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1911, das Jahr in dem Nikolai Mjaskowski seine Sonate op. 12 schrieb, hatte es der damals 31-Jährige Komponist endlich geschafft, sein Studium am Konservatorium in St. Petersburg zu beenden – ein Kampf mit seinem Vater, der acht Jahre dauerte: der alte Knacker, ein Militäringenieur, bestand darauf, dass sein Sohn eine Militärkarriere verfolgen sollte, nämlich die eines Diplomingenieurs. Ab seiner Entlassung im Jahre 1907 begann Mjaskowski mit dem Unterricht am Konservatorium unter Rimski-Korsakow, Ljadov und Glasunow. Seine künstlerische Persönlichkeit nahm die musikalische Inspiration der alten Wächter ohne viel Aufwand auf, was sich auch auf Bereiche bezog, die außerhalb der Reichweite der großen russischen Traditionen standen. Er verehrte Richard Strauss (den Rimski-Korsakow absolut verabscheute) und empfand bald eine große Affinität zu Strawinsky und Prokofjew, wobei letzterer zu seinen engsten Freunden zählte. In diesem Zusammenhang entstand die erste Cellosonate Op. 12. Bis dahin hatte er nur einige Klaviersonaten, einige Ouvertüren und nur zwei seiner 27 Symphonien komponiert. Obwohl diese Cellosonate eine frühe Arbeit ist, zeigt sie bei verschiedenen Gelegenheiten einen bemerkenswerten Grad an Reife sowie ein beträchtliches Verständnis der Essenz russischer Folklore. Seine zweite Sonate weist eine ganz andere Stimmung auf. Sie entstand im Jahre 1949, als Myaskowski 69 Jahre alt und von gesundheitlichen Problemen geplagt war, die im folgenden Jahr zu seinem Tode führen sollten. Der soeben beendete Krieg aber auch die stalinistische Repression, die er am eigenen Leib erfahren hatte, hatten den Komponisten zwar nicht so dramatisch wie andere Künstlerkollegen angegriffen, aber trotzdem genug, um sicherzustellen, dass sein Name von allen Konzertprogrammen in der gesamten Sowjetunion entfernt wurde. Obwohl sein Freund Prokofjew sein Bestes gab, seine Werke dem europäischen Publikum vorzustellen, konnte Mjaskowski nichts weiter tun, als die letzten beiden Jahre seines Lebens in Einsamkeit zu verbringen. Die Sonate hatten ihren Ruhm der Tatsache zu verdanken, dass Rostropowitsch, dem sie gewidmet war, sie oft spielte und aufnahm. Doch das Werk erwarb auch eine Eigendynamik, weil es den künstlerischen Übergang zwischen der alten sowjetischen Schule und den avantgardistischen Komponisten verkörperte. Dieses Op. 81, eines der letzten Werke von Mjaskowski, zeigt deutlich die größte Tugend des Komponisten: seine bemerkenswerte Fähigkeit, zwei verschiedene Welten und Epochen mit Harmonie und Balance zu versöhnen. Nur wenige seiner Zeitgenossen verstanden es, mit dieser scheinbaren Leichtigkeit, den soliden russischen musikalischen Hintergrund ihrer eigenen Meister und die innovativen Kompositionslösungen einer neuen musikalischen Welt zusammenzubringen. Mjaskowsky, ein überraschend produktiver Komponist, behandelte den Übergang mit bewundernswerter Empfindlichkeit. Der italienische Cellist Luca Magariello studierte unter anderem bei Philippe Müller. Er war Finalist beim 5. Internationalen Antonio Janigro Wettbewerb in Zagreb und gewann den Internationalen Khachaturian Cello Wettbewerb in Eriwan, eine prestigeträchtige Leistung, die ihn zu einer internationalen Karriere als Solist berufen hat. Sowohl im Duo als auch in anderen Ensembles hat Magariello an Orten wie dem Teatro la Fenice in Venedig, dem Teatro Regio in Turin und dem Teatro Verdi in Triest gespielt. Er hat die kompletten Haydn Cellokonzerte, die Klavierquartette von Saint-Säens und die kompletten Klaviertrios von Hummel aufgenommen. Im Jahr 2015 wurde er zum ersten Solocellist im Orchester von la Fenice in Venedig ernannt. © SM/Qobuz
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Luca Magariello, Performer - Cecilia Novarino, Performer - Nikolai Miaskovsky, Composer
Brilliant Classics Brilliant Classics
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Albumbeschreibung
1911, das Jahr in dem Nikolai Mjaskowski seine Sonate op. 12 schrieb, hatte es der damals 31-Jährige Komponist endlich geschafft, sein Studium am Konservatorium in St. Petersburg zu beenden – ein Kampf mit seinem Vater, der acht Jahre dauerte: der alte Knacker, ein Militäringenieur, bestand darauf, dass sein Sohn eine Militärkarriere verfolgen sollte, nämlich die eines Diplomingenieurs. Ab seiner Entlassung im Jahre 1907 begann Mjaskowski mit dem Unterricht am Konservatorium unter Rimski-Korsakow, Ljadov und Glasunow. Seine künstlerische Persönlichkeit nahm die musikalische Inspiration der alten Wächter ohne viel Aufwand auf, was sich auch auf Bereiche bezog, die außerhalb der Reichweite der großen russischen Traditionen standen. Er verehrte Richard Strauss (den Rimski-Korsakow absolut verabscheute) und empfand bald eine große Affinität zu Strawinsky und Prokofjew, wobei letzterer zu seinen engsten Freunden zählte. In diesem Zusammenhang entstand die erste Cellosonate Op. 12. Bis dahin hatte er nur einige Klaviersonaten, einige Ouvertüren und nur zwei seiner 27 Symphonien komponiert. Obwohl diese Cellosonate eine frühe Arbeit ist, zeigt sie bei verschiedenen Gelegenheiten einen bemerkenswerten Grad an Reife sowie ein beträchtliches Verständnis der Essenz russischer Folklore. Seine zweite Sonate weist eine ganz andere Stimmung auf. Sie entstand im Jahre 1949, als Myaskowski 69 Jahre alt und von gesundheitlichen Problemen geplagt war, die im folgenden Jahr zu seinem Tode führen sollten. Der soeben beendete Krieg aber auch die stalinistische Repression, die er am eigenen Leib erfahren hatte, hatten den Komponisten zwar nicht so dramatisch wie andere Künstlerkollegen angegriffen, aber trotzdem genug, um sicherzustellen, dass sein Name von allen Konzertprogrammen in der gesamten Sowjetunion entfernt wurde. Obwohl sein Freund Prokofjew sein Bestes gab, seine Werke dem europäischen Publikum vorzustellen, konnte Mjaskowski nichts weiter tun, als die letzten beiden Jahre seines Lebens in Einsamkeit zu verbringen. Die Sonate hatten ihren Ruhm der Tatsache zu verdanken, dass Rostropowitsch, dem sie gewidmet war, sie oft spielte und aufnahm. Doch das Werk erwarb auch eine Eigendynamik, weil es den künstlerischen Übergang zwischen der alten sowjetischen Schule und den avantgardistischen Komponisten verkörperte. Dieses Op. 81, eines der letzten Werke von Mjaskowski, zeigt deutlich die größte Tugend des Komponisten: seine bemerkenswerte Fähigkeit, zwei verschiedene Welten und Epochen mit Harmonie und Balance zu versöhnen. Nur wenige seiner Zeitgenossen verstanden es, mit dieser scheinbaren Leichtigkeit, den soliden russischen musikalischen Hintergrund ihrer eigenen Meister und die innovativen Kompositionslösungen einer neuen musikalischen Welt zusammenzubringen. Mjaskowsky, ein überraschend produktiver Komponist, behandelte den Übergang mit bewundernswerter Empfindlichkeit. Der italienische Cellist Luca Magariello studierte unter anderem bei Philippe Müller. Er war Finalist beim 5. Internationalen Antonio Janigro Wettbewerb in Zagreb und gewann den Internationalen Khachaturian Cello Wettbewerb in Eriwan, eine prestigeträchtige Leistung, die ihn zu einer internationalen Karriere als Solist berufen hat. Sowohl im Duo als auch in anderen Ensembles hat Magariello an Orten wie dem Teatro la Fenice in Venedig, dem Teatro Regio in Turin und dem Teatro Verdi in Triest gespielt. Er hat die kompletten Haydn Cellokonzerte, die Klavierquartette von Saint-Säens und die kompletten Klaviertrios von Hummel aufgenommen. Im Jahr 2015 wurde er zum ersten Solocellist im Orchester von la Fenice in Venedig ernannt. © SM/Qobuz
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 5 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:47:00
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Luca Magariello & Cecilia Novarino
- Komponist: Nikolai Miaskovsky
- Label: Brilliant Classics
- Genre: Klassik
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