A Tribute to Ryuichi Sakamoto - To the Moon and Back

Ryuichi Sakamoto

Erschienen am 02.12.22 bei Milan
Künstler: Ryuichi Sakamoto
Genre: Electronic

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Nur wenige Musiker haben eine so vielfältige und nach Forschung ausgerichtete Karriere wie Ryuichi Sakamoto. Von seinen Anfängen als Pionier des Synthie-Pop mit dem Yellow Magic Orchestra bis hin zu seiner Solokarriere, die zeitgenössische Klassik, New Wave, Avantgarde-Electronic, Filmmusik, Dance-Pop und sogar Bossa Nova umfasst, hat Sakamoto furchtlos sämtliche Grenzen der Genres durchbrochen und all seine Werke mit einem Sinn für feinen Stil und unstillbare Neugierde versehen. Jetzt, in seinen 70ern und angesichts einer immer wiederkehrenden Krebsdiagnose, nimmt er das kommende Ende seiner Karriere nicht anders an, als er es in den letzten 40 Jahren getan hat: Er hat Lob und Anerkennung gnädig angenommen, sich aber geweigert, langsamer zu werden oder in Nostalgie zu versinken (er hat in den letzten Jahren ein halbes Dutzend Filme vertont). Der Ansatz dieses Tribute-Albums ist ein perfektes Beispiel dafür.

Während eine Veröffentlichung wie diese für einen Künstler wie Sakamoto längst überfällig war, stand es hier nie zur Debatte, dass mit diesem Album ein einfacher Weg eingeschlagen werden sollte. Es hätte doppelt so lang werden können, aber die Prägnanz von nur 13 sehr unterschiedlichen Stücken, die von 13 sehr unterschiedlichen Künstlern überarbeitet wurden, macht To the Moon and Back zu einer bemerkenswert effektiven Reflexion von Sakamotos Werk. Die Bandbreite der Mitwirkenden spricht für Sakamotos Einfluss: ob Zeitgenossen und langjährige Kollegen wie David Sylvian, Otomo Yoshihide, Fennesz und Alva Noto, frühere Schüler wie Cornelius oder ein Schwindel erregendes Kaleidoskop von Künstlern wie Thundercat, Hildur Guðnadóttir, Devonte Hynes und viele mehr … Der gemeinsame Sinn für klangliche Abenteuer, der Sakamotos Schaffen stets angetrieben hat, ist hier das besondere Bindeglied.

Es überrascht nicht, dass die Interpretationen (alle als “Remodels" bezeichnet) oft wenig Ähnlichkeit mit dem Ausgangsmaterial haben, das sie ehren, und stattdessen unkenntlich gemacht werden oder in einigen Fällen auf einem einzigen Kernelement des Originals aufbauen. Grains, ursprünglich ein wortloses Ambient-Stück, das Sakamoto zusammen mit Noto komponiert hat, dient als Grundlage, zu der Sylvain singt. Umgekehrt wird der vielleicht bekannteste Sylvian/Sakamoto-Song, Forbidden Colours, von Gabrial Wek als Ambient-Stück neu bearbeitet. Der Rest des Albums widersetzt sich in ähnlicher Weise den Erwartungen. Beauty aus dem Jahr 1989 - vielleicht Sakamotos explizitestes "Pop"-Album - wird hier durch Amore repräsentiert, das Fennesz in ein verschwommenes Dröhnen aus Synthesizer-Klängen und verzerrten Melodien verwandelt, während das ikonische Thousand Knives von Thundercat in einen, nun ja, Thundercat-Song umgewandelt wird, voll von wackelnden, blubbernden Bässen, atmosphärischen Geräuschen und gurrendem Gesang. Sogar Merry Christmas Mr. Lawrence, das praktisch als Sakamotos musikalische Visitenkarte zählt, wird zu einer minimalistischen Nummer umgestaltet, die das unauslöschliche Klaviermotiv des Originals aufgreift, es aber in etwas transformiert, das an die Synthetik des Yellow Magic Orchestra erinnert. Auch wenn Sakamoto in diesen Tagen ein wenig nachdenklich sein mag, so zeigt diese reizvolle Kombination doch, wie zukunftsweisend sein Einfluss weiterhin ist. © Jason Ferguson/Qobuz

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