Clérambault: Miserere / Couperin : Leçons de ténèbres

Le Poème Harmonique, Vincent Dumestre

Erschienen am 03.11.14 bei Alpha Classics
Künstler: Le Poème Harmonique Vincent Dumestre Hasnaa Bennani Claire Lefilliâtre
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/88 kHz Stereo

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Couperins drei „Leçons de Ténèbres“ sind wahre Kleinode sakraler Vokalkunst. Es sind empfindsame Stücke voller Einfallsreichtum in den Wortmalereien. Couperin deutet den Text mit reichen Harmonien voller Dissonanzen und Chromatik sowie ausdrucksvollen Koloraturen. Wunderbar umgesetzt in der überschaubaren Anzahl von Einspielungen hat das Christophe Rousset mit seinen beiden Solistinnen Sandrine Piau und Véronique Gens (Decca, 2000), die hier als Vergleich zur neuen Aufnahme von Vincent Dumestre mit Hasnaa Bennani, Isabelle Druet und Claire Lefilliâtre dienen soll. Im Großen und Ganzen ist Roussets Lesart die eindringlichere, theatralisch geschärftere, vor allem durch die suggestive Klangmalerei seiner Sängerinnen. Es ist eine rhetorische Interpretation mit einem deutlich subjektiven Erzählgestus, wenn Sandrine Piau das „ex omnibus“ in „BETH“ etwa als erschütterten Aufschrei gestaltet. Hasnaa Bennani agiert hier eher aus der leicht distanzierten Haltung eines Chronisten, nicht der einer unmittelbar beteiligten Person. Ihre Stimme ist dunkler, nicht ganz so schimmernd an der Oberfläche; Piau klingt hingegen ätherischer, ihr Sopran ist wie von Silber durchwirkt.
Unterschiede gibt es auch zwischen Véronique Gens und Isabelle Druet: Letztere klingt voller und runder mit deutlichem Mezzoklang und agiert in „ZAIN“ mit „exaltiertem“ Klagegestus, während Gens im Klageton einer antiken Tragödin singt, mit einer Stimme von apollinischer Schönheit. In der dritten Leçon verschmelzen die Soprane von Piau und Gens auf wundersame Weise miteinander und sorgen für zauberische Klangeffekte beim Auskosten der Dissonanzen, während Bennani und Druet mit dem reizvollen Kontrast von Sopran und Mezzo für sich einnehmen. Insgesamt zwei hervorragende Einspielungen, mit leichtem Vorteil für Rousset, Piau und Gens.

© Woll, Bjørn / www.fonoforum.de

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Clérambault: Miserere / Couperin : Leçons de ténèbres

Vincent Dumestre

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Miserere mei Deus (Motet) (Louis-Nicolas Clérambault)

Miserere mei Deus

Le Poème Harmonique