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Los Angeles ist ein von Widersprüchen geprägter Raum. Lykke Li sagte kürzlich, es sei momentan das größte kreative Ballungsraum der Welt, aber eine furchtbare Stadt, um zu leben. In Filmen wie "Mulholland Drive" oder "The Neon Demon" haben David Lynch oder Nicolas Winding Refn unheimliche Portraits der ambivalenten Aura der Stadt geschaffen. Nun ist die Surf Rock-Band La Luz zur Arbeit an ihrem neuen Album "Floating Features" von Seattle nach LA gezogen – und reagiert auf den neuen Raum. Allen voran – mit Albträumen.
Dass der deutlich von Takeshi Terauchi beeinflusste, selbst als Surf Noir beschriebene Stil schon immer einen düsteren Hauch in den psychedelischen Rock integriert hat, weiß man über die Formation ja bereits. Die Erfahrungen des neuen Standort vertiefen diese Züge aber noch einmal, so dass das entstandene Album dicht und hypnotisch ausfällt, faszinierend in der Textur und gewachsen im Songwriting.
Das zeigt sich schon hervorragend an Tracks wie "The Creature". Nahezu dokumentarisch fängt Sängerin Shana Cleveland hier eine Schlafparalyse ein, in der sie sich den Aufstieg einer Kreatur aus der Wand erträumt, die ihr daraufhin zuflüstert, sie würde für immer mit ihr bleiben. Statt dramatischem Pathos begleitet die Band sie eher mit nokturnaler Monotonie und trügerischer Ruhe, die wie in den genannten Filmen die Divergenz zwischen der individuellen Emotion und der stoischen Statik der Stadt unheimlich gekonnt einfängt.
Generell bildet die instrumentale Gestaltung von "Floating Features" ein Gefühl von alltäglicher Angespanntheit, von Schlaflosigkeit ab. Gefühle, die den sonst sehr harmonischen und glatten Surf Rock-Sound subversiv unterwandern und die Textur argwöhnisch brechen.
Doch auch weitere Songwriting-Kniffe kommen überzeugend zum Einsatz: Weitläufiges Echo auf den Gitarren und kurze Einschübe von rhythmischen, aber hintergründigen Ambient-Synthesizern fächern die Soundkulisse von "Loose Teeth" auf, unterstützt wird die entstehende Verlorenheit durch verschwommene Vocal-Melodien und zurückhaltende Drumbeats.
Gerade durch die sich hier und da wiederholende Struktur der Gesangsmelodien gewinnt die Textur besonders auf Tracks wie "Mean Dream" oder "My Golden One" etwas Labyrinth-haftes. Diesen "hier war ich doch schon einmal"-Moment, der dank instrumentaler Vielseitigkeit zwar nie in arger Repetition endet, aber zur Qualität der Platte beiträgt, den Hörer mit wenigen Mitteln tief versinken zu lassen.
Ein weiterer Standout-Moment dürfte "California Finally" darstellen, auf dem La Luz' Vorstellung von Los Angeles irgendwo zwischen den Beach Boys und The Mamas & The Papas zu einem bestechend surrealen Collage-Werk geknüpft wird. Besonders überzeugt hier der Übergang von Strophe zu Riff, auf dem anschwellende Ambient-Synths in einen treibenden Drumbeat einbrechen, um der letzten Gitarreneinlage eine besondere Schwere zu verleihen.
"Floating Features" klingt wie tief in der Nacht an einem kalifornischen Strand zu liegen. Auf den ersten Blick wohlig warm, fast ein bisschen wie Urlaub, aber mit jedem Detail spürt man deutlicher den lähmenden Atem der Metropole im Nacken. La Luz spielen ihren Surf Noir irgendwo zwischen Psych Rock-Staples, latenter Experimentierfreude und einer äußerst glücklichen Hand für Songwriting. Die entstehenden Songs klingen wie eine musikalisch Hommage zollende, aber atmosphärisch ins Negativ kopierte Extension von "California Dreaming".
© Laut
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La Luz, MainArtist - Shana Cleveland, Lyricist - Shana Cleveland|marian Li-Pino|alice Sandahl|lena Simon, Composer
2018 Hardly Art 2018 Hardly Art
La Luz, MainArtist - Shana Cleveland, Lyricist - Shana Cleveland|marian Li-Pino|alice Sandahl|lena Simon, Composer
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La Luz, MainArtist - Shana Cleveland, Lyricist - Shana Cleveland|marian Li-Pino|alice Sandahl|lena Simon, Composer
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Albumbeschreibung
Los Angeles ist ein von Widersprüchen geprägter Raum. Lykke Li sagte kürzlich, es sei momentan das größte kreative Ballungsraum der Welt, aber eine furchtbare Stadt, um zu leben. In Filmen wie "Mulholland Drive" oder "The Neon Demon" haben David Lynch oder Nicolas Winding Refn unheimliche Portraits der ambivalenten Aura der Stadt geschaffen. Nun ist die Surf Rock-Band La Luz zur Arbeit an ihrem neuen Album "Floating Features" von Seattle nach LA gezogen – und reagiert auf den neuen Raum. Allen voran – mit Albträumen.
Dass der deutlich von Takeshi Terauchi beeinflusste, selbst als Surf Noir beschriebene Stil schon immer einen düsteren Hauch in den psychedelischen Rock integriert hat, weiß man über die Formation ja bereits. Die Erfahrungen des neuen Standort vertiefen diese Züge aber noch einmal, so dass das entstandene Album dicht und hypnotisch ausfällt, faszinierend in der Textur und gewachsen im Songwriting.
Das zeigt sich schon hervorragend an Tracks wie "The Creature". Nahezu dokumentarisch fängt Sängerin Shana Cleveland hier eine Schlafparalyse ein, in der sie sich den Aufstieg einer Kreatur aus der Wand erträumt, die ihr daraufhin zuflüstert, sie würde für immer mit ihr bleiben. Statt dramatischem Pathos begleitet die Band sie eher mit nokturnaler Monotonie und trügerischer Ruhe, die wie in den genannten Filmen die Divergenz zwischen der individuellen Emotion und der stoischen Statik der Stadt unheimlich gekonnt einfängt.
Generell bildet die instrumentale Gestaltung von "Floating Features" ein Gefühl von alltäglicher Angespanntheit, von Schlaflosigkeit ab. Gefühle, die den sonst sehr harmonischen und glatten Surf Rock-Sound subversiv unterwandern und die Textur argwöhnisch brechen.
Doch auch weitere Songwriting-Kniffe kommen überzeugend zum Einsatz: Weitläufiges Echo auf den Gitarren und kurze Einschübe von rhythmischen, aber hintergründigen Ambient-Synthesizern fächern die Soundkulisse von "Loose Teeth" auf, unterstützt wird die entstehende Verlorenheit durch verschwommene Vocal-Melodien und zurückhaltende Drumbeats.
Gerade durch die sich hier und da wiederholende Struktur der Gesangsmelodien gewinnt die Textur besonders auf Tracks wie "Mean Dream" oder "My Golden One" etwas Labyrinth-haftes. Diesen "hier war ich doch schon einmal"-Moment, der dank instrumentaler Vielseitigkeit zwar nie in arger Repetition endet, aber zur Qualität der Platte beiträgt, den Hörer mit wenigen Mitteln tief versinken zu lassen.
Ein weiterer Standout-Moment dürfte "California Finally" darstellen, auf dem La Luz' Vorstellung von Los Angeles irgendwo zwischen den Beach Boys und The Mamas & The Papas zu einem bestechend surrealen Collage-Werk geknüpft wird. Besonders überzeugt hier der Übergang von Strophe zu Riff, auf dem anschwellende Ambient-Synths in einen treibenden Drumbeat einbrechen, um der letzten Gitarreneinlage eine besondere Schwere zu verleihen.
"Floating Features" klingt wie tief in der Nacht an einem kalifornischen Strand zu liegen. Auf den ersten Blick wohlig warm, fast ein bisschen wie Urlaub, aber mit jedem Detail spürt man deutlicher den lähmenden Atem der Metropole im Nacken. La Luz spielen ihren Surf Noir irgendwo zwischen Psych Rock-Staples, latenter Experimentierfreude und einer äußerst glücklichen Hand für Songwriting. Die entstehenden Songs klingen wie eine musikalisch Hommage zollende, aber atmosphärisch ins Negativ kopierte Extension von "California Dreaming".
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:35:43
- Künstler: La Luz
- Komponist: Shana Cleveland|marian Li-Pino|alice Sandahl|lena Simon
- Label: SUB POP
- Genre: Pop/Rock Rock Alternativ und Indie
2018 Hardly Art 2018 Hardly Art
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