen geliebten 60s-Marvel-Comics. Songs, die von Akustikgitarren getragen werden oder die Stakkato-Riffs zugunsten von poppigen Melodien außen vor lassen ("Blow 'Em Off", "Dead Christmas") sollten die Atmosphäre auflockern, was schließlich schon auf den alten Led Zeppelin-Platten gut geklappt hat. Auf deren altem Soundboard wurde "Dopes To Infinity" in den New Yorker Magic Shop Studios auch aufgenommen. Die romantische Vorstellung von vier Rock'n'Roll-Buddies, die mit etwas Vorschuss in der Tasche ihren großen Traum vom gemeinsamen Hit-Album verwirklichen, trifft auf "Dopes" jedoch nicht zu. Vielmehr gab es richtig Stress hinter den Kulissen. Soundingenieur Joe Warda trieb die Band mit seinem perfekten Gehör teilweise zur Verzweiflung. Die Vorzüge von Pro-Tools hätten sie ein paar Jahre später aufgrund dieser extrem pedantischen Erfahrung kaum noch beeindruckt, scherzten die Beteiligten später. Im Vergleich zu den "Superjudge"-Sessions, in denen man die Songs in wenigen Tagen runterzockte, verlief der Aufnahmeprozess nun in Zeitlupe. Aufgrund von persönlichen Problemen konnte sich Bassist Calandra nicht auf seine Parts konzentrieren und empfand die Anwesenheit von Bluthund Warda als dementsprechend angsteinflößend. Als er den Soundmann eines Tages fragte, wie er denn mit so einem Gehör privat Musik genießen könne, erhielt er die Antwort: "Oh, ich kann das ausschalten, wenn ich muss." Darauf Calandra entnervt: "Dann schalte es aus, Mann!" Aber es war zu spät: Irgendwann teilte ihm Wyndorf mit, dass Gitarrist Mundell die Bass-Parts einspielen würde. Wyndorf selbst, der so gut wie alle Songs schreibt, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Monster Magnet seine Vision ist, die er mit befreundeten Musikern verwirklicht. Selbst Dauernörgler wie Drummer Jon Kleiman, der "Superjudge" öffentlich als "Scheißalbum" bezeichnete, durften im Boot bleiben, so lange sie ihre Funktion erfüllten: Wyndorfs Songs nach seinen Wünschen einzuspielen. Auch Gitarrist Ed Mundell schüttelte nicht alles aus dem Ärmel: "Das Schwierigste, was ich in meinem ganzen Leben hingekriegt habe, war der Basspart zu 'Dopes To Infinity'. Es war das erste Mal, dass wir den Bass auf C gestimmt hatten. Es war die Hölle, alles auf den Punkt zu spielen. Ich weiß noch, wie ich nach sechs Stunden Arbeit an einer Basslinie ins Bad ging, mich an die Wand lehnte und dachte: 'Bitte, lass mich das fehlerfrei durchspielen'." Das Ergebnis gibt allen Beteiligten Recht: "Dopes To Infinity" steht 20 Jahre später hoch oben in der Ruhmeshalle des Space Rock, auch wenn es kommerziell seinerzeit nicht den Ansprüchen des Labels genügte. Was auch Dave Wyndorf zu hören bekam: "Ich regte mich tierisch auf und rief: 'Was wollt ihr denn? Titten und Kohle auf dem Cover?' Ich beschloss im selben Augenblick, das nächste Album in Las Vegas aufzunehmen und es diesen Typen heimzuzahlen. Die Rapper waren die einzigen, die sich damals wie Rockstars aufführten. Kurt Cobain, der größte lebende Rockstar, bringt sich um und sagt: 'Hey, es lohnt sich nicht.' Das hat ein furchtbares Zeichen gesetzt. Ich dachte nur, fuck this, gib mir Lederhosen und dann habe ich 'Powertrip' geschrieben, unsere erfolgreichste Platte." Well done, chap! [Im Februar 2016 sind die A&M-Alben "Superjudge", "Dopes To Infinity", "Powertrip" und "God Says No" als 2CD/2LP mit neuen Liner Notes von Dave Wyndorf erschienen.]
© Laut

Informationen zu dem Album

Verbesserung der Albuminformationen

Qobuz logo Warum Musik bei Qobuz kaufen?

Aktuelle Sonderangebote...

Getz/Gilberto

Stan Getz

Getz/Gilberto Stan Getz

Moanin'

Art Blakey & The Jazz Messengers

Moanin' Art Blakey & The Jazz Messengers

Blue Train

John Coltrane

Blue Train John Coltrane

Speak No Evil

Wayne Shorter

Speak No Evil Wayne Shorter
Mehr auf Qobuz
Von Monster Magnet

Spine of God

Monster Magnet

Spine of God Monster Magnet

Greatest Hits

Monster Magnet

Greatest Hits Monster Magnet

Test Patterns : Vol. 1

Monster Magnet

Test Patterns : Vol. 1 Monster Magnet

Monolithic Baby!

Monster Magnet

Monolithic Baby! Monster Magnet

A Better Dystopia

Monster Magnet

A Better Dystopia Monster Magnet

Playlists

Das könnte Ihnen auch gefallen...

i/o

Peter Gabriel

i/o Peter Gabriel

Money For Nothing

Dire Straits

Money For Nothing Dire Straits

Rumours

Fleetwood Mac

Rumours Fleetwood Mac

Now And Then

The Beatles

Now And Then The Beatles

Dark Matter

Pearl Jam

Dark Matter Pearl Jam