Im Rahmen der internationalen Hi-Fi Messe HIGH END in München hat Qobuz zusammen mit ACT Music und Yamaha Music Europe einer der coolsten Jazzdrummer Deutschlands für zwei Hi-Res Listening Sessions gewinnen können. Wolfgang Haffner stellte in knapp einer Stunde sein neues Album “Silent World” vor und verbindet die Crème de la Crème der deutschen Jazzszene mit bester Klangqualität.

Er gilt als einer der wichtigsten Schlagzeuger seiner Generation, trägt den Namen “Deutschland coolster Jazzdrummer” (ARD) und ist einer der wenigen Jazzkünstler, die über die Landesgrenzen hinaus international bekannt sind. Wolfgang Haffner fällt jedoch vor allem wegen einer Sache auf: seiner offenen und authentischen Art, die beweist, dass der ACT-Star auf dem Boden geblieben ist. Zwischen Konzerten, Tourneen und Studioproduktionen konnten wir nun den Künstler auch in zwei exklusiven Hi-Res Listening Sessions auf der weltberühmten Hi-Fi-Messe HIGH END MUNICH erleben, wo er dem Publikum auf einer Yamaha- Anlage (mit dem R-N2000A Network Receiver sowie NS-2000A Lautsprecher) sein neuestes Album Silent World präsentierte und uns Rede und Antwort stand. Große Technik trifft auf wunderbare Musik.

Schon früh startete Haffner, 1965 geboren, seine Karriere, als er mit 18 Jahren vom berühmten deutschen Posaunisten Albert Mangelsdorff in dessen Band aufgenommen wurde. Diese Erfahrung sollte ihn später in die oberste Liga der deutschen Jazzszene katapultieren, wo er zusammen mit Ikonen wie Klaus Doldinger, Till Brönner oder Michael Wollny spielte und schließlich beim Independent Jazz-Label ACT Music landete. Neben eigenen Soloprojekten ist Wolfgang Haffner in den unterschiedlichsten Kooperationen zu hören, ob als Schlagzeuger von den Fantastischen Vier, im Quartett 4 Wheel Drive mit Labelkollegen Nils Landgren, Lars Danielsson und Michael Wollny, oder aber auch als Produzent selbst — seine zweite große Leidenschaft neben dem Schlagzeug. Inzwischen hat Haffner bereits über 20 Alben unter seinem eigenen Namen veröffentlicht und betätigte sich an nicht weniger als 400 Platten.

Anfang dieses Jahres erschien sein neuestes Projekt Silent World, wobei der Name schon vieles vorwegnimmt: das stille (Musik-)Leben während der Pandemie. Auch Wolfgang Haffner, der normalerweise durch seine enorme Produktivität durchgehend auf Konzertreisen, Tourneen oder Produktionen unterwegs ist, wurde unfreiwillig zum Stillstand gezwungen Doch die vielen Spaziergänge im fränkischen Land, seiner Heimat, haben ihn instinktiv zum Komponieren gebracht. “Ich ziehe meine Inspiration meistens aus der Natur, wenn ich auf dem Fahrrad die Felder entlang fahre oder im Wald spazieren gehe. Ich habe einen sehr vollen Terminplan mit Konzerten und bin ständig auf Reisen, da brauche ich den Rückzug aufs Land, um wieder atmen zu können. Doch die letzten Jahre der Pandemie waren natürlich besonders. Auf einmal hatte ich Zeit, Songs zu schreiben, sie wieder zu verwerfen, um an einem anderen Tag die Idee wieder aufzurollen. Ich hatte auf einmal die Möglichkeit, ohne Zeitdruck und mit Künstler:innen, die sonst auch immer unterwegs sind, zu arbeiten.”

Und was für eine Starbesetzung! Neben Bill Evans und Mitchel Forman sind auch Till Brönner, Nils Landgren oder Stings Gitarrist Dominic Miller beteiligt. Im Unterschied zu seinen vorherigen Alben, beispielsweise der Kind Of-Trilogie, in denen bereits bestehende Genres und Motive neu interpretiert wurden, behandelt Haffner hier ausschließlich Originalthemen und konzentriert sich hier ganz auf seine eigenen Klangwelten, interpretiert durch sein eingespieltes Trio mit Thomas Stieger am Bass und Simon Oslender am Klavier. Das Ergebnis ist eine Platte mit zwölf Tracks, die von vorne bis hinten einen Spannungsbogen erfüllt: “Für mich ist ein Album ein Gesamtkunstwerk, eine musikalische Reise. Es macht für mich überhaupt keinen Sinn, einzelne Tracks zu veröffentlichen und dann zusammengewürfelt auf ein Album zu packen. Wenn ich an einem Album arbeite, dann hat jedes Lied seinen ausgewählten Platz, es wäre durch kein anderes zu ersetzen”, berichtet Haffner in der Session.

Wir durften für einen kurzen Moment mit auf diese Reise springen und fünf ausgewählte Songs anhören, unter anderem den Albumtitel Silent World mit Mitchel Forman an den Keyboards. “Hören Sie hier unbedingt auf die ‚Weite’ im Klang, in der Musik”, fügt Haffner hinzu, wobei hier nicht zuletzt der Einfluss von Pink Floyd zu erkennen ist, eines der großen Vorbilder des Drummers, wie er stolz verkündet.

Musik braucht Weite, Musik muss atmen.

Loops, Samples, dynamische Rhythmusfiguren ­— wie eine ständige Fortbewegung klingt der nächste Track The Peace Inside: “Ich habe diesen Song geschrieben, als ich im Zug gereist bin. Man fährt, es rattert und dieses immer wiederkehrende Motiv wollte ich in meine Musik einbauen”, berichtet der Drummer. Als Solist gibt sich kein anderer als Trompeter Till Brönner zum Besten, der mit Haffner eine enge musikalische Verbindung pflegt. Genauso Dominic Miller, der auf Faro zu hören ist. Faro ist tatsächlich ein Werk, das nicht in den letzten Jahren, sondern bereits 2012 auf Ibiza entstanden ist, wo Haffner mehrere Jahre lebte: “Als wir damals das Album ‚Heart of the Matter’ aufgenommen haben, gab es einige Titel, die einfach nicht ihren Platz auf der Platte gefunden haben. Ich könnte wahrscheinlich drei ganze Alben veröffentlichen, die ausschließlich aus übrig gebliebenen Tracks bestehen. Damals hatte ich für ‘Faro’ keine geeignete Stelle gefunden und nun, zwölf Jahre später, bin ich froh, dass es sich perfekt in das neue Projekt einfügt.”

Silent World, ein Konzeptalbum, das die zentralen Dinge im Leben herauskristallisiert — Hope, Belief oder The Piece Inside, und das uns ein weiteres Mal vor Augen führt, was Musik für eine vermittelnde Rolle spielen kann. Ganz im Sinne von Wolfgang Haffner, der durch seine eigene, authentische Art auch den Menschen seine Klangwelt für eine Stunde nähergebracht hat.