Henze: Violin & Viola Works

Albumbeschreibung

Die Werke von Hans Werner Henze für Violine und Klavier, Bratsche und Klavier sowie für Solovioline werden sicher nicht so viele Menschen ansprechen wie eine x-te Gesamtaufnahme der Mahler-Sinfonien, aber zum Teufel, lasst uns doch bitte mal etwas Neues anhören! Hier haben wir etwas schönes Neues, nämlich die oben zitierten Werke, die alle Phasen des schöpferischen Lebens des Komponisten abdecken: von der Sonate für Violine und Klavier aus dem Jahr 1946 – er war damals gerade erst 20 Jahre alt – bis Peter Doll zum Abschied, das 1999 entstand. Diese beiden Extreme umschließen eine ganze Welt. Die Sonate von 1946 ist noch von Strawinsky und einem Hauch Bartók geprägt, während die beiden kurzen Stücke Für Manfred (Manfred Gräter, der berühmte Produktionsdirektor des deutschen Fernsehens, der so viel für die Musik seiner Zeit getan hat) und Peter Doll (zum Gedenken an den verstorbenen Intendanten des Stuttgarter Theaters) in Henzes schlichtester und nicht zu beladener Tonsprache geschrieben sind. Zwischen den beiden Polen liegen die herbe Sonate für Solovioline von 1977 - streng, aber mit einem gewissen italienischen Etwas (Henze hat lange in Italien gelebt) - sowie die große Sonate für Bratsche und Klavier aus dem Jahr 1979. Der Unterschied zu der erst kurz vorher geschriebenen Sonate für Solovioline ist beeindruckend. Die eine entstand vor seinem Ballett Orpheus, die andere danach. Mit großem Vergnügen hören wir außerdem die Sonate von 1979, die aus seiner Kinderoper Pollicino stammt und in der wir überraschenderweise einige kontrapunktische und harmonische Elemente entdecken können, die entfernt an Hindemith erinnern. © SM/Qobuz