Camille Saint-Saëns: Déjanire

Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Kazuki Yamada, Kate Aldrich, Julien Dran, Anaïs Constans, Jérôme Boutillier, Anna Dowsley and Chœur de l’Opéra de Monte-Carlo

Erschienen am 12.04.24 bei Bru Zane
Künstler: Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Kazuki Yamada, Kate Aldrich, Julien Dran, Anaïs Constans, Jérôme Boutillier, Anna Dowsley and Chœur de l’Opér
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Eine antike lyrische Tragödie in der französischen Belle Epoque – das ist etwas Besonderes! Palazzetto Bru Zane hat sich zum Ziel gesetzt, die in Vergessenheit geratene Opern von Saint-Saëns wieder aufleben zu lassen. Heute ist Déjanire an der Reihe, das letzte lyrische Opus des 76-jährigen Komponisten, dessen Wiederauferstehung an der Oper von Monte Carlo – demselben Ort, an dem es am 14. März 1911 uraufgeführt worden war – unter guten Vorzeichen steht. Diese „Tragédie lyrique“ in 4 Aufzügen, die zeitgleich mit der Pariser Uraufführung der Salome von Richard Strauss entstand, verschmähte die Trends der damaligen Zeit und widersetzte sich den aktuellen Strömungen. Sie ist ein weiteres Zeugnis von Saint-Saëns' Begeisterung für die Antike, der sie unter Wiederverwendung der Bühnenmusik für die gleichnamige Tragödie von Louis Gallet komponierte, mit der 1898 die Arena von Béziers feierlich eingeweiht worden war.
Gallet war unter anderem von Sophokles' Trachinierinnen inspiriert und behielt die Grundzüge des Mythos bei: Dejanira, die Frau des Herkules, glaubt, die Liebe ihres Mannes, zurückgewinnen zu können, der sich in die junge Gefangene Iole verliebt hat, und schenkt ihm ein Gewand, das einst in das Blut des Zentauren Nessus getaucht wurde. Doch das Blut wird zu Gift, verbrennt Herkules und lässt ihn qualvoll sterben. Es ist ein Eifersuchtsdrama, geprägt von den Begegnungen unglücklicher und zerrissener Liebender: Dejanire, Herkules, Iole, aber auch ihr geliebter Philoktet – ein Quartett, zu dem Phénice, die Amme und Vertraute mit prophetischen Fähigkeiten, hinzukommt.
Die anstrengende Rolle der grimmigen Déjanire, die von einem dramatischen Sopran uraufgeführt wurde, wird hier von der temperamentvollen Mezzosopranistin Kate Aldrich interpretiert, neben dem Herkules des Tenors Julien Dran, dem es gelingt, den erforderlichen Heldenmut aufzubringen. Anaïs Constans‘ junge Iole besticht durch die Reinheit ihrer leuchtenden Höhen und wir genießen die ausgezeichnete Diktion von Jérôme Boutillier als Philoktet. Die Mezzosopranistin Anna Dowsley ist eine beeindruckende Phénice. Saint- Saëns‘ Instrumentierung ist bemerkenswert einfallsreich und schwankt zwischen sinnlichen und imposanten, glanzvollen Momenten, die an die ursprüngliche Bestimmung dieser Musik für eine Aufführung im Freien erinnern. Sie enthält zweifellos Anklänge an einen Sandalenfilm, vor allem in den zeremoniellen Chorpassagen mit ihrer griechisch-lateinisch modalen Färbung. Die neu hinzugefügten, intimen Szenen sind lyrischer und chromatischer, und bilden dazu den spannenden Kontrast, der den Charme dieses Werks ausmacht, das wir hier entdecken dürfen. © Julia Le Brun/Qobuz

Weitere Informationen

Camille Saint-Saëns: Déjanire

Orchestre Philharmonique de Monté-Carlo

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Déjanire, Act I: Prélude

Orchestre Philharmonique de Monté-Carlo