Brahms: Violin Concerto in D Major, Op. 77 & Berg: Violin Concerto "To the Memory of an Angel" (Live)

Albumbeschreibung

Die perfekte Übereinstimmung zwischen dem Geiger Christian Tetzlaff und dem Dirigenten Robin Ticciati wurde bereits nach ihrer sehr schönen Aufnahme der Violinkonzerte von Beethoven und Sibelius aus dem Jahr 2019 beim Label Ondine von der Presse gelobt. Nun stehen sie erneut mit zwei nicht weniger berühmten und oft eingespielten Werken, den Violinkonzerten von Brahms und Berg, an der Spitze der Diskografie.

Der aufstrebende Dirigent Robin Ticciati geht Brahms' berühmtes D-Dur-Violinkonzert ohne jede Emphase an und entlockt seinem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin samtene Klänge und Dialoge in einer Intimität, die perfekt mit Christian Tetzlaffs ausdrucksstarker, einfallsreicher und persönlicher Spielweise harmoniert. Weit entfernt von den Standardinterpretationen, die weltweit von einigen Star-Geigern vorgegeben werden, sucht Tetzlaff in jeder Phrase, jeder Note und jeder Modulation mit Raffinesse und zugleich mit großer Natürlichkeit nach der musikalischen Wahrheit. Der herzzerreißende Gesang der Solo-Oboe vor dem Einsatz der Violine im Adagio ist besonders ergreifend und erhaben.

Nach diesem beeindruckenden Konzertmitschnitt finden wir die gleiche instrumentale Perfektion und Inspiration in der Studioaufnahme von Alban Bergs Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels". Dieses prachtvolle Werk wurde nach seiner Uraufführung im Jahr 1936 sehr bald zu einem Klassiker des Repertoires für Violine und Orchester. Tetzlaff und Ticciati präsentieren hier eine spätromantische Vision dieses Meisterwerks, in der sie die zauberhaften Klangfarben und einen intensiven Ausdruck, der Mysterium und existentielle Fragen miteinander verbindet, besonders hervorheben. Die Hommage an Manon Gropius, den Engel, der im Alter von 18 Jahren starb, gipfelt mitten in der Zwölftonreihe im Zitat eines Bach-Chorals, der die morbide Stimmung dieses Requiems besänftigt, das Bergs eigenen Tod einige Monate später vorausahnen lässt. © François Hudry/Qobuz