Speak To Me

Julian Lage

Erschienen am 01.03.24 bei Blue Note Records
Künstler: Julian Lage
Genre: Jazz

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Bei der Google-Suche nach „Julian Lage“ taucht häufig die Frage auf: Wie kann Julian Lage so gut sein? Aber vielleicht sollte es lieber heißen: Wie schafft er das alles? Das ehemalige Wunderkind der Gitarre ist jetzt Mitte 30 und hat seit 2009 15 Alben veröffentlicht – seine umfangreiche Zusammenarbeit mit John Zorn, Gary Burton, Dave Douglas, Yoko Ono, Nels Cline, David Grisman und anderen nicht mitgerechnet. Sein 4. Album (in ebenso vielen Jahren) für Blue Note ist kein reines Jazz-Album, was einige treue Fans irritieren mag. Lage ist sich dessen bewusst, doch er bleibt gelassen. "Mein ganzes Leben lang hat mich immer Musik mit einer erzählerischen Qualität angesprochen", sagte er in Bezug auf die musikalischen Grenzüberschreitungen von Speak to Me. "Ich glaube, dass es in der Musik immer etwas Verbindendes gibt, und das ist wichtig, und es macht Spaß, es zu kultivieren."

Northern Shuffle ist ein starkes, 6-Minuten-Stück mit beeindruckenden, dynamischen Blues-Riffs. Lage beschreibt zu den Klängen von Levon Henrys Tenorsaxophon groovige, surfartige Figuren. Der Titel endet selbstbewusst und voller Stolz. Das warme, akustische Omission hat etwas von den Allman Brothers. 76 wird mit Zither und Wurlitzer untermalt und schafft eine Juke-Joint-Atmosphäre: Lage spielt fröhliche, straffe Blues-Riffs, während Kris Davis an den Tasten aufdreht. Der Produzent Joe Henry – der mit Künstlern wie Loudon Wainwright III, Rodney Crowell, Solomon Burke, Bonnie Raitt, Allen Toussaint und Rhiannon Giddens zusammengearbeitet hat – ist eine wunderbare Ergänzung für diesen abwechslungsreichen, verspielten Stil.

Lage und Co. durchlaufen manchmal sogar innerhalb eines einzigen Songs verschiedene Szenarien. In Vanishing Points lassen Davis dem Klavier und Henry seiner Altklarinette freien Lauf, Jorge Roeder – eine durchweg fesselnde Präsenz – legt ein nachdenkliches Solo hin, und Lage flirtet kurz mit einem gewissen Spaghetti-Western-Sound. South Mountain beginnt in einer eher experimentellen, kühlen Atmosphäre und entwickelt sich dann zu einem folkigen Groove; an einem bestimmten Punkt tritt Lage mit seinem Akustikinstrument zurück und erlaubt dem Rest der Band, auf eine etwas schräge Art und Weise zu spielen. Dagegen sorgt Lage in Myself Around You allein für Schwung, seine akustischen Klänge gleiten zunächst wie Alice ins Wunderland hinab und legen auf dem Rückweg eine möglichst weite Strecke zurück. In Serenade ist die Stimmung eher melancholisch, Two And One vibriert vor elektrisierender Improvisation, und der wehmütige Titeltrack – eine Mischung aus Jazz, Blues-Funk und guter Laune – grinst kinematisch, komisch, rätselhaft. Und wenn sich Lage voll in den Jazz reinhängt, wie bei der satten Akustikballade As It Were, ist es, als könnte er mit seiner Gitarre zaubern: Ein silberner, weicher Nebel zieht auf und hüllt den Hörer sanft ein. © Shelly Ridenour/Qobuz

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Julian Lage

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