Stravinsky: Le Sacre du printemps

Antal Doráti, Detroit Symphony Orchestra

Erschienen am 01.01.11 bei Decca Music Group Ltd.
Künstler: Detroit Symphony Orchestra Antal Doráti
Genre: Klassik
Auszeichnungen: Qobuz’ Schallplattensammlung

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Die hervorragenden Orchesteraufnahmen aus den späten Jahren des ungarischen Dirigenten Antal Doráti (1906-1988), bei Philips mit dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester und bei Decca mit dem Detroit Symphony Orchestra erschienen, sind eine Fundgrube der Poesie und größtenteils hinsichtlich Geist und Stil modellhaft.

Die großen Ballette von Igor Strawinsky, wie etwa der Feuervogel – dessen Einspielung von Doráti mit dem London Symphony Orchestra aus dem Jahr 1959 für Mercury heute noch eine absolute Referenz ist –, schärften in besonderer Weise den überwältigenden Sinn für Theater und Erzählkunst des ungarischen Dirigenten, den er in seinen Jahren als Ballettdirigent zwischen 1937 und 1945 entwickelt und perfektioniert hatte. Denn Doráti betrachtete das Orchester als eine Bühne, auf der Figuren Leben eingehaucht wurde: An jedem Pult sollten die Instrumentalisten heraufbeschwören, darstellen, erzählen. Hinzu kommt eine Fähigkeit, die nur wenige Dirigenten besitzen: die Kunst, durch den Zauber der Ausgewogenheit zwischen den Instrumenten die Einzigartigkeit eines Werks sofort ans Licht zu bringen.

In diesem Sinne werden Sie von der Aufnahme des Feuervogels, die vom 24. bis 26. Oktober 1982 (im United Artists Auditorium in Detroit) entstand, beeindruckt sein. Antal Dorátis Dirigat ist fließend und geschmeidig. Es offenbart auf subtile Weise das Genie des jungen Strawinsky aus den Jahren 1909-1910; insbesondere stellt er das rhythmische Element nicht zu stark in den Vordergrund. Sein Danse infernale de tous les sujets de Kachtcheï ist keineswegs ein vorgezogener Opfertanz. Er nährt sich immer noch aus Rimski-Korsakows Vorstellungswelt. Davon zeugen die ersten Takte des Danse infernale, die Doráti in einem gemäßigten Tempo angeht, so dass die Musiker das zwischen mehreren Pulten aufgeteilte Motiv deutlich artikulieren und durch die Klangfarbe ihres Instruments ausdrucksvolle Bilder heraufbeschwören können. Doráti respektiert hier auf jedem Fall den Einfluss von Rimsky-Korsakow: Alle lyrischen Passagen, vom Flehen des Feuervogels über den Chorowod (Reigen) der Prinzessinnen bis hin zum erhabenen Thema von Kastschejs Tod, sind von überwältigender Poesie und erinnern durch die Arbeit an Artikulation und Textur unmittelbar an Rimski-Korsakows späte Werke, von denen sich der junge Strawinsky und seine Kollegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Paris inspirieren ließen.

Vom 11. bis 13. Mai 1981, gleichzeitig mit seinen legendären Copland-Aufzeichnungen (Dance Symphony, Rodeo, El Salón México), nahm Doráti das Sacre du printemps erneut auf. Dies war seine dritte Einspielung, nach den beiden früheren, die er 1953 (monophon) und 1957 (stereophon) in Minneapolis für Mercury realisiert hatte. Der Feuervogel liegt inzwischen weit zurück. Der ungarische Dirigent beschert uns eine überwältigende Flut von Klängen und Harmonien. Nach "Les Indispensables du disque compact" von 1995 "fallen in Doratis Sacre du printemps von Anfang an die Klangfarben, die Vielfalt der grellen, fauvistischen Töne und die kraftvollen Harmonien auf, die ineinandergreifen und gegeneinander ankämpfen. Die Vorherrschaft der Farben führt in dieser Version zu einer übermäßigen Klangfülle, die vor Übersättigung fast nicht mehr wahrzunehmen ist.“ Die letzten zehn Minuten des Werks, ab der Rituellen Handlung der Ahnen, sind atemberaubend: Nur wenigen Dirigenten gelingt es, alle Intervalle des ständig wiederholten Anfangsakkords deutlich hörbar zu machen und ihm gleichzeitig eine solche Vielfalt an Klangfarben und Texturen an die Seite zu stellen. Wirklich umwerfend. Der Opfertanz ist zwar wild und ungestüm, vom unnachgiebigen rhythmischen Wahnsinn der Fassung von 1957 in Minneaopolis jedoch weit entfernt. Der Opfertanz der Auserwählten ist hier wahrhaft heilig. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz

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Stravinsky: Le Sacre du printemps

Detroit Symphony Orchestra

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The Firebird (Igor Stravinsky)

1. Introduction

Antal Doráti

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