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Er ist einer der ernsthaftesten und zugleich kritischsten, vor allem selbstkritischsten Komponisten der Gegenwart: György Kurtág. Wenn er den Akkordeon-Virtuosen Teodoro Anzellotti bittet, sich Gedanken über eine Fassung seines „Játékok-Zyklus“ zu machen, ist das keine Kleinigkeit. Beide machen sich unverzüglich an die Arbeit. Und erschaffen etwas, das herkömmlichen Adaptionen meilenweit voraus ist. Denn diese sind oft in Schief- und Schräglage geratene Originalstücke. Hier aber entstehen Analogien von großer Eigenständigkeit.
Dabei sind Kurtágs Einlassungen wie die Originalklavierstücke minimal. Kaum einmal braucht der ungarische Komponist mehr als eine Minute, um den sinnenden oder hoch aufspringenden – von der Spontaneität und Unbekümmertheit spielender Kinder angeregten – Ausdrucksradius aufzufächern. Bis heute arbeitet Kurtág an diesem Zyklus. Angeregt durch die Zusammenarbeit kam Anzellotti die Idee zu seinem Ungarischen Tagebuch. Denn im fernen und näher liegenden Dialog stellt er Kurtág nun György Ligetis „Musica ricercata“ und zunächst ein wenig überraschend Franz Liszts „Bagatelle sans tonalité“, sein „Resignazione“ sowie die „Nuages gris“ zur Seite. Was zunächst wie ein zusammengesuchtes und allenfalls durch die gleiche Nationalität verbürgtes Unterfangen anmutet, schließt sich hier schließlich zu einem schlüssigen musikalischen Ganzen. Ligetis „Ricercata“ nimmt analog zur chromatischen Leiter bei jedem der elf Stücke einen zusätzlichen Ton dazu, so dass der Tonumfang allmählich immer größer wird. Anzellottis extrem inspiriertes Spiel lässt die Formalien nie in den Vordergrund treten. Liszts existenziell fragendes „Nuages gris“ passt wiederum zu Kurtágs Zeichenhaftigkeit. Eine schöne Idee, eine wunderbare Aufnahme!
© Urbach, Tilman / www.fonoforum.de
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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Bagatelle sans tonalité, S 216a (Franz Liszt)
Franz Liszt, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Ligeti, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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Játékok (Games) (György Kurtág)
György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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Nuages gris, S 199 (Franz Liszt)
Franz Liszt, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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György Kurtag, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
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Resignazione, S 187a (Franz Liszt)
Franz Liszt, Composer - Teodoro Anzellotti, Associated Performer, Arranger
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
Albumbeschreibung
Er ist einer der ernsthaftesten und zugleich kritischsten, vor allem selbstkritischsten Komponisten der Gegenwart: György Kurtág. Wenn er den Akkordeon-Virtuosen Teodoro Anzellotti bittet, sich Gedanken über eine Fassung seines „Játékok-Zyklus“ zu machen, ist das keine Kleinigkeit. Beide machen sich unverzüglich an die Arbeit. Und erschaffen etwas, das herkömmlichen Adaptionen meilenweit voraus ist. Denn diese sind oft in Schief- und Schräglage geratene Originalstücke. Hier aber entstehen Analogien von großer Eigenständigkeit.
Dabei sind Kurtágs Einlassungen wie die Originalklavierstücke minimal. Kaum einmal braucht der ungarische Komponist mehr als eine Minute, um den sinnenden oder hoch aufspringenden – von der Spontaneität und Unbekümmertheit spielender Kinder angeregten – Ausdrucksradius aufzufächern. Bis heute arbeitet Kurtág an diesem Zyklus. Angeregt durch die Zusammenarbeit kam Anzellotti die Idee zu seinem Ungarischen Tagebuch. Denn im fernen und näher liegenden Dialog stellt er Kurtág nun György Ligetis „Musica ricercata“ und zunächst ein wenig überraschend Franz Liszts „Bagatelle sans tonalité“, sein „Resignazione“ sowie die „Nuages gris“ zur Seite. Was zunächst wie ein zusammengesuchtes und allenfalls durch die gleiche Nationalität verbürgtes Unterfangen anmutet, schließt sich hier schließlich zu einem schlüssigen musikalischen Ganzen. Ligetis „Ricercata“ nimmt analog zur chromatischen Leiter bei jedem der elf Stücke einen zusätzlichen Ton dazu, so dass der Tonumfang allmählich immer größer wird. Anzellottis extrem inspiriertes Spiel lässt die Formalien nie in den Vordergrund treten. Liszts existenziell fragendes „Nuages gris“ passt wiederum zu Kurtágs Zeichenhaftigkeit. Eine schöne Idee, eine wunderbare Aufnahme!
© Urbach, Tilman / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 30 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:48:21
- Künstler: Teodoro Anzellotti
- Komponist: Franz Liszt
- Label: Winter & Winter
- Genre: Klassik
2014 Winter & Winter GmbH 2014 WDR, Köln, Germany
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