Yellow Peril

Nat Myers

Erschienen am 23.06.23 bei Easy Eye Sound
Künstler: Nat Myers
Genre: Folk
Auszeichnungen: Qobuzissime

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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In den USA, einem so großen, komplexen Land, in dem man sich grundlegende Fragen wie die nach der kulturellen Aneignung stellt, kommt es auch heute noch zur Debatte: Können Weiße überhaupt Blues spielen? Die Frage, die sich bei diesem Album stellen könnte, wäre: Und wie klingt der Blues eines Asiaten? Der junge Nat Myers liefert uns die Antwort und beweist sich meisterhaft mit seinem ersten (richtigen) Album Yellow Peril - "die gelbe Gefahr". Nat Myers ist Amerikaner koreanischer Abstammung. Während der Corona-Krise, dieses verdammten Virus aus China, war er dem anti-asiatischen Rassismus ausgesetzt. Aber diese ethnische Stigmatisierung ist nicht das einzige, was er mit den schwarzen Bluesmen Amerikas teilt und auch nicht das, was ihn zu einem Bluesmusiker macht. Zu einem sehr guten sogar. Nat Myers ist dieser Typ vom Land, der mit seiner Metallgitarre unter dem Arm von Kansas über Kentucky und Nashville bis nach New York durch die USA reiste und ein Leben als Bohemien und Wanderer führte, wie einst die Bluesmen aus dem tiefen Süden. Durch seine Leidenschaft für Musik, Literatur und Poesie fühlte sich Nat Myers vom Blues der Vorkriegszeit angesprochen (des Zweiten Weltkriegs, nicht des Koreakriegs) und begann diese Musik mit seinen Erlebnissen und eigenen Texten zu bereichern und die heutigen Verbreitungsmöglichkeiten zu nutzen. Dan Auerbach (Sänger und Gitarrist der Black Keys und Produzent) entdeckte die Songs von Nat Myers im Internet und bot ihm an, ein Album aufzunehmen.

Nicht etwa im Studio, sondern zu Hause und unter Live-Bedingungen, bei denen er das Band laufen ließ, um Momente des Lebens und der ungeschönten Musik einzufangen. Nat Myers spielt also seinen Country-Blues nach alter Schule, unter dem offensichtlichen Einfluss der großen alten Männer (Charley Patton, Mississippi John Hurt, Blind Lemon Jefferson, Muddy Waters...). Sie kommt direkt aus dem Bauch heraus, ganz ohne Imitation, indem er seine Finger auf dem Hals der Dobro entlang gleitet, mit dem Fuß stampft und den Ton seiner kratzigen Stimme nach Belieben anstößt. Nat Myers eigene Kompositionen sind nach dem Vorbild der Songs, die die Geschichte des Blues geschrieben haben, geformt. Er erneuert das Genre also nicht, beweist aber, dass diese Musik immer noch genauso lebendig, gut zu spielen und zu hören ist wie vor fast einem Jahrhundert. Und das ist immer eine Offenbarung. Einfach ein Qobuzissime! © Stéphane Deschamps/Qobuz

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