Hugh Masekela
Hugh Ramopolo Masekela erblickt am 4. April 1939 im südafrikanischen Witbank, östlich von Johannesburg, das Licht der Welt. Trotz Apartheid verbringt er eine Kindheit, die von Singen und Klavier spielen geprägt ist. Dann, kurz vor seinem 14. Geburtstag, sieht er den Film "Young Man With A Horn". Kirk Douglas überzeugt ihn in der Rolle des Kornettisten Bix Beiderbeckes. Als er wenig später von Erzbischof Trevor Huddleston, dessen Schüler er ist, eine Trompete geschenkt bekommt, übt er wie besessen. Sein Ziel: Trompeter werden. Erste Gehversuche unternimmt er in der Reverend Huddleston Jazz Band, seinerzeit Südafrikas wichtigstes Jugendorchester. Gerade 20 geworden, lernt er Abdullah Ibrahim kennen, der damals unter dem Namen Dollar Brand arbeitet, und gründet mit ihm die Jazz Epistels. Der Legende nach sind sie die erste Jazzband Afrikas, die 1959 einen Tonträger ("Verse 1") produziert. Die politischen Rahmenbedingungen gewähren einem afrikanischen Trompeter jedoch keine Karrieremöglichkeiten. Kurz nach dem Sharpeville-Massaker (1960), bei dem zahlreiche seiner Landsleute getötet werden, verlässt er seine Heimat in Richtung England. An der Guildhall School Of Music in London vertieft er seine Musikkenntnisse, kooperiert mit Harry Belafonte und feilt an seinem europäischen Debütalbum "Trumpet Africaine" (1961), das zwar auf offene Ohren, aber verhaltene Begeisterung stößt. Das ändert sich schlagartig, als Masekela "The Americanization Of Ooga Booga" (1965) und "The Promise Of A Future" (1968) an den Start bringt. Letzteres verkauft sich nicht nur aufgrund der darauf enthaltenen Nummer 1-Single "Grazing In The Grass" über vier Millionen Mal und hievt Masekela in den Star-Himmel. Diese aufwühlende Zeit verbringt Masekela übrigens an der Seite von Miriam Makeba, die Ehe hält jedoch nur zwei Jahre von 1964 bis 1966. Die Flügel des Erfolgs führen den Bläser alsbald nach Los Angeles, wo er weiter an seiner internationalen Karriere schuftet. Den Erfolg von "The Americanization Of Ooga Booga" und "Grazing In The Grass" kann er zwar nicht wiederholen. Ist der Ruhm jedoch erst zementiert, lebt es sich ganz ungeniert und so etabliert Masekela sich in der Folge seines frühen Erfolgs in der internationalen Worldjazz-Szene als feste Größe. Die 70er und 80er verbringt er im Studio oder auf der Bühne, entweder als Solokünstler oder an der Seite berühmter Kollegen. So greift Fela Kuti ebenso gerne auf seine Fähigkeiten zurück wie Paul Simon, der mit ihm auf "Graceland"-Tour geht. Mitte der 80er klettert er mit "Don't Go Lose It Baby" (auf "Technobush") in den amerikanischen Dance-Charts ganz nach oben und produziert das international erfolgreiche Broadway-Musical "Sarafina!".Die Freilassung Nelson Mandelas 1990 verändert die politische Weltordnung maßgeblich. Masekela ergreift sofort die Chance, in seine Heimat zurück zu kehren. Er findet ein Land in Aufbruchstimmung vor, das ihm einen hervorragenden Nährboden liefert, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Musikalisch wendet er sich deutlicher dem Afrobeat zu, sucht nach organischen Verbindungen zum Jazz und hört sehr genau hin, wenn in den Townships musiziert wird.Zu seinem 70. Geburtstag schenkt der "Elder Statesman Of Jazz" seinem Publikum das Soloalbum "Phola". Seine Leidenschaft für Musik und Politik ist ungebrochen und so überrascht "Phola", das mit "entspannen" übersetzt werden kann, nicht nur mit ehrlichen Songs zwischen Jazz, Afrobeat, Soul und Kwaito. Sondern auch mit der Message: "Es geht um verlogene Politiker und ihre leeren Versprechen. Darum, wie Afrika von unehrlichen Führern ausgeraubt wurde und die Wähler nach den Wahlen plötzlich nichts mehr bedeuten." Am 23. Januar 2018 stirbt Hugh Masekela in Johannesburg an Prostatakrebs.
© Laut
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