Szymanowski: Concert Overture, Op. 12 - Lutosławski: Cello Concerto & Symphony No. 4

Albumbeschreibung

Szymanowski und Lutosławski – das ist eine stimmige Kombination, und dies nicht nur, weil beide Komponisten aus Polen stammen. Das Nationale Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks und sein Chefdirigent Alexander Liebreich präsentieren nun schon zum dritten Mal Werke dieser beiden Tonsetzer gemeinsam auf CD. Als Einleitung erklingt Szymanowskis in Strauss ̓scher Grandeur aufrauschende Konzert-Ouvertüre, ein Frühwerk des Meisters, das, obgleich noch an deutschen Vorbildern orientiert, doch schon viele persönliche Züge aufweist. Liebreich und sein Orchester bringen das Stück gleichermaßen mitreißend und detailgenau zum Klingen, wobei sie durch die hervorragende Akustik des neuen Konzertsaals von Kattowitz unterstützt werden.
Höhepunkt der CD ist jedoch Lutosławskis Cellokonzert, in dem der Solist Gautier Capuçon alle Register seiner Gestaltungskraft und Virtuosität zieht. Der bald skurrile, bald wütende Konflikt zwischen Soloinstrument und Orchester wird mit aller Verve ausgekostet, bis hin zu den triumphierenden Schlussnoten des Violoncellos. Ein vorbildlich durchhörbares Klangbild sorgt zudem für vorbildliche Realisierung des vielfältigen und -farbigen orchestralen Geflechts. Hier wird erneut einsichtig, wie dieses Werk, ungeachtet seiner nicht geringen Ansprüche an den Hörer, zu den beliebtesten Cellokonzerten des 20. Jahrhunderts avancieren konnte.
Zum Abschluss leitet Liebreich eine sehr gedankentiefe Interpretation von Lutosławskis Abschiedswerk, der vierten Sinfonie. So klar strukturiert sie auf den ersten Blick klingt, so schwer ist sie in ihrer Kombination aus Melancholie, Spielfreude und Dramatik überzeugend zu verwirklichen. Alexander Liebreich und seinem Orchester ist dies voll und ganz gelungen – mit sensibel abgetönten, warmen Klangfarben und dramaturgisch klugem Zugriff.

© Schulz, Thomas / www.fonoforum.de