Mbókò

David Virelles

Erschienen am 07.10.14 bei ECM Records
Künstler: David Virelles
Genre: Jazz

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/88 kHz Stereo

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Die Musik wächst aus der Stille hervor, und sie strahlt etwas Mysteriöses, Magisches aus. Der in New York lebende kubanische Pianist David Virelles wurde von der kanadischen Sopranistin/Flötistin Jane Bunnett, einer intimen Kennerin der Musik Kubas, in seiner Heimat entdeckt, nach Kanada eingeladen und gehörte bald ihrer Band an. In New York
spielte er mit Henry Threadgill, bei dem er auch Komposition studierte, Steve Coleman, Ravi Coltrane, Chris Potter oder Tomasz Stanko.
In seiner eigenen Arbeit schöpft er aus den westafrikanischen Traditionen der kubanischen Musik und entwickelt daraus einen persönlichen Stil, der modern und archaisch zugleich anmutet. „Sacred Music for Piano, Two Basses, Drum Set and Biankoméko Abakuá“, so der vielsagende Untertitel seines Leader-Debüts bei ECM. Denn die Stücke basieren auf rituellen rhythmischen Formeln des Abakuá-Geheimbundes, und so gehört die markanteste Stimme dem vierteiligen Trommel-„Ensemble“ Biankoméko des praktizierenden Abakuá-Anhängers Román Díaz. Das Biankoméko und seine Rhythmen gelten als „heilig, teils auch geheim“; flexibel umspielt und kommentiert sie Marcus Gilmore am Drumset.
Zwei Kontrabassisten, Thomas Morgan und Robert Hurst, legen eine rhythmisch starke, bordun- oder orgelpunktähnliche Grundierung für Virelles. Der Pianist greift zu schweren, dunklen, sparsamen Akkorden, ostinaten Bassfiguren und einer modalen Spielweise, die ihm große improvisatorische Freiheit einräumt. Sein Spiel, immerhin bei Modernisten wie Threadgill geschult, unterstreicht die archaische Seite dieser Musik – und ist doch ganz auf der Höhe der Zeit.

© Klostermann, Berthold / www.fonoforum.de

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