Igbo Alakorin (The Singer's Grove) Vol. I & II

Albumbeschreibung

Dass auf Kuba nicht nur in Havanna, sondern selbst in den entlegendsten Ortschaften temperamentvolle Musik ertönt, davon schwärmen die Besucher der Karibikinsel. In der zweitgrößten Stadt Santiago De Cuba hat sich zudem auch noch eine eigenständige musikalische Szene entwickelt. Daran erinnert jetzt der dort geborene David Virelles, was zunächst erstaunt, denn bislang bewegte sich der Pianist eher im Fokus der improvisierten Musik. Aber offenbar war es für ihn eine Frage der Familienehre – beide Eltern sind Musiker –, zudem aber auch eine Liebeserklärung an die Musik, mit der er aufwuchs. Seine Hommage gliedert sich in zwei Parts. Mit dem aus bewährten Musikern seiner Heimatstadt besetzten Orquesta Luz de Oriente stellt Virelles traditionelle Songs vor. Wenn Sie zu den Fans des Bueno Vista Social Clubs gehören, gibt es jetzt mit dem Orquesta des Pianisten eine Alternative. Lässig dahinschlendernde Stücke wie „Bodas De Oro“, Virelles hypnotische Motive unter den Vokaleinsätzen des Sängers Emilio Despaigne Robert in „El Rayaero“ oder die Melodie des sehnsuchtsvollen „Oriente“ haben Suchtcharakter. Unter den Solisten hinterlässt der Altsaxofonist Román Filiú speziell in „Echa Pa’ Allá“ einen bleibenden Eindruck. Auf dem zweiten mit „Danzones de Romeu at Café La Diana“ überschriebenen Part interpretiert David Virelles Stücke des legendären kubanischen Pianisten und Komponisten Antonio Maria Romeu. Dabei wird er von dem Güiro-Spieler Rafael Abalos begleitet, der dieses „Schrappgeräusche“ erzeugende Instrument dezent einsetzt. Es sind durchweg heitere Tanzstücke, die wie „Mojito Criollo“ abwechslungsreiche rhythmische und melodische Wendungen haben und von David Virelles einen jazzigen Touch verliehen bekommen.
© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de